BERLIN (Dow Jones)--Im Gezerre um die weitere Gewährung von Staatshilfen für die angeschlagenen MV Werften hat sich Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zuversichtlich gezeigt. Es werde alles dafür getan, "damit es zu einer vernünftigen und tragfähigen Lösung kommt", sagte er zum Auftakt der 12. Nationalen Maritimen Konferenz. "Wir wollen, dass der maritime Schiffbau und dass auch der Kreuzfahrtschiffbau nicht nur überleben, sondern stark bleiben."

Es vergehe kein Tag, an dem sein Ministerium nicht mit der Frage befasst sei. "Deshalb bitte ich um etwas Geduld", so Altmaier. Im Herbst hatte die MV Werften Holding Ltd. in Wismar, Warnemünde und Stralsund bereits einen ersten Überbrückungskredit aus dem sogenannten Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) des Bundes über 193 Millionen Euro erhalten. Das coronabedingt erneut ins Straucheln geratene Unternehmen, hinter dem der Konzern Genting aus Malaysia und Hongkong steht, hofft jedoch auf weitere knapp 300 bis 400 Millionen Euro. Über die Bewilligung des Restbetrags wird derzeit aber noch verhandelt. Der Gewährung von Rettungsgeldern aus dem WSF muss auch das Finanzministerium von Olaf Scholz (SPD) zustimmen.

Im Vorfeld der Konferenz hatte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) den Druck auf den Bund nochmals erhöht und weitere Hilfen gefordert. Aus der SPD gab es mit Blick auf den chinesisch-malaysischen Eigner jedoch die Befürchtung, Staatsgelder könnten so ins Ausland abfließen.

Die MV Werften hatten bereits angekündigt, rund 1.200 von 3.000 Mitarbeiter zu entlassen. Das Unternehmen hatte vor der Corona-Krise noch geplant, mit der Global Dream eines der größten Kreuzfahrtschiffe der Welt für rund 10.000 Passagiere vorwiegend im asiatischen Markt zu bauen. Infolge der Pandemie ist das Geschäft jedoch komplett zusammengebrochen.

Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com

DJG/pso/sha

(END) Dow Jones Newswires

May 10, 2021 07:20 ET (11:20 GMT)