Baar (awp) - Der Rohstoffkonzern Glencore hat die Kohlen-Mine Cerrejón in Kolumbien vollständig übernommen. So kauft der Konzern den Joint-Venture-Partnern BHP und Anglo American ihren Anteil von je einem Drittel für einen Preis von insgesamt 588 Millionen US-Dollar ab.

Der Erwerb erfolge im Wesentlich zu den gleichen Bedingungen und die Transaktion werde wirtschaftlich rückwirkend auf den 31.Dezember 2020 datiert, teilte Glencore am Montag mit. Der Abschluss soll im ersten Halbjahr 2022 erfolgen und basierend auf den aktuellen Terminpreisen für Kohle dürfte sich der Gesamtkaufpreis dank den generierten Barmitteln auf rund 230 Millionen US-Dollar reduzieren. Die Investition sollte damit innerhalb weniger als zwei Jahre nach Abschluss amortisiert sein.

Die Joint-Venture-Partner BHP und Anglo American hatten angekündigt, ihre Anteile an der Mine verkaufen zu wollen. Glencore habe in der Folge verschiedene Optionen geprüft und sei zum Schluss gekommen, dass der vollständige Erwerb für einen "gesteuerten und verantwortungsbewusste Abbau" des Kohle-Portfolios die beste Lösung sei, so die Meldung. Die Konzession werde schrittweise bis 2034 auslaufen und es sei davon auszugehen, dass sich die Produktionsmengen ab 2030 erheblich verringerten.

"Fossile Brennstoffe zu veräussern und sie zur Angelegenheit eines anderen zu machen, ist keine Lösung und wird die absoluten Emissionen nicht reduzieren", lässt sich CEO Ivan Glasenberg in der Meldung zitieren. Gleichzeitig würden die konzerneigenen Klimaverpflichtungen durch den Partner-Buy-Out nicht beeinträchtigt und die entsprechenden Ziele würden nun sogar aggressiver formuliert.

Neu führt Glencore bis 2026 ein kurzfristiges CO2-Reduktionsziel ein, das eine Reduktion von 15 Prozent gegenüber dem Level von 2019 vorsieht. Bis 2035 soll das Niveau gegenüber dem Referenzjahr 2019 halbiert werden. Vorher war den Angaben zufolge noch eine Reduktion von 40 Prozent bis 2035 angepeilt.

an/uh