FRANKFURT (Dow Jones)--Für den Gesundheitskonzern Fresenius ist ein teilweiser oder gar vollständiger Verkauf seiner Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) keinesfalls beschlossene Sache. Das machte der Vorstandsvorsitzende der Fresenius SE & Co KGaA, Stephan Sturm, im Gespräch mit der Mitarbeiterzeitung klar. Es gehe darum, die Wachstumschancen von FMC "bestmöglich zu nutzen - unter unserem Dach oder durch Übergabe in neue Hände, die das womöglich noch besser können als wir", so Sturm. Allerdings müsste solch ein Verkauf zum Vorteil aller Stakeholder sein und von daher sorgfältig abgewogen werden. Die Fresenius SE hält rund ein Drittel an dem Dialysedienstleister, der ebenso wie die Muttergesellschaft im DAX notiert ist.

Zudem stellte Sturm mit Blick auf die angekündigte Bevorzugung von Fresenius Kabi bei Kapitalverteilung und künftigen Investitionen klar, dass die größte Fresenius-Tochter FMC nicht verkauft werden muss, um das Wachstum anderer Unternehmensbereiche zu finanzieren. Dass die auf intravenös zu verabreichende Medikamente und klinische Ernährung spezialisierte Tochter Kabi dabei künftig an erster Stelle stehen soll, erklärte Sturm erneut mit den besten Wachstumsaussichten und der größten Ertragskraft von Kabi. "Jahrzehntelang haben wir unser Dienstleistungsgeschäft vorangetrieben und ausgebaut", sagte der Fresenius-Chef. "Jetzt wollen wir unser Produktgeschäft stärker fördern."

Sturm bekräftigte zudem, dass Fresenius offen für Partner bei der Kliniktochter Helios ist - allerdings unter der Prämisse, dass Helios integraler Bestandteil von Fresenius bleibt und ein potenzieller Partner, der einen Anteil am Unternehmen Helios, nicht aber einzelne Krankenhäuser oder Einrichtungen erwerben würde, sich am weiteren Wachstum von Helios beteiligt.

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June 07, 2022 10:26 ET (14:26 GMT)