Bern (awp) - Die Aktien von Givaudan starten am Donnerstag nach Semesterzahlen schwach in den Handel. Der Aromen- und Duftstoffhersteller übertraf beim Umsatzwachstum zwar klar die Erwartungen. Einige Analysten stellen aber die Nachhaltigkeit des Wachstums in Frage. Auch litt wegen der deutlich gestiegenen Kosten die Profitabilität.

Bis um 9.45 Uhr verlieren die Givaudan-Aktien 1,7 Prozent auf 3279 Franken zu, während der Gesamtmarkt (SMI) nur 0,23. Prozent im Minus steht. Seit Jahresbeginn weisen die Aktie einen Verlust von über 30 Prozent auf.

Dabei gingen einige Analysten vor Eröffnung der Börse angesichts der übertroffenen Erwartungen von einer positiven Kursreaktion aus. Die ZKB etwa bestätigte ihr "Übergewichten"-Rating und lobt die defensiven Qualitäten der Aktien, die vor allem bei der erwarteten Konjunkturabschwächung von Vorteil seien.

Auch die Bank Vontobel erwartete, dass die "robusten" Ergebnisse beruhigend auf die Investoren einwirken würden. Zumal man die Ergebnisse im Lichte der problembehafteten Zulieferkette und dem starken Gegenwind in China sehen müsse, so der zuständige Analyst. Er empfiehlt die Titel weiter zum Kauf.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch Stimmen, welche die sich abschwächende Konsumentenstimmung als Problem mit Blick auf die weitere Performance von Givaudan sehen. Die Analysten von Goldman Sachs etwa erwarten, dass der Markt die Nachhaltigkeit der Umsatzdynamik für den Rest des laufenden Jahres und bis ins nächste hinein testen wird.

Und Baader Helvea verweist darauf, dass der tiefere Cashflow und die gestiegenen Schulden den Kurs drücken könnten. Für langfristig orientierte Anleger erachtet der zuständige Analyst des Finanzinstituts die Aktie - gerade auch angesichts der aktuellen Zahlen - aber weiterhin als interessant.

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