LONDON (awp international) - Der umtriebige Investor und Gea-Aktionär Elliott erhöht den Druck auf den Anlagenbauer. Es sei enttäuschend, dass es nach dem angekündigten Ausscheiden von Vorstandschef Jürg Oleas und Finanzvorstand Helmut Schmale, noch immer keine Nachfolger gebe, teilte Elliott am Montag in London mit. Gea müsse ohne weitere Verzögerung handeln. Sobald ein neues Management gefunden sei, müsse dieses unverzüglich mit der Arbeit an einer neuen Strategie beginnen. Dabei müssten dann alle Optionen auf den Tisch kommen, die den Wert des Unternehmens steigern könnten.

Der Hedgefonds, der erst vor kurzem seinen Anteil an Gea auf über 5 Prozent erhöht hat, fordert zudem den Austausch von Helmut Perlet an der Spitze des Aufsichtsrats. Dies müsse in den kommenden Monaten geschehen, um die Glaubwürdigkeit des Unternehmens wieder herzustellen, heisst es. Darüber hinaus drängt Elliott, hinter dem der aktivistische Investor Paul Singer steht, auf die Auflage eines Aktienrückkaufprogramms. Angesichts der ausreichend vorhandenen Liquidität und fehlender Akquisitionen wäre das der richtige Schritt, um dem gebeutelten Aktienkurs wieder auf die Sprünge zu helfen, so Elliott.

Der Maschinenbauer befindet sich in einer Dauerkrise und war wegen Problemen in Amerika und wichtigen Abnehmerbranchen wie der Milchindustrie schwach in das neue Jahr gestartet. An seiner Jahresprognose hielt der Konzern zuletzt fest.

Unzufrieden zeigte sich Elliott zudem mit der Aktienkursentwicklung. Das im MDax notierte Papier hat seit Jahresbeginn knapp 29 Prozent an Wert eingebüsst. Am Montag standen die Papiere erneut unter Druck. Als die Elliott-Forderungen publik wurden, konnte die Aktie die Kursverluste zumindest kurzfristig ausradieren.

Neben Singer mischt bei Gea auch der belgische Unternehmer Albert Frère mit, der seit 2017 ein grösseres Aktienpaket hält. Frère ist ebenfalls bekannt dafür, auch mit relativ geringen Beteiligungen deutlich Einfluss auf die Geschäftspolitik zu nehmen./she/jha/