CAMBRIDGE (dpa-AFX) - Der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) verwehrt sich gegen Forderungen des aktivistischen Investors Paul Singer nach einem Führungswechsel. Die amtierende Konzernchefin Emma Walmsley sei die passende Lenkerin für das Unternehmen, teilte GSK am Freitag in einer Antwort auf einen am Vortag veröffentlichten Forderungskatalog des US-Milliardärs mit. Darin hatten Singer und sein Hedgefonds Elliott unter anderem verlangt, dass die GSK-Führung wieder mit mehr wissenschaftlicher und biopharmazeutischer Expertise ausgestattet sein müsse.

Das wurde auch als Forderung einer möglichen Absetzung von Walmsley verstanden, die einen sprachwissenschaftlichen Abschluss besitzt und deren Managementerfahrung vor GSK lange Jahre beim Kosmetikhersteller L'Oreal geprägt wurde.

Elliott war im Frühjahr bei GSK eingestiegen und verfügt nach eigenen Angaben über einen substanziellen Anteil an dem Konzern. Singer gilt als gefürchteter Investor und ist bekannt dafür, sich über seinen Hedgefonds bei Unternehmen einzukaufen, die er für unterbewertet hält und dann lautstark auf Veränderungen zu pochen. In dem Brief an GSK hatte der Investor erstmals öffentlich Kritik geübt und den Druck damit erhöht.

GSK teilte in seiner Antwort weiter mit, dass nach einem monatelangen sehr intensiven Auswahlprozess auch in Kürze der künftige Lenker des vor der Abspaltung stehenden Unternehmens für verschreibungsfreie Medikamente benannt werden soll. Dieses soll nach den bisherigen Plänen Mitte 2022 über ein einfaches Börsenlisting vom GSK-Geschäft getrennt werden./tav/mis/jha/