Zürich (awp) - Die Aktien des Aromen- und Riechstoff-Herstellers Givaudan sind am Donnerstag tiefer in den Handel gestartet. Der Genfer Konzern steuert stabil durch die Coronakrise und ist in den ersten neun Monaten weiter gewachsen. Allerdings sind die Titel sehr hoch bewertet, was einige Anleger zu Gewinnmitnahmen bewegen dürfte.

Givaudan büssen gegen 10 Uhr 1,9 Prozent auf 3'958 Franken ein, während der Gesamtmarkt (SMI) 0,42 Prozent dazugewinnt. Trotz des Abschlags bewegen sich Papiere aber weiterhin auf einem hohen Bewertungsniveau. Seit Jahresbeginn haben sie um rund einen Drittel an Wert zugelegt und zählen zu jenen Schweizer Blue Chips, die sich im Verlauf des Jahres am besten entwickelt haben.

Givaudan bleibe im Corona-Jahr 2020 auf Wachstumskurs, wobei sich die Dynamik im dritten Quartal besser als im zweiten Quartal entwickelt habe, schreibt Daniel Bürki von der ZKB. Dabei seien vor allem mit den Food Services und der Luxusparfümerie etwa 15 Prozent des Portfolios von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen, während sich der Rest des Geschäfts sehr robust zeige.

Bürki geht davon aus, dass sich die Profitabilität von Givaudan im Jahr 2020 gut entwickeln wird. Er rechnet mit einer Steigerung der bereinigten EBITDA-Marge um 130 Basispunkte auf 22,8 Prozent. Er belässt die Einschätzung auf "Übergewichten". Allerdings seien die Aktien von Givaudan mit einem bereinigten Kurs-Gewinnverhältnis von knapp 41 sehr hoch bewertet, gibt er zu Bedenken.

Auch Jean-Philippe Bertschy von der Bank Vontobel empfiehlt die Givaudan-Papiere weiterhin zum Kauf. Zwar werde es im Zuge der Corona-Pandemie in verschiedenen Geschäftssegmenten zu Verschiebungen kommen, doch werde der grundlegende Trend für das Geschäft von Givaudan sehr solide bleiben. So dürfte etwa die Nachfrage nach Hygieneprodukten zunehmen und bei den Genfern zu Wachstum führen.

Händlern zufolge lagen die Aktien von Givaudan im Vorfeld der Zahlenpublikation über weite Strecken sehr gut im Markt. Wie es heisst, hätten die Papiere am Montag gar mit dem Rekordhoch vom September bei 4'099 Franken geflirtet. Allerdings sei es erst einmal bei einem Flirt geblieben.

mk/rw