FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem vorsichtigen Start in den Freitag und damit in das neue Quartal rechnen Händler an Europas Börsen. Die Karten würden nun für Fonds wieder neu gemischt, und niemand wolle sich angesichts der unklaren Lage um die Ukraine zu weit aus dem Fenster lehnen, heißt es im Handel. Daneben stehen mit dem US-Arbeitsmarktbericht für März und den Verbraucherpreisen der Eurozone, ebenfalls für März, wichtige Konjunkturdaten auf der Agenda. Etwas entspannend wirken die erneut leicht nachgebenden Ölpreise. Der XDAX zeigt sich wenig verändert und auch für den Euro-Stoxx-50 deutet sich eine kaum veränderte Eröffnung an.

Als "verdächtig" müsse zudem das hohe Kursminus des Vortages gewertet werden. Normalerweise habe der Markt ein Interesse an hohen Quartalsschlusskursen. "Das gestern deutet aber eher darauf, dass jeder so schnell wie möglich raus aus dem Markt wollte", sagt ein Händler.


   Konjunkturdaten im Blick 

Bei den Eurozone-Verbraucherpreisen (CPI) wird mit einer Zunahme von 6,9 Prozent zum Vorjahr gerechnet. Nachdem die deutschen Verbraucherpreise am Vortag bereits einen Anstieg um 7,6 Prozent vermeldet hatten und Spanien fast 10 Prozent ausgewiesen hatte, seien jedoch auch höhere Werte denkbar, heißt es.

Die US-Arbeitsmarktdaten dürften vor allem im Zusammenhang mit ihrer Wirkung auf die Inflation gesehen werden. "Zu starke Daten werden diesmal negativ gesehen, weil sie eine aggressive Fed-Politik erfordern", so ein Händler. Daher werde vor allem auf die Entwicklung der Stundenlöhne geschaut.

Dazu stehen auch noch diverse Revisionen von Einkaufsmanager-Indizes auf dem Programm. Sie seien diesmal wesentlich wichtiger als sonst, da in den Umfragen nun erst der Ukraine-Krieg und die Kosteninflation enthalten seien, heißt es. Bereits der Caixin-PMI aus China fiel schwach aus, ebenso die Tankan-Umfrage aus Japan. Die Rating-Agentur S&P hat am Vortag die globale Wachstumsprognose auf 3,6 Prozent für dieses Jahr gesenkt.


   Gaslieferungen aus Russland 

Weiter ein Thema bleiben auch die Gaslieferungen aus Russland. Präsident Wladimir Putin hatte am Donnerstag angekündigt, dass Gaslieferungen in EU-Länder ab Freitag in Rubel von Konten in Russland bezahlt werden müssten. Der Gaspreis wird demnach aber weiterhin in der Währung der laufenden Verträge angegeben, üblicherweise in Euro oder Dollar. Spannend werde nun, wie die Unternehmen der Branche und die Politik auf diese Vorgabe reagieren werden, heißt es.

Gespannt auf die Kursreaktionen von Fresenius, FMC, Novo Nordisk, Roche und anderen sind Marktteilnehmer. Diabetiker in den USA sollen dank eines neuen Gesetzes künftig nicht mehr aus finanziellen Gründen an dem für sie lebenswichtigen Insulin sparen. Das Repräsentantenhaus stimmte für das Gesetz, das die Insulin-Ausgaben von Diabetikern auf 35 Dollar pro Monat begrenzt. Bislang müssen Millionen Diabetiker in den USA hunderte Dollar pro Monat für ihr Insulin ausgeben. Der Senat arbeitet parteiübergreifend an einer eigenen Regelung, die die Zwischenhändler zwischen Krankenversicherungen und Apotheken ins Visier nimmt.

"Das Gesetz ist wichtig für alle Pharma-Unternehmen, weil es nur das erste wäre", so ein Händler. Die Senkung exorbitanter US-Preise für Behandlungen und Medikamente sei ein Ziel der Demokraten. Als nächstes könnten zum Beispiel Dialyse-Kosten davon betroffen sein.


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DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Do, 17:30 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,1062      -0,1%     1,1068         1,1100   -2,7% 
EUR/JPY           135,33      +0,5%     134,68         134,82   +3,4% 
EUR/CHF           1,0218      +0,0%     1,0835         1,0223   -1,5% 
EUR/GBP           0,8426      +0,0%     0,8424         0,8445   +0,3% 
USD/JPY           122,43      +0,5%     121,69         121,44   +6,4% 
GBP/USD           1,3136      -0,0%     1,3138         1,3145   -2,9% 
USD/CNH           6,3594      +0,1%     6,3543         6,3509   +0,1% 
Bitcoin 
BTC/USD        44.755,12      -2,2%  45.780,54      46.560,69   -3,2% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          99,06     100,28      -1,2%          -1,22  +34,0% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.936,83   1.937,50      -0,0%          -0,67   +5,9% 
Silber (Spot)      24,79      24,80      -0,0%          -0,01   +6,3% 
Platin (Spot)     992,05     986,90      +0,5%          +5,15   +2,2% 
Kupfer-Future       4,69       4,74      -1,1%          -0,05   +5,3% 
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April 01, 2022 02:21 ET (06:21 GMT)