Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


EU bestellt bei Glaxo 220.000 Dosen Covid-Medizin 

Glaxosmithkline und sein Partner Vir Biotechnology haben einen Auftrag über 220.000 Dosen ihres Covid-19-Medikaments Sotrovimab von der EU-Kommission erhalten. Wie die beiden Unternehmen mitteilten, handelt sich um einen experimentellen monoklonalen Antikörper zur Behandlung von Erwachsenen und Jugendlichen mit Covid-19, die keine Sauerstoffversorgung benötigen und bei denen das Risiko besteht, dass sie schwer erkranken.


Astrazeneca: Kein häufigeres TTS-Auftreten nach 2. Impfung 

Der britische Pharmakonzern Astrazeneca sieht kein erhöhtes Auftreten des Thrombose-mit-Thrombozytopenie-Syndroms (TTS) nach der zweiten Impfung mit seinem Vakzin. Die geschätzte TTS-Rate liege bei 2,3 auf 1 Million Impfungen. Das sei vergleichbar mit dem Auftreten bei ungeimpften Personen. Nach der ersten Dosis liege die Rate bei 8,1 pro 1 Million Impfungen. Spezifische Risikofaktoren oder Ursachen seien in den Sicherheitsdaten nicht festzustellen. Die Daten seien im Medizinjournal "The Lancet" publiziert worden.


Gewerkschaft der Polizei sieht Testpflicht-Ausweitung kritisch 

Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) für die Bundespolizei, Andreas Roßkopf, hat sich skeptisch zu einer möglichen Ausweitung der Testpflicht auf alle ungeimpften Reiserückkehrer ab dem 1. August geäußert und auf Personalknappheit verwiesen. "Ich sehe eine mögliche Ausweitung der Corona-Testpflicht auf alle ungeimpften Reiserückkehrer kritisch", sagte Roßkopf der Rheinischen Post. "Wir als Bundespolizei wären für die Kontrollen in Zügen und an Bahnhöfen zuständig", sagte er. Schon jetzt habe man kaum genug Personal, um dort das Tagesgeschäft abzuarbeiten. "Wenn solche Kontrollen hinzukommen, fehlen uns rund 2.500 Bundespolizisten." Hinzu kämen die Kontrollen des Autoverkehrs an den Landesgrenzen, für die schon heute Amtshilfe geleistet werde.


Mehr als Hälfte der Menschen in Deutschland vollständig geimpft 

In Deutschland hat mehr als die Hälfte der Menschen den vollständigen Impfschutz gegen das Coronavirus. 50,2 Prozent der Bürgerinnen und Bürger hätten den vollen Schutz, teilte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Mittwoch im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Zudem sind demnach 61,1 Prozent mindestens einmal geimpft.


SPD fordert von Spahn rechtssichere Grundlage für ausgeweitete Testpflicht 

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat sich hinter die Forderungen nach einer ausgeweiteten Corona-Testpflicht für Reiserückkehrer gestellt, aber von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Schaffung einer rechtssicheren Grundlage dafür gefordert. Man müsse "bei diesen steigenden Inzidenzen jetzt zu weiteren Mitteln greifen", sagte Klingbeil im ZDF-Morgenmagazin. "Wir als SPD inklusive der Justizministerin wollen, dass das Reisen sicherer wird, und das bedeutet, die Testpflicht auszuweiten", erklärte er. "Das muss rechtlich sauber sein, das muss verhältnismäßig sein", mahnte Klingbeil aber. Es sei an Spahn, "eine rechtssichere Grundlage zu schaffen". Dann sei man "auch schnell handlungs- und umsetzungsfähig, dass diese erweiterten Tests für Reiserückkehrer auch kommen".


Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 15 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen steigt weiter und liegt nun bei 15,0. Wie das Robert-Koch-Institut am Mittwochmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 2.768 Neuinfektionen sowie 21 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 registriert. Vor einer Woche betrug die Inzidenz noch 11,4, die Zahl der Neuansteckungen lag bei 2.203. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Ansteckungen in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt den Angaben zufolge bei 3.761.169. Insgesamt wurden bislang 91.586 Corona-Tote gemeldet. Die Zahl der von einer Corona-Infektion Genesenen gibt das RKI mit rund 3.649.100 an.


RKI-Chef Wieler hält an Inzidenz als "Leitindikator" fest 

Angesichts der Diskussion über den Umgang mit steigenden Infektionszahlen hat sich RKI-Chef Lothar Wieler einem Medienbericht zufolge weiterhin für die Inzidenz als "Leitindikator" ausgesprochen. Wie die Bild am Dienstag berichtete, präsentierte der Direktor des Robert-Koch-Instituts bei einer Schaltkonferenz zwischen Kanzleramtschef Helge Braun und den Chefs der Staatskanzleien der Länder am Montag ein Papier, in dem er dafür plädierte, an der Inzidenz festzuhalten. Damit widerspricht Wieler auch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der vor einigen Wochen erklärt hatte, dass der Inzidenzwert an Aussagekraft verliere. Laut "Bild" heißt es in dem Papier, dass Prävention "weiterhin die höchste Priorität (= niedrige Inzidenz)" habe. Wieler warnte demnach darin auch, dass "die vierte Welle" begonnen habe.


Söder: Bund plant Testpflicht für alle Einreisenden bereits ab 1. August 

Der Bund plant laut Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bereits ab 1. August eine Ausweitung der Testpflicht für Reiserückkehrer. "Der Bund hat uns jetzt zugesichert, er wird bis zum 1. August alles probieren, eine einheitliche Testpflicht einzuführen, nicht nur für Flugreisende", sagte Söder am Dienstag in den ARD-"Tagesthemen". "Wir haben da noch mal Druck gemacht als Länder, weil wir eine verlässliche Basis brauchen." Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) wollen die Testpflicht auf alle Einreisenden ohne Geimpften- oder Genesenennachweis ausweiten. Derzeit gibt es eine solche Regelung nur für Flugpassagiere. Allerdings gibt es innerhalb der Bundesregierung Bedenken. So hält Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) die umfassende Testpflicht laut einem Bericht der Funke Mediengruppe für unverhältnismäßig.

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July 28, 2021 07:24 ET (11:24 GMT)