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«Wir erwarten eine ansprechende Entwicklung der Aktienmärkte in den nächsten Monaten.»

Über das Wochenende hat sich die Lage im Russland-Ukraine-Konflikt nochmals zugespitzt. So warnt etwa die USA, dass eine Invasion jederzeit möglich ist. In der Folge stiegen die Rohölpreise deutlich an. Die Risiken für die Finanzmärkte sind klar: Anhaltend hohe Inflation mit negativen Auswirkungen auf das globale Wirtschaftswachstum. Dabei setzt sich mehr und mehr die Ansicht durch, dass die rekordhohen Teuerungszahlen nicht so rasch verschwinden werden. Diese Entwicklung erhöht auch den Druck auf die Notenbanken.

Die Situation ist insbesondere für die US-Notenbank Fed kompliziert. Die USA erleben nämlich gerade die höchsten Inflationsraten seit 40 Jahren. So sind die Konsumentenpreise im Januar im Vergleich zum Vormonat erneut kräftig gestiegen und die Jahresteuerung kletterte in der Folge auf 7.5 Prozent. Der Preisanstieg war breit abgestützt und auch ein verstärkter Lohndruck wird erkennbar. Die Fed wird dagegen angehen und die Zinsen erhöhen. An den Finanzmärkten wird mittlerweile mit sechs bis sieben Zinserhöhungen in diesem Jahr gerechnet. Zudem wird eine Zinserhöhung im März im Umfang von 50 Basispunkten als zunehmend wahrscheinlich angesehen. Entsprechend sind die Renditen an den Zinsmärkten in der vergangenen Woche nochmals klar angestiegen. So kletterte die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen in den USA erstmals seit Juli 2019 zeitweise wieder über die Marke von 2 Prozent und notiert damit höher als vor Beginn der Pandemie. Vor dem Hintergrund der niedrigen Arbeitslosenrate, die mehr oder weniger auf Vollbeschäftigung hindeutet, und der hohen Inflation ist dies auch nicht weiter erstaunlich und dürfte noch nicht das Ende der Fahnenstange bedeuten.

Im Sog der US-Rendite verzeichneten praktisch alle Bondmärkte seit Anfang Jahr einen kräftigen Renditeanstieg. Dies bedeutet, dass die Finanzmärkte nicht nur bei der US-amerikanischen Notenbank, sondern bei vielen westlichen Notenbanken einen beträchtlichen geldpolitischen Handlungsbedarf orten. Allerdings sind unserer Meinung nach die Erwartungen an die Notenbanken mittlerweile doch sehr sportlich, so etwa an die EZB oder an die SNB, bei welchen in diesem Jahr bereits zwei Zinsschritte eingepreist sind.

Unser Fazit: Kurzfristig dominieren klar die Risiken die Stimmung an den Finanzmärkten. Die nächsten Wochen sind dabei von entscheidender Bedeutung und die Notenbanken bleiben gefordert. Wie sollte man sich in diesem Umfeld positionieren? Aufgrund der gestiegenen Risiken haben wir die Aktienquote defensiver ausgerichtet und gleichzeitig die Goldquote erhöht. Neben dem geldpolitischen Umfeld wird für die weitere Entwicklung der Aktienmärkte vor allem das konjunkturelle Umfeld entscheidend sein. Wir erwarten, dass die Weltwirtschaft die Schwäche aufgrund der Omikron-Welle im ersten Quartal 2022 rasch überwinden und wieder an Kraft gewinnen wird. Daraus abgeleitet bleiben die Gewinnaussichten für die Unternehmen gut. Dies spricht denn auch für eine ansprechende Entwicklung der Aktienmärkte in den nächsten Monaten.

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GKB - Graubündner Kantonalbank published this content on 14 February 2022 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 20 February 2022 23:10:05 UTC.