HAMBURG (dpa-AFX) - Der Medizin- und Krankenhauskonzern Fresenius SE prüft laut einem Pressebericht die eigene Aufspaltung. Nach Kritik vom Kapitalmarkt wächst der Druck auf Konzernchef Stephan Sturm auch in den Reihen der Eigner, wie das "Manager Magazin" in seiner neuen Ausgabe berichtet. An der Börse sprang die Fresenius-Aktie an, zuletzt lag sie mit fast drei Prozent im Plus. Die Aktien der Fresenius-Dialysetochter FMC legten um gut eineinhalb Prozent zu.

Wie es im Bericht heißt, sollen sich die Großaktionärin Else Kröner-Fresenius Stiftung und Konzernchef Sturm auf den Beginn der "Operation Abspaltung" geeinigt haben, sollte das erst kürzlich eingeleitete Restrukturierungs- und Effizienzprogramm keine nachhaltige Wirkung auf die Bewertung des Konzerns an der Börse haben. Das Programm soll ab 2023 zu einem Ergebnisplus von 100 Millionen Euro jährlich führen. Es war auch wegen der Belastungen durch die Pandemie aufgelegt worden, die zuletzt insbesondere die Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) getroffen hatte.

Die Autoren mutmaßen, dass bei den Planspielen um die Zukunft des Konzerns womöglich FMC ins Visier rücken könnte: "Am schnellsten bekäme Sturm die Manövrierfähigkeit mit dem Verkauf der ebenfalls im Dax gelisteten Fresenius Medical Care (FMC) zurück", heißt es im Bericht weiter. Die Idee sei zwar alles andere als neu. Nachdem FMC in den vergangenen drei Jahren bereits zweimal seine Ertragsprognosen "pulverisiert" habe, habe aber die Fresenius-Spitze diesmal allen Grund, ernsthaft über eine Trennung nachzudenken./tav/mis