Düsseldorf (Reuters) - Die ehemalige Gazprom-Tochter Gazprom Germania braucht in der Gas-Krise nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel" möglicherweise mehr Geld der öffentlichen Hand.

Das von der Bundesnetzagentur in Treuhänderschaft übernommene und in Securing Energy for Europe (SEFE) umbenannte Unternehmen werde möglicherweise nicht mit einem Darlehen der staatlichen Förderbank KfW über 9,8 Milliarden Euro auskommen, berichtete das Blatt am Freitag vorab. SEFE-Treuhänder Egbert Laege sagte dem "Spiegel", die Gas-Einkaufspreise seien "heute deutlich höher, als wir in unserer ursprünglichen Kalkulation angesetzt hatten". Die Versorgung zu sichern, werde daher "voraussichtlich mehr kosten als wir dachten", fügte er hinzu: "Wir müssen deshalb schauen, ob das Geld reicht oder nicht". Laege zeigte sich dem Blatt zufolge zuversichtlich, dass der Bund notfalls weiteren Kredit geben werde.

Laege äußerte sich zugleich zuversichtlich, dass Gas im Winter nicht rationiert werden muss. "Ich bin Optimist und glaube, dass wir um die höchste Alarmstufe, die Notfallstufe, herumkommen". Die Füllstände der Speicher seien für die Jahreszeit mit rund 78 Prozent ermutigend, gleichzeitig führten die hohen Gaspreise dazu, dass der Verbrauch sinke.

Das KfW-Darlehen ist nach früheren Angaben der Regierung dafür da, um eine Insolvenz der ehemaligen Gazprom-Tochter abzuwenden. Das Geld diene dabei der Liquiditätssicherung und der Ersatzbeschaffung von Gas nach weggefallenen russischen Lieferungen.

(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)