NEW YORK (Dow Jones)--Die positive Vortagestendenz setzt sich zum Start am Donnerstag an der Wall Street mit etwas mehr Dynamik fort. Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,9 Prozent auf 31.303 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 0,9 Prozent nach oben, die Nasdaq-Indizes legen noch einen Tick mehr zu.

Zwar enthielt das am Vorabend veröffentliche Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung kaum Neues, es brachte aber auch keine negative Überraschung. Die US-Notenbank dürfte auch im Juli kräftig an der Zinsschraube drehen, mit einer Erhöhung um 50 oder sogar erneut 75 Basispunkten. Das sorgt zumindest übergeordnet weiter für Sorgen vor einer Rezession.

Allerdings gab es zuletzt etwas Entspannung auf der Inflationsseite, weil die stark fallenden Ölpreise und der feste Dollar hier dämpfend wirken. Aktuell erholen sich die Ölpreise aber stark um über 4 Prozent und knapp 103 Dollar für die US-Sorte WTI. Die Rohölpreise könnten in diesem Jahr auf 65 Dollar pro Barrel fallen, wenn es in der zweiten Jahreshälfte zu einer Rezession kommen sollte, so die Analysten von Citi. Sie könnten bis Ende 2023 sogar weiter bis auf 45 Dollar pro Barrel sinken, wenn die erdölexportierenden das Angebot nicht reduzierten.

"Die nächsten Inflationsdaten werden den Investoren wahrscheinlich mehr Klarheit über das Stagflationspotenzial verschaffen, das zum jetzigen Zeitpunkt ein Restrisiko darstellt", so die Analysten von Yieldstreet.


   Blicke schon auf US-Arbeitsmarkt gerichtet 

Neue Konjunkturdaten bewegen kaum. Bei den vorbörslich veröffentlichten US-Daten hat die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung wider Erwarten leicht zugelegt. Das Defizit in der Handelsbilanz der USA ist im Mai weniger als erwartet gesunken.

Die Blicke richten sich zum Teil schon auf den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht für Juni am Freitag. Die US-Notenbank sieht den Arbeitsmarkt als überhitzt an und hat den Leitzins auch deshalb seit März um 150 Basispunkte erhöht.


   Euro weiter unter 1,02 Dollar - Pfund legt mit Johnson-Rücktritt zu 

Der Dollar verteidigt seine jüngsten Gewinne. Der Euro liegt weiter unter der Marke von 1,02 Dollar, unter die er am Vortag gerutscht war. Im Fokus steht das britische Pfund, nachdem Premierminister Boris Johnson hat am Mittag seinen Rücktritt als Chef der konservativen Tory-Partei angekündigt. Premierminister will er aber bleiben, bis ein Nachfolger gefunden ist. Das Pfund tendiert darauf etwas höher. Hier sei schon in den vergangenen Wochen einiges eingepreist worden, heißt es. Vereinzelt heißt es auch, mit dem Rücktritt Johnsons entweiche etwas Unsicherheit, das stütze.

Am Anleihemarkt setzen die Renditen ihre Erholung fort. Die Rendite zehnjähriger Titel steigt um 2,2 Basispunkte auf 2,96 Prozent. Sie bleibt unter der Zweijahresrendite, was als Zeichen einer drohenden Rezession gesehen wird.

Nach zuletzt sieben Handelstagen mit Abgaben erholt sich der Goldpreis leicht.


 Merck & Co vor milliardenschwerem Zukauf 

Für Merck & Co geht es um 0,1 Prozent nach oben. Wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten, befindet sich der Pharmakonzern in fortgeschrittenen Verhandlungen über eine Übernahme des US-Biotechnologieunternehmens Seagen, über die schon länger spekuliert wird. Diskutiert werde ein Kaufpreis von mehr als 200 Dollar je Seagen-Aktie, heißt es. Seagen gewinnen dennoch nur 2,2 Prozent auf 178,99 Dollar.

Gamestop steigen um 8,5 Prozent. Das Unternehmen plant einen Aktiensplit im Verhältnis 1:4. Anleger bekommen für jede gehaltene Aktie drei weitere ins Depot gebucht. Der Handel auf splitbereinigter Basis soll am 22. Juli beginnen.


=== 
INDEX                 zuletzt       +/- %       absolut  +/- % YTD 
DJIA                31.303,13       +0,9%        265,45     -13,9% 
S&P-500              3.881,44       +0,9%         36,36     -18,6% 
Nasdaq-Comp.        11.479,03       +1,0%        117,18     -26,6% 
Nasdaq-100          11.965,69       +1,0%        113,10     -26,7% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite    Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,03        +5,3          2,98      230,3 
5 Jahre                  3,03        +4,2          2,99      176,9 
7 Jahre                  3,03        +2,7          3,00      158,9 
10 Jahre                 2,96        +2,2          2,93      144,6 
30 Jahre                 3,15        +2,9          3,12      125,3 
 
DEVISEN               zuletzt       +/- %  Do, 8:02 Uhr  Mi, 17:05   % YTD 
EUR/USD                1,0185       +0,0%        1,0207     1,0188  -10,4% 
EUR/JPY                138,37       -0,0%        138,67     138,22   +5,7% 
EUR/CHF                0,9912       +0,3%        0,9896     0,9886   -4,5% 
EUR/GBP                0,8500       -0,5%        0,8544     0,8559   +1,2% 
USD/JPY                135,88       -0,0%        135,85     135,66  +18,0% 
GBP/USD                1,1986       +0,6%        1,1946     1,1904  -11,4% 
USD/CNH (Offshore)     6,7014       -0,2%        6,7009     6,7125   +5,5% 
Bitcoin 
BTC/USD             20.406,86       +0,3%     20.265,00  20.127,03  -55,9% 
 
ROHÖL                 zuletzt   VT-Settl.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex              102,95       98,53         +4,5%       4,42  +42,7% 
Brent/ICE              104,38      100,69         +3,7%       3,69  +39,3% 
GAS                            VT-Schluss                  +/- EUR 
Dutch TTF              181,50      174,50         +6,1%      10,50  +36,0% 
 
METALLE               zuletzt      Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.744,64    1.738,77         +0,3%      +5,87   -4,6% 
Silber (Spot)           19,42       19,21         +1,1%      +0,21  -16,7% 
Platin (Spot)          872,86      860,15         +1,5%     +12,71  -10,1% 
Kupfer-Future            3,56        3,42         +4,2%      +0,15  -19,8% 
 
YTD zu Vortagsschluss 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/gos

(END) Dow Jones Newswires

July 07, 2022 10:01 ET (14:01 GMT)