Nach der Achterbahnfahrt am Vortag im Anschluss an die Zinsentscheidung der US-Notenbank wird die Wall Street am Donnerstag wenig verändert erwartet. Der Future auf den S&P-500 gibt zwischenzeitliche Gewinne wieder ab und zeigt sich kaum verändert. Zwar war die Zinserhöhung mit 75 Basispunkten wie erwartet ausgefallen, doch will die Fed den Leitzins zum Jahresende bei unerwartet hohen 4,25 bis 4,5 Prozent sehen und räumt dem Kampf gegen die Inflation weiterhin höchste Priorität ein. Dies deutet auf weitere kräftige Zinserhöhungen hin. Damit steigt das schon bestehende Risiko einer Rezession weiter, heißt es. Denn auch die anderen Notenbanken drehen weiter kräftig an der Zinsschraube.

Das Momentum bleibt weiter "eindeutig zugunsten des Dollars", während der S&P-500 "in den kommenden Tagen oder Wochen" wahrscheinlich unter das Juni-Tief fallen wird, heißt es von der MUFG. Insight Investment geht davon aus, dass die US-Notenbank das Tempo ihrer Zinserhöhungen bis 2023 verlangsamen wird, da die Zinssätze jetzt über der Fed-Schätzung von "neutral" liegen, was bedeutet, dass kleinere Erhöhungen größere Auswirkungen haben werden. Für den Dollar geht es mit der Aussicht auf weiter steigende Zinsen erneut nach oben. Der Dollar-Index legt um 0,3 Prozent zu.

Für etwas Ablenkung könnte ein Schwung an US-Konjunkturdaten sorgen. Neben den wöchentlichen Erstanträgen werden der Index der Frühindikatoren für August und die Leistungsbilanz für das zweite Quartal veröffentlicht.

Bei den Einzelwerten geht es für die Aktien von H.B. Fuller um 2,2 Prozent aufwärts. Der Klebstoffhersteller steigerte im dritten Quartal zwar den Nettogewinn und legte auch beim Umsatz zu, beide Kennziffern verfehlten jedoch die Erwartungen. Stützend wirkt aber, dass das Unternehmen den unteren Rand der Gewinnspanne für das im Gesamtjahr erwartete Ergebnis anhob.

Der Hausbauer KB Home (-0,1%) schnitt ebenfalls ergebnisseitig besser als geschätzt ab, verfehlte aber trotz eines 26-prozentigen Anstiegs die Umsatzerwartung. Dazu teilte KB Home mit, dass sich wegen höherer Hypothekenzinsen, Inflation und wirftschaflichem Druck die Nettoaufträge im Berichtsquartal halbiert hätten.

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September 22, 2022 05:53 ET (09:53 GMT)