Wien (Reuters) - Österreichs konservativ-grüne Bundesregierung sieht Fortschritte bei der Abnabelung von russischem Erdgas und der Einspeicherung.

"Wir haben jetzt schon von 76 notwendigen Terawattstunden über 50 Terwattstunden eingespeichert", sagte Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Montagabend nach einem Krisengipfel im Kanzleramt zum Thema Energieversorgung. "Das ist ein deutlicher Erfolg, vor allem wenn man daran denkt, dass wir im März bei über 15 Terawattstunden eingespeicherten Gas begonnen haben".

Laut Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) konnte die Abhängigkeit von russischem Gas auf unter 50 Prozent gesenkt werden. Zuvor stammten bis zu 80 Prozent des im Land verbrauchten Erdgases aus Russland. Österreich zählte damit neben Deutschland zu den am stärksten exponierten Ländern. In den Speichern seien derzeit rund 55 Prozent des Jahresverbrauches eingelagert. Das Ziel, die Erdgasspeicher bis zum Beginn der Heizperiode zu 80 Prozent zu befüllen, sei damit nach wie vor erreichbar, sagte die Ministerin. Beigetragen habe dazu, dass alle Speicher im Land nutzbar gemacht wurden.

"Seit heute 06.00 Uhr wird auch im Speicher Haidach eingespeichert", sagte Gewessler weiter. Der bisher ungenützte Speicher an der bayerischen Grenze gehört zum Teil der russischen Gazprom. Die Energieriese hatte den Speicher aber zuletzt nicht mehr genutzt. Die Regierung beschloss daher den Speicher per Gesetz befüllen zu lassen.