FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte tendieren am Mittwochnachmittag leichter und zeigen sich damit von im frühen Verlauf schon deutlich niedrigeren Ständen erholt. Mit der wenig veränderten Eröffnung an der Wall Street können die Indizes noch ein paar Punkte mehr wieder aufholen.

Hilfreich sind robust und besser als erwartet ausgefallene Daten vom US-Arbeitsmarkt. In der Privatwirtschaft wurden im Juni deutlich mehr Stellen neu geschaffen als gedacht. Zugleich bleibt es aber am US-Rentenmarkt ruhig, die Renditen geben eher leicht nach. Dazu trägt auch bei, dass der Einkaufsmanagerindex der Region Chicago unter der Konsensschätzung geblieben ist.

Der DAX liegt 0,7 Prozent zurück bei 15.579 Punkten, nachdem er schon bei 15.461 gelegen hatte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,5 Prozent auf 4.086 Punkte nach unten. Im Handel heißt es zum einen, dass Investoren nach dem starken ersten Halbjahr Gewinn mitnähmen, zum anderen wird aber auch auf wieder steigende Corona-Sorgen verwiesen.

Verkauft werden insbesondere die Favoriten des ersten Halbjahres. So geben die Stoxx-Branchenindizes der Automobil- und der Bankaktien um 1,5 bzw. 0,5 Prozent nach.


   Grandvision haussieren, weil Essilorluxottica auf Kurs bleibt 

Für Gesprächsstoff sorgen Essilorluxottica (+0,8%) und Grandvision (+14%). Essilorluxotticia will die Grandvision-Übernahme wie geplant durchziehen und zwar bereits zum 1. Juli. "Nach dem jüngsten Störfeuer ist die Entwicklung nun sicherlich überraschend", meint ein Händler. Ein Gericht hatte Essilorluxottica gerade erst die Möglichkeit eingeräumt, wegen Fehlverhaltens von Grandvision von dem Gebot zurückzutreten.

Grandvision wird dem italienisch-französischen Brillenkonzern Essilorluxottica nach Aussage der Analysten der UBS eine geografische Diversifizierung und ein umfangreiches Netzwerk liefern. Ohne Berücksichtigung potenzieller Synergieeffekte werde der Gewinnzuwachs in diesem Jahr bei rund 7 Prozent liegen. Grandvision gehören auch die 800 deutschen Apollo-Filialen.


   Ohio-Urteil drückt VW 

Ein Urteil in Ohio zu "Diesel-Gate" belastet den Kurs von Volkswagen (-1,8%). Das oberste Gericht des US-Bundesstaats hat entschieden, dass Ohio Ansprüche gegen VW trotz der Einigung des Konzerns mit den Bundesbehörden verfolgen darf.

Die Verzögerungen bei der Einführung des E-Rezepts drücken wieder auf die Kurse der Online-Apotheken. Zur geplanten Einführung am 1. Juli liegen die Voraussetzungen offensichtlich noch nicht vor, wie die Gematik GmbH, die sich um die Digitalisierung des Gesundheitswesens kümmert, auf Anfrage von "Apotheke adhoc" mitteilte. Für Shop Apotheke geht es um 5,1 Prozent nach unten, Zur Rose geben um 5,2 Prozent nach.


  Ölpreise steigen 

Die Ölpreise ziehen im Vorfeld des Opec+-Treffens am Donnerstag wieder etwas an. Nach Aussage aus dem Handel macht derzeit die Spekulation die Runde, dass das Kartell die aktuelle Fördermengen doch beibehalten könnte. Zuletzt wurde mehrheitlich mit einer leichten Ausweitung gerechnet. Am Vorabend hatte derweil ein US-Branchenverband erneut einen deutlichen Rückgang der US-Ölvorräte berichtet. Später am Tag stehen die offiziellen US-Lagerdaten zur Veröffentlichung an.


 
Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut   +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.084,81      -0,6%      -22,70      +15,0% 
Stoxx-50                3.529,13      -0,3%      -10,87      +13,5% 
DAX                    15.575,41      -0,7%     -115,18      +13,5% 
MDAX                   34.063,91      -0,7%     -231,94      +10,6% 
TecDAX                  3.568,15      -1,0%      -37,33      +11,1% 
SDAX                   16.010,78      -0,7%     -114,97       +8,4% 
FTSE                    7.070,06      -0,2%      -17,49       +9,7% 
CAC                     6.541,06      -0,4%      -26,37      +17,8% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut     +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,20                  -0,03       -0,44 
US-Zehnjahresrendite        1,45                  -0,02       -1,23 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Mi., 8:07h  Di, 17:32h   % YTD 
EUR/USD                   1,1871      -0,3%      1,1898      1,1911   -2,8% 
EUR/JPY                   131,46      -0,1%      131,46      131,58   +4,3% 
EUR/CHF                   1,0972      +0,1%      1,0968      1,0956   +1,5% 
EUR/GBP                   0,8582      -0,2%      0,8596      0,8603   -3,9% 
USD/JPY                   110,74      +0,2%      110,48      110,47   +7,2% 
GBP/USD                   1,3832      -0,1%      1,3844      1,3844   +1,2% 
USD/CNH (Offshore)        6,4616      -0,1%      6,4649      6,4637   -0,6% 
Bitcoin 
BTC/USD                34.772,51      -4,1%   35.016,26   36.219,01  +19,7% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  73,59      72,98       +0,8%        0,61  +52,1% 
Brent/ICE                  75,27      74,76       +0,7%        0,51  +46,8% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.761,08   1.761,35       -0,0%       -0,27   -7,2% 
Silber (Spot)              25,95      25,78       +0,7%       +0,17   -1,7% 
Platin (Spot)           1.065,45   1.074,63       -0,9%       -9,18   -0,5% 
Kupfer-Future               4,33       4,28       +1,2%       +0,05  +22,7% 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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June 30, 2021 10:11 ET (14:11 GMT)