24. Dezember 2020
[Link]

Alexey Miller

Bild vergrößern (JPG, 4,5 MB)
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

wir eröffnen unsere feierliche Telekonferenz. Es freut mich, Sie alle wiederzusehen. Das Jahr 2020 war nicht einfach. Insbesondere die erste Hälfte. Aber anschließend haben sich die Märkte ein wenig erholt und man kann sagen, dass die Situation sich derzeit im Großen und Ganzen stabilisiert hat. Wir erkennen einen steigenden Trend, was die Liefermengen anbelangt. Auch sehen wir, dass die Preise ebenfalls zulegen.

In diesem Jahr wird Gazprom über 452 Milliarden Kubikmeter Gas gefördert haben. Dies ermöglicht es uns, die Nachfrage von Verbrauchern sowohl auf dem Binnenmarkt als auch im Ausland zu decken. Dabei ist erwähnenswert, dass unsere Förderkapazitäten die Jahresfördermengen um knapp 100 Milliarden Kubikmeter Gas übersteigen.

Wir haben in diesem Jahr aus dem Gastransportsystem der Gazprom ca. 223 Milliarden Kubikmeter Gas auf den Binnenmarkt geliefert.

Was Exportlieferungen betrifft, so möchte ich eine gute Geschäftszahl, die heute aktualisiert worden ist, nennen: etwa 179 Milliarden Kubikmeter Gas. Warum diese Zahl gut ist? Weil diese Zahl, diese Menge in unserer 'Rangliste' von Gasexporten auf Platz fünf liegt.

An dieser Stelle möchte ich gleich vorwegnehmen, dass die Situation mit Exportlieferungen im zweiten Halbjahr sehr günstig war. Wir haben beispielsweise im Oktober mit 17,4 Milliarden Kubikmetern Gas einen absoluten historischen Monatsrekord in Bezug auf Lieferungen ins ferne Ausland gesetzt. Spricht man vom Jahr insgesamt, so waren die Liefermengen in neun europäische Länder größer als im Jahr 2019. Zu diesen Ländern gehören die Niederlande, die Slowakei und die Türkei.

Erwähnenswert ist auch, dass wir im ausklingenden Jahr umfangreiche langfristige Verträge zu unseren Gaslieferungen nach Griechenland und Deutschland unterzeichnet haben.

Natürlich ermöglichen es uns unsere Vorräte, die wir jährlich aufstocken, die Nachfrage am Binnenmarkt und an ausländischen Märkten vollumfänglich zu decken. Bereits seit 16 Jahren infolge legen unsere Vorräte um einen Quotienten von mehr als eins zu.

Unter den Ereignissen auf dem Gebiet der Prospektion und der Zunahme unserer Vorräte möchte ich die Entdeckung der Lagerstätte auf dem Schelf der Karasee, der wir den Namen '75 Jahre des Sieges' gegeben haben, hervorheben.

Das Gasförderungszentrum Jamal wird zweifellos schon jetzt zu einem unserer maßgeblichen Zentren für Gasförderung. Deshalb bauen wir kontinuierlich den Nördlichen Gastransportkorridor aus. Im Jahr 2020 wurden in diesem Korridor neue Verdichterstationen in Betrieb genommen und über 850 Kilometer des linearen Teils errichtet. Der Nördliche Korridor spielt bekanntlich eine immer größere Rolle für die Gasverteilung im zentralen Teil des Landes und für Gasexporte. Er wird es aber auch ermöglichen, sehr große Produktionsstätten für Gasverarbeitung und Gaschemie in der Umgebung von Ust-Luga mit Gas zu versorgen. Ich möchte hervorheben, dass dieses großangelegte Projekt ebenso wie der Bau des Gasverarbeitungswerkes Amur (ein anderes Großprojekt auf dem Gebiet der Gasaufbereitung im Osten Russlands) streng nach Zeitplan umgesetzt wird. Dort ist das Projekt bereits zu mehr als 70 Prozent umgesetzt, und im Jahr 2020 wird die erste Ausbaustufe mit zwei technologischen Linien in Betrieb genommen.

Wie wir wissen, ist das Gasverarbeitungswerk Amur ein wichtiges Element der Power of Siberia. Im Dezember ist es genau ein Jahr her, seitdem wir begonnen haben, Gas durch die Power of Siberia nach China zu liefern. Die Lieferungen nach China gehen über den Plan und die vertraglichen Mengen hinaus. Das gilt sowohl für die Jahresmengen als auch für Tageslieferungen. An einzelnen Tagen überboten unsere Lieferungen nach China im Jahr 2020 die vertraglichen Verbindlichkeiten der Gazprom um 25 Prozent.

Wir haben mit Machbarkeitsstudien und geotechnischen Untersuchungen zur Power of Siberia 2 begonnen. Es ist ein sehr wichtiges Projekt, um Ostsibirien, dessen Gastransportsystem im Rahmen des Östlichen Gasprogramms entstanden ist, mit dem Einheitlichen Gasversorgungssystem des Landes zu verbinden. Natürlich bietet die Power of Siberia 2 auch die Möglichkeit, Gas aus dem Förderungszentrum Jamal im Autonomen Bezirk der Jamal-Nenzen sowohl auf asiatische als auch auf europäische Märkte zu liefern.

Hier möchte ich sofort feststellen, dass wir als traditioneller Lieferant für den europäischen Markt gelten. Europa wird noch über längere Zeit für uns ein sehr wichtiger Partner bei Gaslieferungen bleiben.

Was den asiatischen und chinesischen Markt angeht, so sehen Sie, dass die Verbrauchsmengen strikt zunehmen. Heutzutage haben wir in unserem Portfolio für Verhandlungen mit unseren chinesischen Partnern solche Projekte, wie die Westroute für Lieferungen, wie die fernöstliche Lieferroute, wie die Aufstockung von Gaslieferungen durch die Pipeline Power of Siberia und, ich möchte es nochmals betonen, die Power of Siberia 2.

Besonders erwähnenswert ist auch, dass wir die Bauarbeiten an der Gaspipeline Nord Stream 2 wiederaufgenommen haben.

Wenn wir auf wichtige und beeindruckende Ereignisse des ausklingenden Jahres in der Elektrizitätsbranche zu sprechen kommen, so würde ich gern die Fusion der Gazprom Energoholding mit der REP Holding, einem Betrieb, der die leistungsstärksten Vorverdichteranlagen VVA-32 Ladoga herstellt, hervorheben.

Bei Gazprom Neft ist es zweifelsohne die Inbetriebnahme von zwei komplexen Verarbeitungsanlagen: der einen in der Erdölraffinerie Moskau und der anderen im Betrieb der NIS in Serbien. Im Hinblick auf die technologische Ausrüstung und die Weiterverarbeitung gehören sie zu den weltweit besten.

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

natürlich ist unsere wichtigste gemeinsame Aufgabe das Programm zur Gasversorgung und zum Ausbau der Gasinfrastruktur in Regionen der Russischen Föderation. In diesem Jahr haben wir unsere Arbeitsergebnisse aus den vergangenen fünf Jahren zusammengefasst. Wir haben mit 67 russischen Regionen, in denen Gazprom tätig ist, neue Fünfjahresprogramme zur Gasversorgung und zum Ausbau der Gasinfrastruktur unterzeichnet.

Die Finanzierung, die Gazprom von sich aus für diese Programme bereitstellt, wurde fast verdreifacht. Im Laufe der nächsten fünf Jahre werden wir in die Gasversorgungsprogramme 526,1 Milliarden Rubel investieren. Wir werden 24.400 Kilometer lange Gasleitungen bauen und, was beachtenswert ist, die Gasinfrastruktur in 3.632 Ortschaften zusätzlich ausbauen.

Bislang wurde bekanntlich die technisch machbare Umstellung auf die Netzgasversorgung in elf Regionen der Russischen Föderation zu 100 Prozent abgeschlossen. Bis Ende 2025 werden es bereits 35 Regionen sein. Dies werden dann insgesamt 90,1 Prozent von der 100-prozentig technisch machbaren Netzgasversorgung sein. Bis 2030 werden wir im Auftrag des Präsidenten der Russischen Föderation, Vladimir Putin, die technisch machbare Netzgasversorgung zu 100 Prozent durchsetzen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde,

ich wünsche Ihnen einen guten Rutsch ins Neue Jahr. Möge es Ihnen neue Erfolge und neue Errungenschaften bringen. Gazprom wünsche ich natürlich wie immer neue Rekorde. Ich möchte Ihnen Glück, Wohlergehen und Gesundheit in diesen schwierigen Zeiten wünschen. Alles Gute für Sie und Ihre Familien.

Wie man bei Gazprom zu sagen pflegt: Setzen wir unsere Arbeit fort.

OAO Gazprom veröffentlichte diesen Inhalt am 24 Dezember 2020 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 24 Dezember 2020 17:58:07 UTC.

Originaldokumenthttp://www.gazprom.de/press/news/miller-journal/2020/864224/

Public permalinkhttp://www.publicnow.com/view/387B46BF2D7AFED4D7DA4F609319CA6D7E8277DA