BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesregierung sieht Russland angesichts des Stopps russischer Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien nicht als verlässlichen Partner. Regierungssprecher Steffen Hebestreit sagte am Mittwoch in Berlin, dies zeige einmal mehr, dass man sich auf Russland als Lieferant nicht verlassen könne auf Dauer. Die Bemühungen der Bundesregierung, sich unabhängiger von russischen Lieferungen zu machen, seien das Gebot der Stunde. "Je schneller es geht, umso besser."

Im Gasstreit zwischen Russland und dem Westen hat der russische Staatskonzern Gazprom seine Lieferungen nach Polen und Bulgarien eingestellt. Gazprom begründete dies damit, dass die Unternehmen PGNiG und Bulgargaz nicht rechtzeitig in Rubel gezahlt hätten. Sofia und Warschau betonten dagegen, ihre Verpflichtungen erfüllt zu haben.

Hebestreit sagte, deutsche Unternehmen würden russische Lieferungen in Euro an die Gazprombank zahlen. Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums ergänzte, die Gazprombank sei dann dafür verantwortlich, das Geld in Rubel umzutauschen. Deutsche Firmen würden ihre vertraglichen Verpflichtungen erfüllen./hoe/DP/jha