GRENKE AG: GRENKE mit vorläufigen Zahlen 2020: Trotz Pandemie solide mit Gewinn von 79,9
Mio. Euro

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GRENKE AG: GRENKE mit vorläufigen Zahlen 2020: Trotz Pandemie solide mit
Gewinn von 79,9 Mio. Euro

30.04.2021 / 07:02
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GRENKE mit vorläufigen Zahlen 2020: Trotz Pandemie solide mit Gewinn von
79,9 Mio. Euro

  * Gewinn trifft zuletzt veröffentlichte Prognose "im oberen zweistelligen
    Millionenbereich"

  * Ergebnis je Aktie sinkt erwartungsgemäß um 43,4 Prozent auf 1,67 Euro
    (20191: 2,95 Euro)

  * Eigenkapitalquote mit 16,3 Prozent stabil (20191: 16,2 Prozent)

  * Alle Franchise-Gesellschaften konsolidiert

  * Ausblick 2021: Belebung im 2. Halbjahr 2021 erwartet;
    Leasing-Neugeschäft zwischen 1,7 und 2,0 Mrd. Euro; Gewinn zwischen 50
    und 70 Mio. Euro

Baden-Baden, den 30. April 2021: GRENKE, globaler Finanzierungspartner für
kleine und mittlere Unternehmen, hat im Geschäftsjahr 2020 laut vorläufiger
Zahlen einen Nachsteuergewinn von 79,9 Mio. Euro (20191: 135,9 Mio. Euro)
erwirtschaftet. Damit trifft das Unternehmen die zuletzt am 26. Februar 2021
veröffentlichte Prognose eines Gewinns nach Steuern im oberen zweistelligen
Millionenbereich. Der Gewinn entspricht einem Ergebnis je Aktie von 1,67
Euro (20191: 2,95 Euro). Der Geschäftsbericht 2020 inklusive Testat soll am
21. Mai 2021 veröffentlicht werden.

"2020 war für GRENKE eine gewaltige Herausforderung", kommentierte Antje
Leminsky, Vorstandsvorsitzende der GRENKE AG. "Wir haben sie mit
Geschlossenheit und Ausdauer gemeistert und wir richten den Blick nun wieder
nach vorn. Im zweiten Halbjahr wollen wir wieder in den Wachstumsmodus
umschalten."

Sebastian Hirsch, Finanzvorstand der GRENKE AG, ergänzte: "In einer so
heftigen Krise ist eine intelligente Liquiditätssteuerung von existenzieller
Bedeutung. Mit Beginn der Corona-Pandemie haben wir uns ganz bewusst ein
Polster zugelegt. Erst das hat uns die notwendigen operativen Spielräume
verschafft, um unser Geschäft auch in ungewöhnlichen Zeiten strategisch zu
steuern und dieses Ausnahmejahr mit guten Zahlen abzuschließen."

Einnahmen aus Leasingverträgen gestiegen

Die erhaltenen Zahlungen aus Leasingverträgen stiegen im abgeschlossenen
Geschäftsjahr 2020 um 11,5 Prozent auf 2,3 Mrd. Euro (20191: 2,1 Mrd. Euro).
Dabei profitierte GRENKE von dem starken Neugeschäft der Vorjahre, da
Leasingverträge im Schnitt etwa vier Jahre Laufzeit haben. Folglich erhöhte
sich das Zinsergebnis im Berichtsjahr 2020 um 6,7 Prozent auf 407,1 Mio.
Euro (20191: 381,5 Mio. Euro).

Die COVID-19-Pandemie und damit die Verschlechterung der
gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen führten zu höherem Aufwand für die
Schadensabwicklung und Risikovorsorge. Dieser stieg um 62,1 Prozent auf
216,0 Mio. Euro (20191: 133,3 Mio. Euro).

Um Leasingnehmer in der COVID-19-Pandemie zu unterstützen, gewährte GRENKE
die Möglichkeit, bis zu zwei Leasingraten zu stunden. Im September 2020
registrierte GRENKE den Höchststand ausstehender und gestundeter Raten in
Höhe von 84,2 Mio. Euro. Bis zum Jahresende ging dieses Stundungsvolumen
bereits deutlich zurück, sodass zum 31.12.2020 für die betreffenden
Leasingverträge noch 24,0 Mio. Euro ausstanden.

Die Prüfungs- und Beratungskosten stiegen aufgrund des im September 2020
veröffentlichten Berichts eines Leerverkäufers per 31.12.2020 auf 24,2 Mio.
Euro (20191: 14,9 Mio. Euro). Im laufenden Geschäftsjahr 2021 sind bis zum
Stichtag 31.03.2021 - aus demselben Grund - rund 6,7 Mio. Euro
hinzugekommen.

Fristenkongruente Refinanzierung und stabile Eigenkapitalquote

Der externe Refinanzierungsbedarf war im Geschäftsjahr 2020 um 0,4 Mrd. Euro
rückläufig. Neu aufgenommen wurden 1,8 Mrd. Euro (20191: 2,3 Mrd. Euro) über
den Kapitalmarkt und das Einlagengeschäft der GRENKE Bank.

GRENKE ist weiterhin fristenkongruent refinanziert, das heißt, auch im Jahr
2020 entsprachen die Forderungen in ihrer Höhe und Fälligkeit weitestgehend
den Verbindlichkeiten. Zum Bilanzstichtag am 31.12.2020 standen 3,6 Mrd.
Euro langfristigen Leasingforderungen (20191: 3,8 Mrd. Euro) insgesamt 3,9
Mrd. Euro langfristige Finanzschulden (20191: 3,9 Mrd. Euro) gegenüber. Die
kurzfristigen Leasingforderungen von 2,1 Mrd. Euro (20191: 2,0 Mrd. Euro)
lagen ebenfalls auf einem ähnlichen Niveau wie die kurzfristigen
Finanzschulden von 1,9 Mrd. Euro (20191: 1,7 Mrd. Euro).

Die Eigenkapitalquote lag per 31.12.2020 bei 16,3 Prozent (20191: 16,2
Prozent) und damit nach wie vor über dem selbst gesteckten Ziel von
mindestens 16 Prozent.

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2021

2021 ist für GRENKE ein Übergangsjahr. Vor allem aufgrund der Pandemie und
der Belastungen durch die Prüfungen geht der Vorstand derzeit von einem
Leasing-Neugeschäft zwischen 1,7 und 2,0 Mrd. Euro für 2021 nach 2,0 Mrd.
Euro im Vorjahr aus. Corona bedingt hat das Geschäftsjahr 2021 verhalten
begonnen, wobei das erste Quartal 2021 auf dem Niveau des vierten Quartals
2020 lag. Im weiteren Jahresverlauf erwartet der Vorstand eine Belebung der
Märkte und damit ein stärkeres Geschäft als im ersten Halbjahr 2021.

Im laufenden Geschäftsjahr sollen die Maßnahmen aus den Sonderprüfungen
weitgehend umgesetzt werden. Auch die ersten Franchisegesellschaften sollen
bis Jahresende 2021 übernommen werden. Der gesamte Übernahmeprozess soll
2022 abgeschlossen werden.

Das geringere Neugeschäft der letzten Quartale und der kommenden Monate wird
sich auch in den operativen Erträgen des Gesamtjahres 2021 zeigen. Zudem
geht der Vorstand derzeit trotz geringerem Geschäftsvolumen von leicht
steigenden Kosten aus. Insgesamt erwartet der Vorstand aufgrund der hohen
Profitabilität des bestehenden Vertragsportfolios und des Neugeschäfts einen
Gewinn für 2021 zwischen 50 und 70 Mio. Euro.

Einen Dividendenvorschlag wird die Gesellschaft mit Veröffentlichung des
testierten Geschäftsberichtes vorlegen.

Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Prozesse

Vorstand und Aufsichtsrat haben die Kritikpunkte aus den noch laufenden
Sonderprüfungen aktiv aufgenommen, zahlreiche Veränderungen initiiert und
betreiben deren Umsetzung mit Nachdruck. Der Vorstand wurde zum Jahresende
um Isabel Rösler erweitert. Die Ebene unterhalb des Vorstands wurde
gestärkt. Konkret wurden die Führungspositionen Corporate Compliance sowie
Konzernrevision extern neu besetzt.

Die Geldwäscheprävention wurde durch das Transaktionsmonitoring in der
GRENKE Bank deutlich intensiviert. Zudem werden Kontroll- und Prüfprozesse
sowie die Risikoanalyse optimiert.

Bilanzielle Veränderungen in 2019

Wie bereits in der Ad-hoc-Mitteilung vom 26. Februar 2021 angekündigt,
wurden alle Franchise-Gesellschaften konsolidiert. Dadurch reduziert sich
der Gewinn nach Steuern um einen einstelligen Millionenbetrag. Das
Eigenkapital verringert sich durch die angepasste Konsolidierung um 87,9
Mio. Euro. Hiervon entfallen 67,4 Mio. Euro auf zuvor ausgewiesenen Goodwill
und immaterielle Vermögenswerte. Die verbliebenen 20,5 Mio. Euro entfallen
insbesondere auf Erstkonsolidierungseffekte für die bislang noch nicht
erworbenen Gesellschaften.

Weitere bilanzielle Veränderungen für 2019 ergeben sich durch die
rückwirkende Erhöhung der Wertberichtigungen auf Leasingforderungen (4,1
Mio. Euro), die Goodwill-Abschreibung auf das Geschäft in Polen (4,2 Mio.
Euro) sowie die Goodwill-Korrektur des Portugal-Geschäfts (2,0 Mio. Euro).
Dies reduzierte das Eigenkapital in Summe um 10,3 Mio. Euro per 31.12.2019.

Die Reduktion des Eigenkapitals wirkt sich nur marginal auf die
regulatorische Eigenkapitalquote aus, da Goodwill vollständig mit
Eigenkapital zu unterlegen ist.

Wie bereits in der Mitteilung vom 26. Februar 2021 angekündigt, wurde für
das Jahr 2020 das Bewertungsmodell zur Bildung der Risikovorsorge nach IFRS
9 durch die Integration makroökonomischer Parameter ergänzt.

Zudem wurde das Modell, das der Bewertung von Forderungen in
Schadensabwicklung dient, adjustiert und verbessert. Die GRENKE AG hat dies
gegenwärtig über eine Erhöhung der Risikovorsorge um 14 Mio. Euro im
abgelaufenen Geschäftsjahr gebucht. Unabhängig von der finalen Beurteilung
des Sachverhalts ergibt sich zum Jahresende 2020 keine Bilanzveränderung,
weil Höhe und Methodik der Risikovorsorge feststehen. Offen ist die Frage,
in welchem Jahr die Änderung der Risikovorsorge zu erfassen ist. Dazu
befinden sich der Abschlussprüfer KPMG und der Sonderprüfer Mazars im
Austausch. Eine Änderung der aktuellen Einschätzung würde zu einer
Erhöhung
des Ergebnisses nach Steuern um ca. 11 Mio. Euro im Jahr 2020 führen,
verbunden mit einer entsprechenden Reduktion des Eigenkapitals per 1.1.2019.

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1Alle in dieser Pressemitteilung gezeigten Werte für 2019 wurden gemäß IAS
8.42 angepasst (u.a. Konsolidierung der Franchisegesellschaften).
Erläuterung siehe Abschnitt "Bilanzielle Veränderungen". Zahlenüberblick am
Textende in der Tabelle.
Vorläufige, nicht testierte Konzernzahlen im Überblick nach IFRS (in Mio.
Euro)

                              2020    20191  2020 vs. 20191 2019 wie
                                       neu    neu ( in %)  berichtet
  Gewinnund Verlustrechnung
  01.01. - 31.12.
  Zinsergebnis                 407,1    381,5             6,7      368,9
  Schadensabwicklung u.        216,0    133,3            62,0      125,9
  Risikovorsorge
  Zinsergebnis nach            191,1    248,2           -23,0      243,0
  Schadensabwicklung u.
  Risikovorsorge
  Operative Erträge            346,7    403,0           -14,0      396,7
  insgesamt
  Personalaufwand              119,8    120,8            -0,8      115,8
  Beratungsund                  24,2     14,9            62,4       14,0
  Prüfungskosten
  Sonstige Kosten und           88,3     97,3            -9,2       92,5
  Abschreibungen
  Operatives Ergebnis          114,5    170,0           -32,6      174,3
  Gewinn vor Steuern           104,6    166,1           -37,0      170,7
  Gewinn                        79,9    135,9           -41,2      142,1
  EPS in Euro                   1,67     2,95           -43,3       2,92

  Bilanz zum Stichtag
  31.12.
  Vermögenswerte
  Zahlungsmittel               944,7    446,0           111,8      434,4
  Leasingforderungen         5.636,3  5.789,2            -2,6    5.645,9
  Immaterielle                  67,5     70,9            -4,8      144,5
  Vermögenswerte
  Sonstige Vermögenswerte      684,7    805,4           -15,0      922,7
  Summe Vermögenswerte       7.333,2  7.111,5             3,1    7.147,5

  Schulden
  Finanzschulden             5.810,0  5.677,7             2,3    5.639,8
  Sonst. Verbindlichkeiten     328,0    280,0            17,1      258,9
  Summe Eigenkapital         1.195,2  1.153,8             3,6    1.248,8
  Summe aus Schulden und     7.333,2  7.111,5             3,1    7.147,5
  Eigenkapital

  Eigenkapitalquote             16,3     16,2            n.a.       17,5
  Kapitalflussrechnung
  01.01. - 31.12.
  Zahlungen Leasingnehmer    2.318,7  2.080,2            11,5    1.654,8
  Geleistete Zahlungen aus   1.485,2  1.323,8            12,2    1.441,1
  der Refinanzierung
  Zugänge aus der            1.123,5  2.153,0           -47,8    2.071,4
  Refinanzierung
1Alle in dieser Pressemitteilung gezeigten Werte für 2019 wurden gemäß IAS
8.42 angepasst (u.a. Konsolidierung der Franchisegesellschaften).
Erläuterung siehe Abschnitt "Bilanzielle Veränderungen". Zahlenüberblick am
Textende in der Tabelle.

Die Zahlen in dieser Mitteilung sind vorläufig und nicht testiert. Die
Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2020 ist für den 21. Mai 2021
vorgesehen. Der Geschäftsbericht wird unter
https://www.grenke.de/unternehmen/investor-relations/berichte-und-praesentationen
abrufbar sein.

Weitere Informationen erhalten Sie von:

     GRENKE AG
     Team Investor Relations       Pressekontakt
                                   Stefan Wichmann
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     76532 Baden-Baden             76532 Baden-Baden
     Telefon: +49 7221 5007-204    Mobil: +49 (0) 171 20 20 300
     E-Mail: investor@grenke.de    E-Mail: presse@grenke.de
     Internet: www.grenke.de
Über GRENKE

Die GRENKE Gruppe (GRENKE) ist ein globaler Finanzierungspartner für kleine
und mittlere Unternehmen. Kunden erhalten alles aus einer Hand: vom
flexiblen Small-Ticket-Leasing über bedarfsgerechte Bankprodukte bis zum
praktischen Factoring. Die schnelle und einfache Abwicklung sowie der
persönliche Kontakt zu Kunden und Partnern stehen dabei im Mittelpunkt.

1978 in Baden-Baden gegründet, ist die Gruppe heute mit über 1.800
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (gemessen nach Vollzeitäquivalenten) in 33
Ländern weltweit aktiv. Die GRENKE Aktie ist an der Frankfurter Börse im
SDAX gelistet (ISIN: DE000A161N30).


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30.04.2021 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
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   Sprache:        Deutsch
   Unternehmen:    GRENKE AG
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   Fax:            +49 (0)7221 50 07-4218
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   Internet:       www.grenke.de
   ISIN:           DE000A161N30
   WKN:            A161N3
   Indizes:        SDAX
   Börsen:         Regulierter Markt in Frankfurt (Prime Standard);
                   Freiverkehr in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, München,
                   Stuttgart, Tradegate Exchange
   EQS News ID:    1190915



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1190915 30.04.2021

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