Die exportorientierten Maschinenbauer in Deutschland haben im zweiten Quartal im Zuge der Corona-Krise fast ein Viertel weniger Anlagen an Kunden im Ausland geliefert.

Insgesamt seien gegenüber dem Vorjahresquartal die Ausfuhren um 22,9 Prozent eingebrochen, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Dienstag mit. Nachdem es im ersten Quartal noch ein leichtes Plus gab, stehe nun für das erste Halbjahr ein Minus von 14,1 Prozent in der Bilanz. Die Branche mit gut einer Million Beschäftigten gilt als Rückgrat der deutschen Wirtschaft.

"Die Unternehmen konnten im Exportgeschäft zuletzt ein klein wenig aufatmen", erklärte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Es werde aber trotzdem ein holpriger Weg zurück zur Normalität. "Denn für eine Normalisierung des Exportgeschäfts müssen viele Abnehmerländer des Maschinenbaus die Folgen der Pandemie erst noch besser in den Griff bekommen und wieder mehr Zuversicht für neue Investitionen entwickeln."

In Europa seien die Einbußen im zweiten Quartal mit gut 36 Prozent besonders heftig in Großbritannien gewesen. Die Ausfuhren nach Spanien seien um rund 32 Prozent, nach Italien um rund 31 Prozent und nach Frankreich gut 28 Prozent geschrumpft. Die Krise könnte dem VDMA zufolge dazu führen, dass China die USA wieder als wichtigsten ausländischen Einzelmarkt ablöst. Während die Ausfuhren in die USA um 23 Prozent einbrachen, seien es im Handel mit China lediglich 7,9 Prozent gewesen. "In der Volksrepublik beobachten wir eine äußerst robuste wirtschaftliche Erholung vor allem in der Industrie", erklärte Wiechers.