NEW YORK (awp international) - Ein Medienbericht über mögliche Stellenstreichungen bei Tesla aufgrund von Wirtschaftssorgen haben am Freitag die Papiere des US-Elektroautobauers unter Druck gebracht. Zudem zog die Nachricht auch andere Autowerte in den USA und Europa nach unten. Analysten verwiesen auf das Gewicht, das solche Aussagen des weltgrössten Herstellers von Elektroautos am Markt haben.

Tesla büssten an der technologielastigen Nasdaq-Börse zuletzt 8 Prozent auf 712,80 US-Dollar ein und fielen auch wieder unter die 21-Tagelinie, die den kurzfristigen Trend signalisiert. Dabei hatten die Anteile erst vor wenigen Tagen, nachdem sie bei rund 620 Dollar auf ein Tief seit Sommer 2021 abgesackt waren, wieder zur Erholung angesetzt.

Zudem gaben die Papiere des Wettbewerbers Rivian 4,8 Prozent nach. Die Anteile von Nikola , einem Hersteller von Lastwagen mit alternativen Antrieben, sanken um 6,4 Prozent und auch GM und Ford gaben jeweils 2,4 Prozent ab. In Europa hatte der Branchenindex der Autowerte mit minus 1,6 Prozent vergleichsweise schwach abgeschnitten.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters aus einer internen E-Mail an die Führungsebene berichtete, hat Tesla-Chef Elon Musk die Wirtschaft betreffend ein "super schlechtes Gefühl". Daher habe er eine Verringerung der Belegschaft um etwa 10 Prozent als notwendig bezeichnet. Zudem sollten aktuell weltweit keine neuen Mitarbeiter eingestellt werden. Tesla selbst wollte das nicht kommentieren.

Analyst Adam Jonas von Morgan Stanley verglich die Musk zugesprochenen Aussagen mit einer "Konjunkturwarnung". Der Tesla-Chef habe generell ein besonders fundiertes Gefühl, was die Weltwirtschaft betreffe. Daher würde solch eine Botschaft eine hohe Glaubwürdigkeit haben. Wenn der weltgrösste Elektroautobauer auf diese Weise warne, sollten Investoren ihre Prognosen für Margen und Umsatzwachstum überdenken, schrieb der Experte.

Von einer "überraschenden Nachricht" sprach zudem Analyst Dan Levy von der Credit Suisse und verwies dabei einerseits auf den bedeutenden Expansionspfad, auf dem sich Tesla befindet, und andererseits darauf, dass Arbeitskräfte für die meisten Unternehmen inzwischen immer schwerer zu finden seien./ck/men