Frankfurt (Reuters) - Nach einem schwierigen Jahr verschiebt der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub seine für 2025 geplanten Ziele nach hinten.

Auf ein neues Zieljahr wollte sich das Unternehmen noch nicht festlegen, wie es am Mittwoch bei der Jahresbilanz in Mannheim mitteilte. "Ich persönlich möchte sie Ende der zwanziger Jahre erreichen", sagte Finanzchefin Isabelle Adelt. Der operative Gewinn (Ebit) sollte ursprünglich in zwei Jahren bei 500 Millionen Euro und die Ebit-Marge bei 15 Prozent liegen. Auch für das laufende Jahr blieb der Vorstand mit seiner Prognose vorsichtig. "Für uns als Vorstand ist die Umsatzentwicklung in diesem Jahr sehr schwer absehbar. So eine hohe Rohstoffpreisentwicklung hatten wir noch nie in der Geschichte von Fuchs", sagte die Finanzchefin. Dank der Preiserhöhungen sieht sich der Konzern dennoch auf einem guten Startpunkt für 2023 - auch wenn weitere inflationsbedingte Ausgabensteigerungen erwartet werden. Der Umsatz des Konzerns soll im mittleren einstelligen Prozentbereich auf 3,6 Milliarden Euro wachsen. Mithilfe eines "konsequenten" Kostenmanagements - unter anderem durch eine Begrenzung von Neueinstellungen - und weiteren Preisanhebungen soll der operative Gewinn auf 390 (Vorjahr: 365) Millionen Euro steigen. "Es gibt aber weder ein Abbauprogramm noch einen Einstellstopp", sagte Vorstandschef Stefan Fuchs. Die Dividende will der Konzern das 21. Jahr in Folge erhöhen: Pro Vorzugsaktie soll sie 1,07 Euro betragen, pro Stammaktie 1,06 Euro, jeweils vier Cent mehr als im Vorjahr. An der Börse konnte Fuchs Petrolub damit nicht punkten: Die Aktien rutschten an das MDax-Ende und verloren in der Spitze über 5,6 Prozent auf unter 30 Euro.

Das Mannheimer Unternehmen will weiter expandieren und zusätzliche Länder erschließen. "Wir haben aktuell 60 Gesellschaften, in der Zukunft wollen wir nahe an 100 sein", sagte Fuchs. Vor allem in kleinen, prosperierenden Märkten will Fuchs Petrolub das Geschäft ausbauen.

2022 bekam der Konzern höhere Kosten für Rohstoffe, Energie, Fracht und Personal zu spüren, die er durch eine Erhöhung seiner Verkaufspreise kompensieren konnte. Doch Chinas Abkehr von der Null-Covid-Politik, die die chinesische Wirtschaft lahmlegte, sorgte bei dem Unternehmen in einem seiner Hauptmärkte für Gewinneinbrüche. So übertraf das Ebit mit 365 Millionen Euro den Vorjahreswert nur um knapp zwei Millionen. Der Umsatz stieg rein organisch um 19 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro.

(Bericht von Janina Käppel, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)