Düsseldorf (Reuters) - Der deutsche Maschinenbau sieht nach einem Ordereinbruch von 30 Prozent im Frühjahr infolge des Corona-Shutdown Licht am Ende des Tunnels.

"Der Tiefpunkt wurde im dritten Quartal eindeutig überwunden - vorerst", erklärte der Chefvolkswirt des Branchenverbandes VDMA, Ralph Wiechers, am Mittwoch. Es sei nun wichtig, dass die Bundesregierung "ihre Hilfsprogramme noch stärker durch langfristige, Innovationen und Investitionen fördernde Maßnahmen ergänzt und sich zum Beispiel den Forderungen nach Steuererhöhungen eindeutig widersetzt."

Im September holte die als Rückgrat der deutschen Wirtschaft geltende Branche im Inland erstmals seit Januar wieder mehr Aufträge herein. Das Plus von vier Prozent sei allerdings auch auf den schwachen Vorjahreswert zurückzuführen, sagte Wiechers. Insgesamt lag das Minus bei zehn Prozent. Im Zeitraum Juli bis September sanken die Bestellungen insgesamt um 14 Prozent; im Inland fielen sie um zehn Prozent, im Ausland um 16 Prozent.

Die über Jahre erfolgsverwöhnte Maschinenbau-Branche mit ihrer rund einer Million Beschäftigten traf die Corona-Krise hart, nachdem zuvor bereits Zölle und der Handelsstreit zwischen den USA und China das Wachstum gedämpft hatten. Die Produktion wird in diesem Jahr wohl nach Schätzungen des VDMA um 17 Prozent einbrechen. 2021 erwartet der Verband ein leichtes Wachstum von zwei Prozent.