Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

GIVAUDAN: Der Markt für Nahrungsmittel-Inhaltsstoffe bietet laut CEO Gilles Andrier beträchtliches Wachstumspotenzial "Damit sprechen wir einen zusätzlichen Markt von rund 14 Milliarden Franken an, in dem wir von einem geringen Anteil aus überdurchschnittlich wachsen können", sagte er der "Finanz und Wirtschaft". Die Eroberung dieses Marktes hat sich Givaudan für die Strategieperiode 2020 bis 2025 auf die Fahne geschrieben, was im letzten August bekannt wurde. Der CEO wollte die Höhe des angepeilten Marktanteils im Interview allerdings nicht beziffern. Denkbar seien in diesem Bereich auch Übernahmen, fügte er jedoch an. (FuW, S. 6+7)

SWISSCOM: Verwaltungsratspräsident Hansueli Loosli erteilt den vielen aufkommenden Ansprüchen von Seiten der Politik eine Absage: "Wir haben neben dem Hauptaktionär noch 70'000 Aktionäre, die 49 Prozent des Kapitals halten. Sie haben die gleichen Rechte wie der Bund", sagt er der "NZZ am Sonntag". Er kommentierte damit etwa die Forderung nach einem Ausbau der Grundversorgung oder nach einem Lohndeckel. Zum geforderten Ausbau der Grundversorgung sagte Loosli zudem, dieser würde rund 2 Milliarden Franken kosten. "Wir müssten auf jeden Fall darüber reden, wer das finanzieren soll." Und ganz unabhängig davon, wer bezahlen würde: "Wirtschaftlich gesehen wäre eine solche Investition ein Irrsinn. Sie würde sich nicht amortisieren lassen." (NZZaS, S. 29)

SIEGFRIED: Siegfried ist mit dem Kauf zweier Novartis-Werke zum fünftgrössten Pharmaauftragsfertiger aufgestiegen. Und Zukäufe werden auch in Zukunft ein wichtiges Mittel zur Umsetzung der Strategie bleiben. Den Einstieg in den Bereich Biologics schloss CEO Wolfgang Wienand im Gespräch mit der "Finanz und Wirtschaft" nicht aus. "Im Sinne einer langfristigen Vision" könnte es für Siegfried Sinn machen, auch bei den Biologics aktiv zu werden, sagte Wienand. Also bei den biotechnologisch hergestellten Wirksubstanzen. In dem Bereich ist etwa der Branchenprimus Lonza sehr erfolgreich. "Wir sprechen allerdings von einer langen Sicht, also nicht von ein bis zwei, sondern eher von fünf bis zehn Jahren", ergänzte er. (FuW, S. 13)

SBB: Nicht nur bei den Lokomotivführern, auch bei den Zugbegleitern gibt es bei den SBB Personalmangel. Die Verkehrspersonal-Gewerkschaft SEV spricht von 100 fehlenden Vollzeitangestellten bei der Zugbegleitung, die SBB von 60, wie die "NZZ am Sonntag" berichtete. Für die Angestellten hat dies weitreichende Folgen. Die Zugbegleiter sind wegen des Unterbestands nach 22 Uhr oft einzeln im Einsatz. (NZZaS, S. 9)

DETAILHANDEL: Der Detailhandel könnte zum Gewinner der Pandemie werden. Laut dem Marktforschungsinstitut GfK machte er nach drei Quartalen 6,6 Prozent mehr Umsatz als 2019, wie die "NZZ am Sonntag" schrieb. Die Zeichen stünden daher gut, dass das auch Ende Jahr so sein wird. Vor allem Online-Shops sind in einer guten Position. "Wir bewegen uns seit dem Lockdown umsatzmässig auf Weihnachtsniveau und erwarten nun nochmals eine Steigerung von 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr", liess Digitec-Galaxus ausrichten. (NZZaS, S. 25)

HOCHPREISINSEL: Der Kampf gegen die Hochpreisinsel Schweiz tritt in die entscheidende Phase. Um die am 2. Dezember beginnende Debatte zum Volksbegehren "Stop der Hochpreisinsel - für faire Preise" im Ständerat zu unterstützen, haben die Initianten neue Preisvergleiche durchführen lassen, wie die "SonntagsZeitung" schrieb. Die Fachhochschule Nordwestschweiz habe in ihrem Auftrag die Preise von Produkten in den Bereichen Sanitär und Küchen analysiert. Im Durchschnitt seien die Küchengeräte deutscher Hersteller in der Schweiz mehr als 150 Prozent teurer. Im Sanitärbereich waren die untersuchten Produkte bei den Schweizer Händlern laut dem Bericht rund 90 Prozent teurer als in Deutschland. (SoZ, S. 41)

FLEISCH: Trotz der negativen Schlagzeilen um die Grossmetzgerei Tönnies ist deutsches Schweinefleisch in der Schweiz äusserst gefragt. Die Importzahlen schnellten dieses Jahr in die Höhe, wie die "SonntagsZeitung" berichtete. Rund 5'300 Tonnen waren es in den ersten neun Monaten. Davon kamen 4'400 Tonnen aus Deutschland. Im Vergleich zur Vorjahresperiode liegt das Plus deutscher Produkte bei 34 Prozent, und gemessen am selben Zeitraum 2018 wurde fast zehn Mal so viel deutsches Schweinefleisch eingeführt. Tierschützern ist das wegen der lascheren Tierschutzbestimmungen in Deutschland ein Dorn im Auge. (SoZ, S. 37)

BERGBAHNEN: Menschenansammlungen an den Bergbahnen haben in Zermatt, Laax und am Pilatus für Aufsehen gesorgt. Nach diesen Vorfällen ist der Ruf nach einer grundsätzlichen Kapazitätsbeschränkung in diesen Bahnen laut geworden. "Wir müssen dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis der Leute Rechnung tragen", sagte denn auch Berno Stoffel, Geschäftsführer des Verbandes Seilbahnen Schweiz, der "SonntagsZeitung". Der Verband habe seine Mitglieder deshalb aufgefordert, diesem Aspekt besondere Bedeutung beizumessen. "Wir wehren uns aber dezidiert gegen eine grundsätzliche Kapazitätsbeschränkung in den Bahnen", sagte Stoffel. Der Verband propagiere vielmehr, wo möglich die Frequenz zu erhöhen. (SoZ, S. 8)

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