Der Corona-bedingt schwache Chinahandel hat den Containerumschlag in Deutschlands größtem Seehafen einbrechen lassen.

Im ersten Halbjahr wurden in der Hansestadt 16,4 Prozent weniger Stahlboxen von und nach China verschifft als vor einem Jahr, wie der Verein Hafen Hamburg Marketing am Freitag mitteilte. Zuwächse in anderen Ländern hätten dies nicht wettmachen können. Hamburg ist Europas wichtigster Umschlagplatz für den Güterverkehr mit China. Insgesamt sank die Zahl der in Hamburg umgeschlagenen Standardcontainer um 12,4 Prozent auf 4,1 Millionen.

Zuwächse erzielte Hamburg im Containerverkehr mit den USA, Singapur und Malaysia. Im Handel mit Großbritannien registrierte der Hafen ein Plus von 39 Prozent. Das liegt daran, dass viele leere Container auf der Insel standen, weil das Vereinigte Königreich mehr Waren importiert als exportiert. Die Leercontainer werden nach Hamburg zurücktransportiert, zählen in der Statistik aber mit. Für das Wachstum im Verkehr mit den USA sorgten im vergangenen Jahr gestartete Transatlantikdienste, die inzwischen für größere Umschlagmengen sorgen. Der in Hamburg dominierende Stückgutumschlag sank um zwölf Prozent auf rund 43 Millionen Tonnen. Der Massengutumschlag, zu dem Kohle und Erz gehören, schrumpfte fast genauso stark auf 18,7 Millionen Tonnen. Insgesamt fiel die Menge der im Hamburger Hafen geladenen oder gelöschten Güter in den ersten sechs Monaten um zwölf Prozent auf 61,2 Millionen Tonnen.

Für die kommenden Monate rechnet die Marketingorganisation mit einem "eher langsam wieder anziehenden Gesamtumschlag". Selbst wenn der Export aktuell wachse, werde es noch einige Zeit dauern, bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht werde.