Zürich (awp) - Der Vermögensverwalter GAM hat einen langjährigen Konflikt mit der britischen Aufsichtsbehörde mit einem Vergleich beigelegt. Die britische Tochtergesellschaft GAM International Management Limited (GIML) bezahlt konkret eine Busse von 9,1 Millionen Pfund, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Die Financial Conduct Authority (FCA) hatte laut den Angaben nach der Suspendierung eines Investments Directors von GAM im Jahr 2018 eine Untersuchung eröffnet. Die Vergleichsgespräche hätten sich um die Geschäftsführung von GIML "in Bezug auf Interessenskonflikte zwischen November 2014 und Oktober 2017 im Zusammenhang mit drei Investitionen, die das Team des Absolute Return Bond Fund (ARBF) zwischen Oktober 2016 und März 2018 getätigt hat", gedreht.

Im Sommer 2018 hatte GAM bekanntlich Investmentmanager Tim Haywood suspendiert, später wurde er wegen schweren Fehlverhaltens entlassen. Dabei ging es um Verstösse gegen interne Richtlinien. Die von Haywood betreuten Fonds mit sogenannter Absolute-Return-Bond-Strategie (ARBF) wurden vom Handel ausgesetzt, woraufhin viele Anleger ihre Gelder abzogen.

Die britische Tochter habe bei der Untersuchung vollumfänglich kooperiert, und diese sei damit nun auch abgeschlossen, so die jetzige Mitteilung weiter. Es gebe keine weiteren aufsichtsrechtlichen Untersuchungen gegen GAM.

"Wir akzeptieren die Feststellungen der FCA vollumfänglich und erkennen die Unzulänglichkeiten in Bezug auf Interessenskonflikte an, die zwischen Ende 2014 und Anfang 2018 in unserem Unternehmen aufgetreten sind", liess sich CEO Peter Sanderson zitieren. Man habe aus den Vorfällen gelernt. Und: "Nachdem nun alle regulatorischen Angelegenheiten abgeschlossen sind, blicken wir nach vorne und konzentrieren uns auf unsere Strategie, GAM wieder auf Wachstumskurs zu bringen."

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