Zürich (awp) - Der Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan publiziert am Donnerstag, 8. Oktober, die Umsatzzahlen für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres 2020. Insgesamt haben zehn Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

9Mte 2020
(in Mio Fr.)            AWP-Konsens        9Mte 2019 

Umsatz Gruppe              4'841             4'664  
- Riechstoffe              2'232             2'088  
- Aromen                   2'608             2'576 

(in %)
Org. Umsatzwachstum          3,8               6,4 


Q3 2019                                     H1 2020
(in %)
Org. Umsatzwachstum          3,0               4,0 

FOKUS: Givaudan weist ein sehr robustes Geschäftsmodell auf mit defensiven Qualitäten. Analysten rechnen daher sowohl für die ersten neun Monate als auch fürs Gesamtjahr 2020 trotz Corona für die Genfer mit Wachstum. Während die Umsätze mit Aromen und Riechstoffen im Consumer-Bereich zulegen, lässt die Erholung im Luxusparfüm-Geschäft oder im Bereich Food Service etwa für Restaurants noch auf sich warten.

ZIELE: Givaudan hat Ende August anlässlich einer Investorenkonferenz die Ziele für den ab 2021 beginnenden und bis 2025 laufenden Fünf-Jahres-Zyklus kommuniziert. Der Konzern strebt nach wie vor ein jährliches organisches Umsatzwachstum von 4 bis 5 Prozent an. Und die Free Cashflow-Rendite soll künftig mindestens 12 Prozent betragen, nachdem bis Ende Jahr noch eine Bandbreite von 12 bis 17 Prozent angepeilt wird.

Zuletzt hat Givaudan die selbst vorgegebenen Ziele erreicht: In den Jahren 2016 bis 2019 erzielte die Gruppe ein jährliches organisches Umsatzwachstum von 5,1 Prozent sowie eine durchschnittliche Cashflow-Rendite von 12,5 Prozent. Abzuwarten gilt noch, wie sich die Gruppe im laufenden Jahr schlägt. Man sei auf bestem Weg, die Ziele zu erreichen, hiess es an der Investorenkonferenz.

Im Geschäft mit Aromen erwartet der Konzern derweil im neuen Zyklus bis 2025 zusätzliche Verkäufe von 750 Millionen bis 1 Milliarde Franken. Und im Riechstoffgeschäft sollen innerhalb von fünf Jahren zusätzliche Einnahmen von 650 bis 800 Millionen generiert werden. Zum Vergleich: 2019 lag der Umsatz mit Riechstoffen bei 2,80 Milliarden und bei den Aromen bei 3,40 Milliarden.

Dabei will der Branchenprimus sowohl sein Portfolio weiter ausbauen als auch die Kundenbasis erweitern. Die angekündigten Pläne sollen sich auch in den neuen Namen der beiden Divisionen widerspiegeln. So nennt Givaudan die Aromen-Division künftig "Geschmack & Wohlbefinden", während das Riechstoff-Segment in "Riechstoffe & Schönheit" umbenannt wird.

PRO MEMORIA: Givaudan hat im September einen kleinen Bereich des Aromengeschäfts verkauft. Die Genfer traten das Pektin-Geschäft an die deutsche Herbstreith & Fox ab. Das Geschäft war Teil der von Givaudan im Herbst 2018 dazugekauften französischen Firma Naturex und hat im vergangenen Jahr 23,2 Millionen Franken zum Gruppenumsatz beigetragen.

CEO Gilles Andrier hat mit dem Ende der Lockdown-Massnahmen zumindest in Teilen des Geschäfts von Givaudan eine Erholung gesehen, wie er Ende August im Gespräch mit AWP verriet. So verbessere sich allmählich die Lage in den USA, während in Europa noch kaum eine Veränderung zu erkennen ist, sagte er.

Einige Segmente hätten gar von den Lockdown-Massnahmen profitiert, wie Andrier einräumte. So habe etwa der Konsum von Wasch- und Reinigungsmitteln wegen der Pandemie zugenommen, da die Leute öfters zuhause geblieben seien. Auch das Aromen-Geschäft habe während der Lockdown-Phase profitiert - und zwar von einem erhöhten Snack- und Fertiggerichte-Konsum.

AKTIENKURS: Die Aktien von Givaudan haben sich im laufenden Jahr sehr gut geschlagen. Nach dem Marktrückgang im März, als auch die Givaudan-Papiere an Wert verloren haben, ging es nur noch aufwärts. Die Titel rückten von unter 2'700 Franken im März bis auf nunmehr über 4'000 Franken vor. Und seit Jahresbeginn legten die Titel um über einen Drittel zu.

Homepage: www.givaudan.com

an/mk