NEW YORK (Dow Jones)--Nach einer volatilen Handelswoche wird die Wall Street zu Handelsbeginn am Freitag mit leichten Abschlägen erwartet. Der Termin-Kontrakt auf den Dow-Jones-Index gibt vorbörslich um 0,5 Prozent nach, der auf den technologielastigen Nasdaq verliert 0,3 Prozent. Nach dem kräftigen Einbruch zur Wochenmitte hatten am Donnerstag Konjunkturdaten zur US-Wirtschaftsentwicklung für etwas Erholung gesorgt.

Die anhaltende Pandemie mit infektiöseren Mutationen und Engpässen bei den Impfstoffen mache Prognosen über eine Konjunkturerholung der Weltwirtschaft jedoch schwierig, heißt es von Marktteilnehmern. Hinzu kommt, dass die Impf-Kampagnen bisher nur schleppend verlaufen. Angesichts der weiter bestehenden Unsicherheiten dürften Anleger daher versucht sein, sich vor dem Wochenende von Positionen zu trennen.

Konjunkturseitig sind die Arbeitskosten in den USA im vierten Quartal stärker als erwartet gestiegen. Die US-Konsumausgaben sind im Dezember indessen gesunken, während die Einkommen gestiegen sind. Nach Handelsbeginn stehen noch der Einkaufsmanager-Index Chicago für Januar und der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan auf der Agenda.

Die Berichtssaison läuft unterdessen weiter. Die Blicke der Anleger sind auch weiter auf Gamestop gerichtet. Privatanleger haben die Aktie seit Wochen über die Sozialen Medien nach oben getrieben. Seit Jahresbeginn hat die Aktie um rund 900 Prozent zugelegt. Vorbörslich steigen Gamestop erneut kräftig um 82 Prozent. Die Gamestop-Story, bei der Kleinanleger als neue Akteure auf dem Markt auftreten, könne man nicht einfach ignorieren, so Luc Filip, Leiter des Private Banking-Investments bei SYZ Private Banking. Es gebe hier einige kritische Verbindungen mit Hedge-Fonds, die Shortpositionen eingegangen sind.


   Novavax schießen nach oben - J&N leichter 

Novavax springen um rund 65 Prozent nach oben. Das Pharmaunternehmen hat eine hohe Wirksamkeitsrate seines Corona-Impfstoffkandidaten bekanntgegeben. Das Präparat habe in der dritten Studienphase in Großbritannien eine Wirksamkeit von 89,3 Prozent gezeigt. Auch zeige es eine hohe Effektivität gegen die Coronavirus-Mutation mit der Bezeichnung B.1.1.7., die zuerst in Großbritannien identifiziert worden war und die besonders ansteckend ist.

Johnson & Johnson geben dagegen 4,5 Prozent nach. Der sich in der Entwicklung befindende Corona-Impfstoff des Konzerns kann einer klinischen Studie zufolge 66 Prozent der behandelten Patienten vor moderaten bis schweren Infektionsverläufen schützen. Das Pharma-Unternehmen will nun Anfang Februar die US-Zulassung beantragen. Am Markt wurde jedoch mit einer höheren Wirksamkeit gerechnet.

Die Folgen der Pandemie haben dem Snack-Konzern Mondelez International höhere Marktanteile beschert. Gewinn und Umsatz des Herstellers von Milka-Schokolade und Oreo-Keksen legten im vierten Quartal zu. Mondelez geben dennoch 3,1 Prozent nach, was auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen sein könnte, da die Aktie zuletzt gut gelaufen ist.

Die Kreditkartengesellschaft Visa hat in ihrem ersten Geschäftsquartal mehr verdient als erwartet. Bei der Vorlage der Zahlen am Donnerstag kündigte das Unternehmen überdies den Rückkauf eigener Aktien im Volumen von 8 Milliarden Dollar an. Für die Aktie geht es um 0,1 Prozent nach oben.

Chevron geben 1,5 Prozent nach. Der US-Ölkonzern hat im vierten Quartal einen Verlust von 665 Millionen US-Dollar verbucht. Das war zwar besser als vor Jahresfrist, als ein Verlust von 6,6 Milliarden Dollar entstanden war. Chevron verfehlte mit einem bereinigten Verlust je Aktie von 1 Cent aber die Erwartungen der Analysten, die mit einem Gewinn von 8 Cent je Aktie gerechnet hatten.

Der US-Mischkonzern Honeywell hat die Coronavirus-Krise in seinem Viertquartal deutlich zu spüren bekommen, allerdings hatten Beobachter schlimmeres befürchtet. Besonders der Umsatz in der Aerospace-Sparte, wo Airbus und Boeing zu den Kunden zählen, rutschte überproportional ab. Allerdings konnte Honeywell dies teilweise in anderen Geschäftsbereichen kompensieren. Für die Aktie geht es um 2,4 Prozent abwärts.


   Dollar läuft weiter seitwärts - Bitcoin schießt hoch 

Der Dollar zeigt sich moderat leichter. Der Dollar-Index gibt 0,1 Prozent nach. Der Euro notiert aktuell bei 1,2150 Dollar nach 1,2121 am Donnerstagabend. Der Bitcoin macht am Freitag einen Satz nach oben. Von Tagestiefs um 32.000 Dollar ist der Kurs der Kryptowährung fast senkrecht nach oben geschossen auf 38.000 Dollar und damit ein Zweiwochenhoch. Zuletzt lag der Bitcon-Kurs bei rund 37.800 Dollar. Als Auslöser sehen Marktbeobachter einen Tweet von Tesla-Chef Elon Musk. Dieser habe in seiner Twitter-Biographie einfach nur "#bitcoin" geschrieben.

Die Ölpreise steigen etwas. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI gewinnt 1,1 Prozent auf 52,89 Dollar, Brent notiert 1,0 Prozent höher bei 56,11 Dollar.

US-Anleihen sind weiter nicht gesucht. Die Rendite zehnjähriger Papiere steigt bei sinkenden Notierungen um 3,8 Basispunkte auf 1,09 Prozent. Der Goldpreis legt etwas zu. Der Preis für die Feinunze steigt um 1,6 Prozent auf 1.873 Dollar.


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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,11       -0,8        0,12     -108,9 
5 Jahre                  0,44        1,9        0,43     -148,0 
7 Jahre                  0,78        4,5        0,74     -146,5 
10 Jahre                 1,09        3,8        1,05     -135,9 
30 Jahre                 1,86        5,2        1,81     -121,0 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %    Fr, 8:21  Do, 17:47   % YTD 
EUR/USD                1,2150     +0,23%      1,2102     1,2121   -0,5% 
EUR/JPY                127,12     +0,62%      126,50     126,47   +0,8% 
EUR/CHF                1,0788     +0,18%      1,0766     1,0772   -0,2% 
EUR/GBP                0,8839     +0,11%      0,8829     0,8838   -1,0% 
USD/JPY                104,65     +0,40%      104,51     104,34  n.def. 
GBP/USD                1,3745     +0,12%      1,3711     1,3713   +0,6% 
USD/CNH (Offshore)     6,4429     -0,47%      6,4736     6,4755   -0,9% 
Bitcoin 
BTC/USD             37.813,50    +12,77%   32.291,50  32.205,50  +30,2% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               52,89      52,34       +1,1%       0,55   +8,8% 
Brent/ICE               56,11      55,53       +1,0%       0,58   +8,5% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.873,29   1.842,90       +1,6%     +30,39   -1,3% 
Silber (Spot)           27,55      26,58       +3,7%      +0,97   +4,4% 
Platin (Spot)        1.110,20   1.072,25       +3,5%     +37,95   +3,7% 
Kupfer-Future            3,60       3,58       +0,7%      +0,02   +2,4% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/err/thl

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January 29, 2021 09:07 ET (14:07 GMT)