Zürich (awp) - Die Geberit-Aktien haben am Mittwoch nach Veröffentlichung der Gewinnzahlen von 2021 im frühen Handel markant nachgegeben. Der grösste Sanitärtechniker Europas hat mit seinen Gewinnzahlen für 2021 die Erwartungen der Analysten in etwa erfüllt. Allerdings haben sich die Experten mehr Dividende erhofft.

In den ersten Handelsminuten tauchte die Aktie um knapp 5 Prozent auf bis zu 535 Franken. Das ist der tiefste Stand der letzten zwölf Monate. Dann konnte das Papier die Verluste aber eingrenzen. Um 09.45 Uhr notieren Geberit noch um 1,5 Prozent im Minus auf 553,80 Franken. Gleichzeitig steht der Gesamtmarkt (SMI) um 1,8 Prozent im Plus.

Die Zahlen seien im Rahmen der Marktkonsenses ausgefallen, heisst es bei Analysten. Aus Sicht der Basler Kantonalbank scheint Geberit die Krise weiterhin gut zu meistern. Allerdings seien die Unsicherheiten bei der Entwicklung bezüglich Rohmaterialkosten, Lieferketten und Kundenverhalten nur schwer abschätzbar. In der sehr hohen Bewertung der Aktien spiegle sich einerseits die hohe Profitabilität, andererseits auch die Resistenz gegen Krisen wider.   Die ZKB erklärt sich den tiefer als erwartet ausgefallenen Jahresgewinn mit einem höheren Nettofinanzaufwand aufgrund von Währungsverlusten. Es gebe aber nur leichten Revisionsbedarf nach unten.

Andere Marktteilnehmer führten an, dass Geberit einen hohen Umsatzanteil in Europa (rund 90%) habe, wo derzeit die makroökonomischen Risiken besonders hoch seien. Und derzeit würden Anleger Risiken scheuen. Die politischen Unsicherheiten mit dem Krieg in der Ukraine würden auf den Aktienkurs von Geberit drücken.   Der Ausblick für 2022 sei sehr vage, monieren weitere Analysten. Der Vontobel-Analyst glaubt, dass die Einnahmen von Geberit sinken werden angesichts des schwachen Euro, der steigenden Rohmaterialpreise und der Einstellung der Produktion in der Ukraine.

Zudem will Geberit die Dividende für 2021 lediglich auf 12,50 Franken erhöhen (VJ: 11,40 Franken). Analysten hatten im Schnitt mit 13,05 Franken gerechnet.

jb/uh