Bern (awp) - Der Gesundheitskonzern Galenica ist 2022 auf den normalen Wachstumspfad zurückgekehrt. Trotz einiger Gegenwinde will die Gruppe auch 2023 weiter wachsen. Die Aktionäre sollen mit einer erhöhten Dividende am Erfolg beteiligt werden.

Wie Unternehmenschef Marc Werner am Dienstag an einer Medien- und Analystenkonferenz sagte, sei es der Gruppe gelungen, auch 2022 die gesteckten Ziele zu erreichen. Wie bereits seit Januar bekannt, hat der Apotheken- und Gesundheitskonzern im vergangenen Jahr beim Umsatz erstmals die 4-Milliarden-Schwelle geknackt.

Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) lag mit 200,8 Millionen Franken zwar um 5,8 Prozent unter dem Vorjahreswert. Klammert man allerdings die ausserordentlichen Ergebnisse aus den Covid-19-Initiativen (geschätzt 25 Millionen Franken) und dem Liegenschaftsverkauf am Hauptsitz in Bern (9,4 Millionen Franken) aus, betrug das adjustierte EBIT-Wachstum 12,4 Prozent.

Unter dem Strich blieb 2022 ein adjustierter Reingewinn von 165,7 Millionen Franken übrig, was um 5,2 Prozent unter dem Vorjahreswert liegt. Getragen wurde die Entwicklung laut Galenica durch die wieder normalisierte Grippewelle und zahlreichen Erkrankungen durch die Corona-Variante Omikron.

An die Aktionäre will Galenica nun eine Dividende in Höhe von 2,20 Franken je Aktie ausschütten. Im vergangenen Jahr erhielten sie 2,10 Franken je Anteilsschein.

Mit den vorgelegten Gewinnzahlen liegt Galenica im Rahmen der Erwartungen, wobei der EBIT knapp unter dem AWP-Konsens liegt und der Reingewinn leicht darüber. Galenica selbst hatte bei der Vorlage der Umsatzzahlen im Januar bereits angekündigt, dass der adjustierte EBIT am oberen Ende der prognostizierten Spanne von 8 bis 12 Prozent liegen werde. Das nun vorgelegte Ergebnis liegt knapp darüber.

Weiteres Wachstum erwartet

Für 2023 stellt der Konzern weiteres Wachstum in Aussicht. So geht die Gruppe trotz des sehr starken Geschäftsjahres 2022 und inflationsbedingt steigenden Kosten sowohl beim Umsatz als auch beim adjustierten EBIT von einem Wachstum zwischen 3 bis 6 Prozent aus. Die Dividende soll mindestens auf Vorjahresniveau zu liegen kommen.

Dass beim bereinigten EBIT und auch bei der entsprechenden Marge ein ähnliches Wachstum wie beim Umsatz erwartet wird, erklärt Finanzchef Felix Burkhard mit den erwarteten Kosten. "Wir gehen davon aus, dass die Kosten 2023 ähnlich stark wie der Umsatz wachsen werden." Dazu zählten nicht zuletzt die Personalkosten, die im laufenden Jahr um 15 Millionen Franken (ca. 3%) höher ausfallen werden.

Das Wachstum selbst will Galenica mit verschiedenen Initiativen erreichen. So werden etwa Dienstleistungs- und Beratungsangebote in den Apotheken ausgebaut. Gleichzeitig soll im derzeit laufenden Geschäftsjahr intensiv an der technischen Weiterentwicklung der Apotheken-Webshops gearbeitet werden.

An der Börse war die Reaktion zurückhaltend. Bis Börsenschluss verloren die Galenica-Papiere 2,2 Prozent auf 70,90 Franken.

hr/rw