Im vergangenen Jahr wurden an den Kaimauern der Hansestadt 8,3 Millionen Standardcontainer (TEU) bewegt, gut fünf Prozent weniger als im Vorjahr, wie der Verein Hafen Hamburg Marketing am Montag mitteilte. Während der Umschlag in der ersten Jahreshälfte noch positiv war, ging es im zweiten Halbjahr bergab. Da kamen zu den ohnehin gestörten Lieferketten noch die Streiks der Hafenarbeiter und die schwächere Konjunktur hinzu.

Besonders stark fiel der Containerumschlag im Schlussquartal mit Minus 12,3 Prozent. Grund seien die gestiegenen Energiekosten und hohe Lagerbestände der Industrie gewesen, erläuterte der Marketingverein.

Unter den Ländern, aus denen die Container stammten, die in Hamburg umgeschlagen wurden, ordnete sich die Rangfolge neu: Russland, vor dem Krieg in der Ukraine noch auf Rang vier, rutschte wegen er Sanktionen auf Platz 27 ab. Dagegen legte der Umschlag mit Polen um fast ein Viertel auf 294.000 TEU zu. Damit tauschte Polen den Platz mit Russland. Ähnlich entwickelte sich der Umschlag mit Finnland, das auf Rang sechs kam. Spitzenreiter blieb mit Abstand China mit fast 2,5 Millionen Standardcontainern (minus 3,8 Prozent). Auf Platz zwei folgten die USA mit 605.000 TEU (minus 2,1 Prozent).

Insgesamt sank der Seegüterumschlag in Deutschlands größtem Hafen um 6,8 Prozent auf knapp 120 Millionen Tonnen. Eine Prognose für 2023 traut sich der Hafen Hamburg Marketing nicht zu. "Wir hoffen, dass sich die globale Wirtschaft wieder fängt. Das wird auch den Umschlag des Hamburger Hafens unterstützen und steigern", erklärte Vorstand Axel Mattern.

(Bericht von Jan C. Schwartz, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)