Baar (awp) - Der Rohstoffhändler und Bergbaukonzern Glencore hat in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres deutlich weniger Kupfer produziert als im Vorjahreszeitraum. Dafür stieg die Fördermenge an Kohle an.

Insgesamt sei das dritte Quartal durch zahlreiche Ereignisse beeinflusst gewesen, wird CEO Gary Nagle im Produktionsbericht vom Freitag zitiert. Darunter teils extreme Wetterbedingungen in Australien sowie erhebliche Probleme in der Lieferkette in Kasachstan durch den Russland/Ukraine-Krieg.

In den ersten neun Monaten ging die Kupferförderung um 14 Prozent auf 770'500 Tonnen zurück. Dies habe zahlreiche Gründe, unter anderem ein eingeschränkter Zugang zu Land, der Verkauf von Ernest Henry im Januar oder der geringeren Erzförderung in Collahuasi.

Derweil stieg die Kohleproduktion an und zwar um 7 Prozent auf 81,9 Millionen Tonnen. Insbesondere die Übernahme der verbliebenen zwei Drittel von Cerrejón im Januar habe sich hier bemerkbar gemacht.

Mehr Nickel und Öl, weniger Zink

Bei den anderen Metallen legte die Produktion von Nickel um 15 Prozent auf 81'600 Tonnen zu, während 18 Prozent weniger Zink produziert wurden. Die Produktion von Ferrochrom (+4% auf 1,11 Millionen Tonnen) lag ebenfalls leicht über dem Vorjahr.

Die Erdölförderung legte indes zu. Mit 4,8 Millionen Barrel wurde 16 Prozent mehr Öl gefördert.

Anpassung bei Produktionsguidance

Aufgrund der oben genannten Wetterereignisse sowie des Ukraine-Kriegs passt Glencore seine Produktionsguidance für das Gesamtjahr an. Das Unternehmen senkt seine Erwartungen für die Produktion von Zink, Nickel und Kohle.

Nach dem extrem starken Marketingerfolg des ersten Halbjahres wird für das zweite Halbjahr nun ein reduzierter Beitrag von 1,6 Milliarden US-Dollar erwartet. Dennoch dürfte der EBIT für das Gesamtjahr am oberen Ende der langfristigen Zielbandbreite von 2,2 bis 3,2 Milliarden Dollar liegen.

dm/kw