Kostensenkungen und eine deutliche Gewinnsteigerung stimmen Gea-Chef Stefan Klebert auch in der Corona-Krise zuversichtlich.

"Die im vergangenen Jahr eingeleiteten Effizienzverbesserungen tragen Früchte", erklärte der Manager am Mittwoch. Die neue Konzernstruktur und neuen Verantwortlichkeiten unterhalb des Vorstandes hätten wesentlich zum Erfolg im ersten Halbjahr 2020 beigetragen. Die Pandemie beeinträchtige zwar nach wie vor das Geschäft. "Aber die Lieferkette steht."

Der für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie produzierende Anlagenbauer hat im ersten Halbjahr trotz eines Umsatzrückgangs um zwei Prozent auf 2,25 Milliarden Euro das operative Ergebnis (Ebitda) vor Restrukturierungsaufwand um 32 Prozent auf 245,4 Millionen Euro gesteigert. Netto schnellte der Gewinn um 35 Prozent auf 75,1 Millionen Euro. Der Auftragseingang kletterte um 3,3 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. In Zeiten, in denen die Maschinenbaubranche massive Ordereinbrüche zu verkraften hat, sei das Plus bei Gea bemerkenswert, betonte Klebert.

Klebert hatte im Frühjahr 2019 seinen Amtsvorgänger Jürg Oleas abgelöst. Dieser hatte seinerzeit Gea nach zahlreichen Zukäufen von neun Sparten auf zunächst fünf und dann auf zwei reduziert. Seine angepeilten Einsparungen von jährlich 125 Millionen Euro und Margensteigerungen erreichte er gleichwohl nicht. Klebert machte eine Rolle rückwärts, gab die von Oleas eingeführte Zweisäulen-Strategie auf, gliederte das Unternehmen in fünf Divisionen und verordnete dem Konzern die Streichung von 800 Stellen bis Ende 2020. Der Aktienkurs hat sich seit Mitte März mit rund 30 Euro mehr als verdoppelt.