Zürich (awp) - Der Sanitärtechnikkonzern Geberit wird am Donnerstag, 14. Januar, den Umsatz für das Geschäftsjahr 2020 veröffentlichen. Zum AWP-Konsens haben insgesamt 14 Analysten beigetragen.

(in Mio Fr.)          AWP-Konsens         2019
 
Umsatz                   2'947           3'083       
Org. Wachstum (in %)      -0,4            +3,4         

FOKUS: Geberit dürfte den Umsatz im von Baustellen-Schliessungen geprägten Corona-Jahr 2020 in nicht ganz gehalten haben. Dabei dürfte ein guter Teil des moderaten Rückgangs auf Währungseinflüsse zurückzuführen sein. Organisch war das Minus gemäss den Erwartungen der Analysten wohl minim, was auf den Gewinn von Marktanteilen schliessen lässt. Das vierte Quartal dürfte dabei aber, wie von Geberit angekündigt, schwächer ausgefallen sein als das dritte.

Einzelne Analysten vermuten allerdings, dass es im wichtigsten Einzelmarkt Deutschland noch zu Vorratskäufen gekommen sein könnte, um der ab Januar 2021 wieder erhöhten Mehrwertsteuer auszuweichen.

ZIELE: Für das Gesamtjahr 2020 hatte Geberit einen währungsbereinigten Nettoumsatz leicht unter Vorjahr (3,08 Mrd Fr.) in Aussicht gestellt. Die operative Cashflow-Marge (EBITDA-Marge) soll aber jene aus dem Vorjahr (29,3%) übertreffen. Allerdings berichtet Geberit über den Gewinn erst im März.

Der Ausblick auf das Gesamtjahr 2020 sei wegen der bestehenden Unsicherheiten in Bezug auf die Covid-Pandemie und die fehlende Visibilität aber sehr schwierig, hiess es Ende Oktober dazu weiter. So erwartet das Unternehmen nach den Nachholeffekten im dritten Quartal ein schwächeres viertes.

PRO MEMORIA: "Wir sind gut positioniert, um gestärkt aus dieser durch die Covid-Pandemie ausgelösten, globalen Wirtschaftskrise hervorzugehen", zeigte sich CEO Christian Buhl Ende Oktober dennoch einigermassen zuversichtlich.

Zwar resultierte beim Umsatz in den ersten neun Monaten noch ein Minus von 5,0 Prozent auf 2,26 Milliarden Franken. Im dritten Quartal wurde der Absatz in Franken aber um 5,3 Prozent gesteigert und in Lokalwährungen sogar um 8,5 Prozent.

Die EBITDA-Marge verbesserte sich im dritten Quartal zum Vorjahr gar um 250 Basispunkte auf 33,2 Prozent. Dabei verwies Geberit auch auf die tieferen Marketing- und Verwaltungskosten durch die Pandemie. Diese würden in Zukunft aber auch wieder steigen. "Wenn wir wieder mehr für Marketing ausgeben können, werden wir das auch tun." Die guten Resultate seien ohne Restrukturierung, Entlassungen oder staatliche Beihilfen erreicht worden, betonte der CEO.

Insgesamt habe man in den ersten neun Monaten Marktanteile hinzugewonnen. Dabei verwies Buhl darauf, dass Geberit eine Reihe von Produkten mit Bezug zu Hygiene im Portfolio habe. Andere Anbieter hätten zudem teilweise Lieferprobleme gehabt. In Deutschland habe zudem die Mehrwertsteuersenkung die Nachfrage angetrieben.

AKTIENKURS: Die Geberit-Aktie hatte sich im vergangenen Jahr mit einem Plus von über 5 Prozent etwas besser geschlagen als der Gesamtmarkt SMI. Dem Einbruch im März folgte eine mehr oder weniger konstante Erholungsbewegung, welche über das Jahresende hinaus Bestand hatte. Dies schlägt sich in einem Wertzuwachs über die bisherigen Handelstage 2021 von rund 3 Prozent nieder. Die Aktie bewegt sich von einem Allzeithoch zum nächsten.

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