FRANKFURT (dpa-AFX) - Die zuletzt starken Schwankungen unterworfenen Aktien von Grenke haben sich in der Kursspanne vom Dienstag stabilisiert. Die Papiere des unter Druck stehenden Leasingspezialisten zählten am frühen Donnerstagnachmittag zwar mit einem Minus von knapp vier Prozent auf 32,32 Euro zu den größten Verlierern im schwachen Index der mittelgroßen Werte MDax, hielten sich damit aber immer noch über dem Tiefststand vom Dienstag bei 31,44 Euro.

Grenke veröffentlichte nun im Zuge der Anschuldigungen rund um angeblich zu hoch ausgewiesene Bargeldguthaben Kontoauszüge. Die Investorengruppe Viceroy Research wirft dem Konzern unlautere Geschäftspraktiken rund um Scheingewinne und zu hoch ausgewiesene Geldbestände vor und hat die Aktien nach eigenen Angaben leerverkauft - dürfte also von fallenden Aktienkursen profitieren. Zudem will Grenke seine in die Kritik geratenen Franchise-Geschäfte und deren Übernahmen durch einen Wirtschaftsprüfer jenseits der großen sogenannten "Big Four" prüfen lassen. Für das Anfang der Woche angekündigte Vorhaben wurde die Gesellschaft Warth & Klein Grant Thornton mandatiert.

Die Anteilsscheine waren zu Beginn der vergangenen Woche noch gut 55 Euro wert und werden aktuell mehr als 40 Prozent darunter gehandelt. Letzte Woche Donnerstag waren die Aktien auf knapp 24 Euro und damit den tiefsten Stand seit Oktober 2014 abgesackt. Seit Jahresbeginn gerechnet haben die Papiere mittlerweile fast zwei Drittel an Wert eingebüßt - so viel wie kein anderer Index-Wert./la/stk