FRANKFURT (dpa-AFX) - Die starke Erholung der Grenke-Aktien hat sich am Dienstag fortgesetzt. Der Kurs zog in der Spitze um weitere rund 23 Prozent auf 46 Euro an, nachdem er zum Wochenbeginn bereits um fast 17 Prozent nach oben gesprungen war. Damit haben die Papiere des Leasing-Anbieters rund zwei Drittel des maximalen Verlustes nach einer Short-Attacke von Mitte September aufgeholt.

Zudem ließen die Anteilsscheine von Grenke erstmals seit dem 20. August die 21-Tage-Linie als Indikator für den kurzfristigen Trend wieder hinter sich. Ein Händler verwies zur Begründung für die dynamische Aufwärtsbewegung darauf, dass spekulative Anleger weitere Leerverkaufspositionen schließen dürften. Dieser sogenannte Short-Squeeze nehme immer mehr Fahrt auf. Bei Leerverkäufen veräußert ein Investor Aktien, ohne diese zu besitzen, um sie dann bei einem möglichen Kurssturz billiger nachzukaufen.

Am Vortag hatte sich das Unternehmen nach Vorwürfen der Bilanzmanipulation in einem wesentlichen Punkt entlastet gesehen: Der Wirtschaftsprüfer KPMG habe die Bestätigungen für den weit überwiegenden Teil der Bankguthaben erhalten, hatte Grenke mitgeteilt. "Grenke erhält Rückendeckung vom KPMG-Check", schrieb Monica Fernandez, Kreditanalystin der DZ Bank.

Aktienanalyst Andreas Schäfer vom Bankhaus Lampe hatte am Freitag die Einstufung "Halten" für die Grenke-Aktien bekräftigt bei einem Kursziel von 68 Euro. "Wir rechnen nicht damit, dass die unbegründeten Anschuldigungen gegen Grenke zu Lasten des Neugeschäfts im dritten Quartal gegangen sind", begründete der Experte seine Haltung. Der Rückgang des Neugeschäfts in diesem Zeitraum sei geringer gewesen als vom Unternehmen prgnostiziert./bek/la/mis