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Original-Research: HAEMATO AG - von GBC AG

Einstufung von GBC AG zu HAEMATO AG

Unternehmen: HAEMATO AG
ISIN: DE0006190705

Anlass der Studie: GBC-Vorstandsinterview
Empfehlung: Vorstandsinterview
Kursziel: -
Letzte Ratingänderung: 
Analyst: Cosmin Filker

Die vordergründig im Bereich der Parallelimporte von Arzneimitteln tätige
HAEMATO AG hat gemäß vorläufigen Zahlen im abgelaufenen Geschäftsjahr
2019
mit einem Umsatzrückgang in Höhe von 27,8 % und einem EBIT-Rückgang auf
-0,02 Mio. EUR (VJ: 6,6 Mio. EUR) eine rückläufige Geschäftsentwicklung
ausgewiesen.  Der GBC-Analyst Cosmin Filker hat sich mit dem HAEMATO-
Vorstand Uwe Zimdars über das abgelaufene Geschäftsjahr sowie über die
aktuelle Situation unterhalten:
 
Cosmin Filker: Herr Zimdars, im abgelaufenen Geschäftsjahr war die HAMEATO
AG von einem starken Umsatzrückgang betroffen. Können Sie die Gründe
dafür
skizzieren?
 
Uwe Zimdars: Diese negative Entwicklung hatte mehrere Ursachen. Einen
wesentlichen Anteil hatte die Bereinigung des Produktportfolios um
margenschwache Produkte. Weiterhin verloren im abgelaufenen Geschäftsjahr
einige bedeutende Umsatzträger ihren Patentschutz, in dessen Folge beim
Originalprodukt aufgrund des Markteintritts biotechnologisch hergestellter
Substitute (Biosimiliars) ein deutlicher Preisverfall zu verzeichnen war.
Zudem waren diese Biosimiliars im frühen Stadium der Markteinführung im
europäischen Ausland für den Einkauf noch nicht verfügbar. Im Berichtsjahr
mussten wir weiterhin vorsorglich behördlich angeordnete Produktrückrufe
tätigen. Verschärfend wirkte eine langanhaltende öffentliche Diskussion
über die Arzneimittelsicherheit und politischen Bestrebungen zu Änderungen
bei den Rahmenbedingungen des Importmarktes. Beide Effekte kumulierten sich
zu einer temporären Verunsicherung unserer Kunden. Die Zahlen des Jahres
2019 zeigen aber auch die Stärke des Geschäftsmodells der HAEMATO. Es gibt
nur wenige Unternehmen, die bei einem Umsatzrückgang von knapp 28% noch ein
nahezu ausgeglichenes EBIT zeigen können.
 
Cosmin Filker: Welche Auswirkungen hat die aktuelle Covid-19-Krise auf den
Bereich Parallelimporte von Arzneimitteln?
 
Uwe Zimdars: Die HAEMATO als Arzneimittelhersteller und Großhändler ist ein
systemrelevantes Unternehmen und ein wichtiger Bestandteil bei der
Sicherstellung der Versorgung der Apotheken und somit Patienten mit
Arzneimitteln. Wir kaufen europaweit ein und sind daher auf einen
uneingeschränkten Warenverkehr innerhalb der europäischen Union angewiesen
und haben in dieser Frage die Unterstützung durch die EU. Bis dato läuft
unser Geschäftsbetrieb weitestgehend normal. Es gibt in einzelnen EU-
Ländern Regelungen zur Beschränkung der Exporte als Reaktion auf Corona-
Virus. Da wir aber europaweit einkaufen, konnten diese Effekte bis dato
kompensiert werden. Wie lange das möglich ist, hängt von der weiteren
Entwicklung ab. Wir sind aber optimistisch, dass der freie Warenverkehr
aufrechterhalten wird. Der Parallelhandel hat auch schon in der
Vergangenheit gezeigt, dass Versorgungsengpässe reduziert werden können.
Wir gehen davon aus, diese Funktion auch unter den Bedingungen der Corona
Pandemie erfüllen zu können.
 
Cosmin Filker: Es ist derzeit nicht absehbar, wie lange die aktuellen
Maßnahmen zur Bekämpfung von Covid-19 aufrecht gehalten werden. Auch die
langfristigen Auswirkungen sind nicht bekannt. Wie flexibel können Sie auf
eine weitere Lageverschärfung reagieren?
 
Uwe Zimdars: Die HAEMATO beobachtet täglich die Entwicklungen und Maßnahmen
zur Bekämpfung der Pandemie sowohl in Deutschland als auch in ganz Europa.
Wir sind in einem deutschen als auch europäischen Branchenverband
organisiert und können so schnellst möglich auf Informationen aus allen
europäischen Ländern zugreifen. Da wir auch direkt an ca. 6.000 Apotheken
in Deutschland und Österreich liefern, kennen wir deren Situation und
können uns auf darauf einstellen. Wir sind in der Lage, durch kurze
Entscheidungswege umgehend zu reagieren. Die oberste Priorität bei all
unseren Handlungen ist es, unter Abwägung der Sicherheit unserer
Mitarbeiter, die Sicherstellung des Geschäftsbetriebes und somit die
Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
 
Cosmin Filker: Die HAEMATO verfügt mit einem Eigenkapital in Höhe von 72,2
Mio. EUR über eine vergleichsweise hohe EK-Quote von 56,2 %. Wie schätzen
Sie ihre aktuelle Liquiditätssituation ein und welche Möglichkeiten haben
Sie zur Erhöhung dieser?
 
Uwe Zimdars: Unsere Liquiditätssituation ist als nicht anlagenintensives
Unternehmen maßgeblich von dem Ein- und Verkauf der Arzneimittel geprägt.
Wir konnten im ersten Quartal 2020 unseren zum 31.12.2019 strategisch
erhöhten Lagerbestand um über 25% senken und somit unsere Liquidität
deutlich verbessern. Die Steuerung der Liquidität hat aktuell höchste
Priorität für uns.
 
Cosmin Filker: Herr Zimdars, ich danke Ihnen für das Gespräch.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/20445.pdf

Kontakt für Rückfragen
Jörg Grunwald
Vorstand
GBC AG
Halderstraße 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR Beim oben
analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,6a,11); Einen
Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter: 
http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung
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Datum (Uhrzeit) Fertigstellung: 06.04.2020 (14:22 Uhr)
Datum (Uhrzeit) erste Weitergabe: 07.04.2020 (09:30 Uhr)

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Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw. 
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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