NEW YORK (Dow Jones)--Am Donnerstag zeichnen sich an den US-Börsen abermals kleinere Verluste zum Handelsauftakt ab. Die Futures auf die großen Aktienindizes tendieren vorbörslich knapp behauptet. Etwas Unterstützung erhält der Aktienmarkt von ermutigenden Arbeitsmarktdaten. In der vergangenen Woche beantragten weniger Amerikaner als erwartet erstmals Arbeitslosenhilfe. Die Zahl der Erstanträge sank auf das niedrigste Niveau seit Beginn der Pandemie. Allerdings wurde die Zahl aus der Woche davor nach oben revidiert.

Der Optimismus der Anleger hat in der zurückliegenden Woche einen herben Dämpfer erhalten, nachdem der am Freitag veröffentlichte Arbeitsmarktbericht für August von einem deutlich geringeren Stellenaufbau gezeugt hatte als erwartet. Es gibt Hinweise darauf, dass wieder steigende Infektionszahlen die Erholung der Wirtschaft im Sommer gebremst haben. Auf der Stimmung lastet auch die Ungewissheit darüber, wann die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank (EZB) damit beginnen, ihre geldpolitischen Stimuli zurückzufahren.

"Wir sind etwas vorsichtiger", kommentiert Charles Hepworth, Investment Director bei GAM Investments, die Stimmung. Er habe den Eindruck, dass die Anleger nervös seien angesichts der Bewertungen am Aktienmarkt. Hepworth sieht das Wachstum der Weltwirtschaft durch die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus bedroht. Ein zu frühes Zurückfahren der Anleihekäufe ("Tapering") durch die Notenbanken könnte die Erholung abwürgen, befürchtet er.

Die EZB hat ihren geldpolitischen Kurs indessen zunächst weitgehend bekräftigt. Einzig das Tempo ihrer Anleihekäufe soll im dritten Quartal etwas verringert werden, womit die Mehrheit der Marktteilnehmer aber gerechnet hatte.


   Gamestop nach Zahlenvorlage schwach - Lululemon haussieren 

Auf der Unternehmensseite ist die Nachrichtenlage erneut dünn. Unter anderem hat am Mittwoch nach Börsenschluss in den USA Gamestop Zahlen vorgelegt, die Licht und Schatten enthielten. Die Aktie fällt vorbörslich um 8,7 Prozent. Sehr gut kommen dagegen die Zahlen von Lululemon an, deren Aktie sich um 12,3 Prozent verteuert. Der Anbieter von Sportbekleidung hat die Erwartungen deutlich übertroffen. Boston Beer verbilligen sich um 8,5 Prozent, nachdem der Getränkekonzern seine Prognose kassiert hat.

Aktien chinesischer Technologie-Unternehmen stehen unter Druck, nachdem Peking die Vorschriften für die Online-Spiele-Branche abermals verschärft hat. Netease verlieren 5,1 Prozent und Bilibili 6,8 Prozent.

Der Euro zeigt sich von den EZB-Beschlüssen wenig beeindruckt und legte zum Dollar nur geringfügig auf rund 1,1840 zu. Aktuell kommt die Gemeinschaftswährung zurück auf das Niveau, auf dem sie sich vor dem Notenbank-Entscheid bewegte. Die EZB bereite sich darauf vor, ihre Geldpolitik an eine höhere Inflation anzupassen, sagt Neil Birrell, Chief Investment Officer bei Premier Miton. Den Aussagen der Zentralbank ließen sich aber keinerlei Andeutungen entnehmen, dass die Inflation außer Kontrolle gerate, fügt er hinzu. Die angekündigte Reduzierung der Anleihekäufe werde nicht drastisch ausfallen. Vielmehr werde die EZB die Wirtschaft weiter unterstützen und die Wachstumsaussichten nicht beeinträchtigen. Der Dollar gibt derweil auf breiter Front nach; der Dollarindex sinkt um 0,2 Prozent. Am Anleihemarkt kommen die Renditen abermals etwas zurück.

Die Ölpreise tendieren uneinheitlich, nachdem der Branchenverband API am späten Mittwoch eine Abnahme der US-Rohölvorräte gemeldet hat. Die Akteure warten nun gespannt auf die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration im späteren Tagesverlauf.


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INDEX                 zuletzt      +/- %     absolut      +/- % YTD 
DJIA                35.031,07      -0,2%      -68,93         +14,5% 
S&P-500              4.514,07      -0,1%       -5,96         +20,2% 
Nasdaq-Comp.        15.286,64      -0,6%      -87,69         +18,6% 
Nasdaq-100          15.620,85      -0,4%      -54,92         +21,2% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,22        0,4        0,22           10,3 
5 Jahre                  0,81       -0,2        0,81           44,9 
7 Jahre                  1,11       -0,2        1,11           46,3 
10 Jahre                 1,33       -0,8        1,34           41,7 
30 Jahre                 1,95       -1,0        1,96           30,1 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %     Do,8:02  Mi, 17.25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1832      +0,1%      1,1812         1,1815   -3,1% 
EUR/JPY                130,03      -0,2%      130,11         130,40   +3,1% 
EUR/CHF                1,0858      -0,3%      1,0874         1,0898   +0,4% 
EUR/GBP                0,8555      -0,3%      0,8587         0,8594   -4,2% 
USD/JPY                109,90      -0,3%      110,13         110,36   +6,4% 
GBP/USD                1,3831      +0,4%      1,3758         1,3746   +1,2% 
USD/CNH (Offshore)     6,4539      -0,0%      6,4611         6,4603   -0,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             45.800,26      -0,6%   46.356,01      46.061,26  +57,7% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               68,93      69,30       -0,5%          -0,37  +43,6% 
Brent/ICE               72,74      72,60       +0,2%           0,14  +42,9% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.795,29   1.789,20       +0,3%          +6,09   -5,4% 
Silber (Spot)           24,18      23,93       +1,1%          +0,26   -8,4% 
Platin (Spot)          984,30     984,43       -0,0%          -0,13   -8,0% 
Kupfer-Future            4,29       4,23       +1,4%          +0,06  +21,7% 
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September 09, 2021 08:53 ET (12:53 GMT)