FRANKFURT (Dow Jones)--Der Fresenius-Konzern will sich bei der geplanten Öffnung der Klinikkette Helios für einen Minderheitsaktionär nicht vom Kaufpreis leiten lassen. "Helios ist für viele ein Objekt der Begierde, aber ein solcher Einstieg muss strategisch Sinn ergeben", sagte Fresenius-Aufsichtsratschef Wolfgang Kirsch im Gespräch mit der Zeitung Welt am Sonntag. "Es geht nicht darum, Kasse zu machen."

Fresenius würde einen Interessenten willkommen heißen, der bei der strategischen Fortentwicklung von Helios zu einem noch internationaleren Klinikkonzern helfe. Das könne zum Beispiel eine Private-Equity-Gesellschaft mit Aktiva im Krankenhausmarkt sein. "Im Vordergrund steht für uns nicht der Verkauf von Anteilen, sondern die strategische Erweiterung, um das Geschäft international auszubauen und in neue Bereiche wie die Reproduktionsmedizin zu investieren", skizzierte Fresenius-Chef Stephan Sturm die Helios-Pläne.

Der Gesundheitskonzern aus Bad Homburg hatte sich im Februar offen für den Einstieg externer Investoren bei Helios sowie der Sparte Vamed gezeigt, die im Reha- und Projektgeschäft tätig ist. Auch einen Börsengang von Helios und Vamed schloss Sturm seinerzeit nicht aus.

Spekulationen über einen möglichen Verkauf des Anteils an der Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) auf dem aktuellen Kursniveau erteilten sowohl Kirsch als auch Sturm eine klare Absage: "Die FMC-Aktie verschenken, nur damit gewisse Teile des Kapitalmarktes zufrieden sind, ist keine Option", sagte Sturm. Im Moment sei nicht der richtige Zeitpunkt, um auf diesem Kursniveau Fresenius Medical Care zu verkaufen und es anderen zu überlassen, den Konzern nach vorne zu bringen. "Das machen wir lieber selbst", sagte Kirsch.

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May 06, 2022 19:00 ET (23:00 GMT)