Fresenius Medical Care senkt Prognose für 2022 aufgrund deutlich gestiegener Belastungen durch US-Arbeitsmarkt und weltweite Inflation - Rücknahme der Ziele für 2025
27.07.2022 | Pressemitteilung

Pressemitteilung

  • Ausblick:
  • Revidierte Ziele für das Geschäftsjahr 2022: Umsatzwachstum am unteren Ende der bisherigen Prognosespanne (niedriger bis mittlerer einstelliger Prozentbereich) und Rückgang des Konzernergebnisses in etwa im hohen Zehner-Prozentbereich
  • Trotz der Annahme, dass die meisten Belastungen vorübergehender Natur sind, werden die Ziele für 2025 aufgrund der unsicheren Lage auf dem Arbeitsmarkt und des inflationären makroökonomischen Umfelds zurückgenommen
  • Beispiellose Lage auf dem US-Arbeitsmarkt schränkt Kapazitäten ein und beschleunigt Lohninflation
  • Verschlechterung des makroökonomischen Umfelds treibt Kosteninflation und beeinträchtigt Lieferketten
  • FME25: Transformation zum neuen Betriebsmodell und Einsparungen auf Kurs
  • Dr. Carla Kriwet startet bereits am 1. Oktober 2022 als CEO

Helen Giza, stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Finanzvorstand von Fresenius Medical Care, sagte: "Am Ende des ersten Quartals haben wir mit einem länger anhaltenden Arbeitskräftemangel gerechnet. Eine so deutliche und schnelle Verschärfung konnten wir damals aber noch nicht absehen. Steigende Personalknappheit, höhere Fluktuationsraten und die zunehmende Abhängigkeit von Leiharbeitskräften erhöhen unsere Kostenbasis trotz der Unterstützung durch den U.S. Provider Relief Fund weiter. Dies beschränkt auch unsere Kapazitäten und beeinträchtigt die für die zweite Jahreshälfte erwartete Erholung im Geschäft mit Gesundheitsdienstleistungen. Das ohnehin schwierige gesamtwirtschaftliche Umfeld hat sich weiter verschlechtert - mit hoher Inflation - auch abseits von Lohnkosten - und weiter zunehmenden Beeinträchtigungen in den Lieferketten. Wir müssen heute davon ausgehen, dass sich diese Effekte deutlich auf das verbleibende Geschäftsjahr 2022 auswirken werden. Auch wenn die meisten der derzeitigen Belastungen voraussichtlich temporär sind, ist die weitere Entwicklung ungewiss und ein Erreichen unserer Ziele bis Jahresende unwahrscheinlich. Daher haben wir unsere Finanzziele für das Geschäftsjahr 2022 reduziert und halten es auch für geboten, unsere Ziele für 2025 zurückzunehmen. Wir prüfen weiterhin Möglichkeiten, unser Transformationsprogramm FME25 zu beschleunigen und auszuweiten. Wir sind der festen Überzeugung, dass unser Geschäftsmodell und die zugrundeliegenden Wachstumstreiber intakt sind. Unsere Strategie, das Wachstum in der Heimdialyse und der wertorientierten Versorgung voranzutreiben, ist heute wichtiger denn je."

Vorläufige Kennzahlen (IFRS, ungeprüft)
in Mio €

Q2 2022

Q2 2021

Wachstum

Wachstum

wb

H1 2022

H1 2021

Wachstum

Wachstum

wb

Umsatz 4.757 4.320 +10% +1% 9.305 8.530 +9% +2%

Operatives Ergebnis

ohne Sondereffekte1

341

445

424

433

-20%

+3%

-27%

-6%

688

852

898

910

-23%

-6%

-29%

-13%

Konzernergebnis2

ohne Sondereffekte1

147

225

219

225

-33%

0%

-39%

-7%

305

428

468

476

-35%

-10%

-39%

-15%

Ergebnis je Aktie (€)

ohne Sondereffekte1

0,50

0,77

0,75

0,77

-33%

0%

-39%

-7%

1,04

1,46

1,60

1,62

-35%

-10%

-39%

-15%


wb = währungsbereinigt

Fresenius Medical Care, der weltweit führende Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Menschen mit Nierenerkrankungen, hat mitgeteilt, dass Umsatz und Konzernergebnis2 für das zweite Quartal 2022 auf Basis vorläufiger Zahlen unter den eigenen Erwartungen liegen. Das Unternehmen rechnet mit einem währungsbereinigten Umsatzanstieg von 1 % im Vergleich zum zweiten Quartal des Vorjahres. Beim Konzernergebnis ohne Sondereffekte3 erwartet das Unternehmen einen währungsbereinigten Rückgang um 7 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Vor dem Hintergrund dieser vorläufigen Ergebnisse sowie der nachfolgend dargestellten deutlich veränderten Rahmenbedingungen und entsprechend signifikant verschlechterten Annahmen für den weiteren Jahresverlauf hat Fresenius Medical Care seine Finanzziele für das Geschäftsjahr 2022 reduziert und seine Ziele für 2025 zurückgenommen.

Gestiegene Belastungen durch Arbeitsmarkt und Inflation

Die beispiellose Arbeitsmarktsituation im US-Markt hat sich im zweiten Quartal deutlich verschärft. Für Fresenius Medical Care führte dies zu einer deutlich über den Erwartungen liegenden Lohninflation, zu Zuschlägen, Halteprämien und zusätzlichen Kosten für Vertragsarbeitskräfte, um die zunehmende Personalknappheit einzudämmen.

Trotz dieser zusätzlichen Investitionen im Personalbereich, einschließlich der Verwendung von Geldern aus dem Provider Relief Fund der US-Regierung, haben sich der Personalmangel und die Fluktuationsraten weiter erhöht. Das Wachstum des Unternehmens im zweiten Quartal wurde durch die Anzahl der Dialysezentren beeinträchtigt, die nur begrenzt in der Lage waren, neue Patientinnen und Patienten aufzunehmen. Unter der Annahme, dass der beispiellose Druck auf dem US-Arbeitsmarkt auch in der zweiten Jahreshälfte anhält, geht Fresenius Medical Care nicht mehr davon aus, im Jahr 2022 organisches Umsatzwachstum im Geschäft mit Gesundheitsdienstleistungen in Nordamerika zu erzielen.

Das bereits schwierige gesamtwirtschaftliche Umfeld hat sich im zweiten Quartal weiter deutlich verschlechtert und die Inflation auch abseits von Lohnkosten beschleunigt. Dies wurde durch den anhaltenden Krieg in der Ukraine und die daraus folgenden globalen wirtschaftlichen Auswirkungen noch verschärft. Das Unternehmen erwartet, dass diese Auswirkungen für den Rest des Jahres anhalten und zu höheren Logistikkosten, Rohstoff- und Energiepreisen sowie zu weiteren Beeinträchtigungen in den Lieferketten führen werden.

Auf der Grundlage vorläufiger Zahlen ging die Covid-19-bedingte Übersterblichkeit im zweiten Quartal im Einklang mit den Prognosen des Unternehmens zurück. Die Infektionsraten blieben jedoch auf einem hohen Niveau, was zu einem anhaltenden Bedarf und Kosten für Isolierkliniken und -schichten sowie zu höher als erwarteten Ausgaben für persönliche Schutzausrüstung führte.

Im zweiten Quartal wurde der Umsatz im Bereich Gesundheitsdienstleistungen durch einen bedeutenden, aber unvorhergesehenen Rückgang der Mitversicherung, die häufigere Entscheidung der Patienten für Tarife mit höheren Selbstbehalten und die unter den Erwartungen liegende Einziehung von älteren Forderungen negativ beeinflusst.

Revidierte Ziele für das Geschäftsjahr 2022

Vor dem Hintergrund der beschriebenen deutlichen Belastungen rechnet Fresenius Medical Care nun mit einem Umsatzwachstum am unteren Ende der ursprünglichen Prognosespanne (niedriger bis mittlerer einstelliger Prozentbereich). Für das Konzernergebnis2 erwartet das Unternehmen nun einen Rückgang in etwa im hohen Zehner-Prozentbereich anstelle des ursprünglich erwarteten Anstiegs im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Die Umsatz- und Konzernergebnisprognosen sind jeweils währungsbereinigt und vor Sondereffekten4.

Diese Ziele beruhen auf den folgenden Annahmen in Bezug auf das operative Ergebnis:

  • Belastung durch makroökonomische Inflation und Kosten in der Lieferkette in Höhe von 220 anstatt der ursprünglich angenommenen 50 Mio €
  • Covid-19: Auswirkungen der kumulierten Übersterblichkeit in Höhe von 100 Mio €
  • Personalkosten in den USA, abzüglich der erhaltenen Mittel aus dem U.S. Provider Relief Fund, um rund 100 Mio € über der angenommenen Basislohnerhöhung von 3 %
  • Kosten in Zusammenhang mit der US-Wählerinitiative in Höhe von 20 bis 30 Mio €
  • 70 anstatt der ursprünglich angenommenen 250 Mio € aus Geschäftswachstum
  • Reduzierung der Kosten für persönliche Schutzausrüstung um rund 20 anstatt der ursprünglich angenommenen 50 Mio €
  • FME25-Einsparungen in Höhe von 40 bis 70 Mio €
  • Die Auswirkungen der Neubewertung von Beteiligungen werden voraussichtlich volatil, aber auf Ganzjahresbasis neutral sein; zur besseren Vergleichbarkeit mit der Prognose werden die Effekte der Neubewertung des Anteils an Humacyte 2022 als Sondereffekt behandelt.
  • Keine nennenswerten weiteren Auswirkungen durch Erdgasknappheit oder die Aussetzung der Gasversorgung auf die Produktionsstandorte

Fresenius Medical Care geht davon aus, dass die meisten der oben beschriebenen beispiellosen Umstände vorübergehend sind. Aufgrund der ungewissen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, der inflationären makroökonomischen Rahmenbedingungen und der deutlich reduzierten Ertragsbasis im Vergleich zu 2020 geht das Unternehmen heute jedoch nicht davon aus, die signifikant höheren durchschnittlichen jährlichen Wachstumsraten realisieren zu können, die für das Erreichen der Ziele für das Jahr 2025 erforderlich wären. Fresenius Medical Care hält an der Wachstumsstrategie fest und wird die darin definierten Initiativen konsequent verfolgen.

Vorläufige konsolidierte Finanzkennzahlen

Der Umsatz stieg im zweiten Quartal um 10 % auf 4.757 Mio € (+1 % währungsbereinigt, +0 % organisch). Der Umsatz im Bereich Gesundheitsdienstleistungen stieg um 11 % auf 3.782 Mio €
(+1 % währungsbereinigt, +0 % organisch). Das währungsbereinigte Wachstum ist hauptsächlich auf Beiträge aus Akquisitionen zurückzuführen.

Der Umsatz im Bereich Gesundheitsprodukte stieg um 6 % auf 975 Mio € (+1 % währungsbereinigt, +1 % organisch). Das währungsbereinigte Wachstum ist hauptsächlich auf höhere Umsätze mit Einwegprodukten für die Behandlung im Dialysezentrum zurückzuführen, die teilweise durch niedrigere Umsätze mit Produkten für die kardiopulmonale Behandlung ausgeglichen wurden.

Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz um 9 % auf 9.305 Mio € (+2 % währungsbereinigt, +1 % organisch). Der Umsatz im Bereich Gesundheitsdienstleitungen stieg um 10 % auf 7.389 Mio € (+2 % währungsbereinigt, +1 % organisch); der Umsatz im Bereich Gesundheitsprodukte stieg um 6 % auf 1.916 Mio € (+2 % währungsbereinigt, +2 % organisch).

Das operative Ergebnis sank im zweiten Quartal um 20 % auf 341 Mio € (-27 % währungsbereinigt); dies entspricht einer Marge von 7,2 % (Q2 2021: 9,8 %). Das operative Ergebnis ohne Sondereffekte, d.h. die Kosten für FME25, die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, die Auswirkungen der Hyperinflation in der Türkei und die Neubewertung des beizulegenden Zeitwerts des Anteils an Humacyte, Inc. (Neubewertung des Anteils an Humacyte), stieg um 3 % auf 445 Mio € (-6 % währungsbereinigt); dies entspricht einer Marge von 9,4 % (Q2 2021: 10,0 %). Der währungsbereinigte Rückgang ist hauptsächlich auf höhere Personalkosten sowie auf Kostensteigerungen durch Inflation und in den Lieferketten zurückzuführen. Dies wurde teilweise durch finanzielle Unterstützung der US-Regierung zum Ausgleich bestimmter Kosten im Zusammenhang mit Covid-19 ausgeglichen.

Im ersten Halbjahr sank das operative Ergebnis um 23 % auf 688 Mio € (-29 % währungsbereinigt). Dies entspricht einer Marge von 7,4 % (H1 2021: 10,5 %). Ohne Sondereffekte sank das operative Ergebnis um 6 % auf 852 Mio € (-13 % währungsbereinigt); dies entspricht einer Marge von 9,2 % (H1 2021: 10,7 %).

Das Konzernergebnis2 sank um 33 % auf 147 Mio € (-39 % währungsbereinigt). Ohne Sondereinflüsse blieb das Konzernergebnis2 stabil und betrug 225 Mio € (-7 % währungsbereinigt), hauptsächlich aufgrund der erwähnten negativen Auswirkungen auf das operative Ergebnis. Das Ergebnis je Aktie (Basic EPS, "Earnings Per Share") sank um 33 % auf 0,50 € (-39 % währungsbereinigt). Ohne Berücksichtigung von Sondereffekten blieb das Ergebnis je Aktie stabil und betrug 0,77 € (-7 % währungsbereinigt).

Im ersten Halbjahr sank das Konzernergebnis2 um 35 % auf 305 Mio € (-39 % währungsbereinigt). Ohne Berücksichtigung von Sondereffekten sank das Konzernergebnis2 um 10 % auf 428 Mio € (-15 % währungsbereinigt). Das Ergebnis je Aktie(Basic EPS, "Earnings Per Share") sank um 35 % auf 1,04 € (-39 % währungsbereinigt). Ohne Sondereffekte sank das Ergebnis je Aktie um 10 % auf 1,46 € (-15 % währungsbereinigt).

Regionale Entwicklungen5

In Nordamerika stieg der Umsatz im zweiten Quartal um 12 % auf 3.294 Mio € (-1 % währungsbereinigt, -2 % organisch). Währungsbereinigt war dies vor allem auf ein niedrigeres organisches Wachstum - aufgrund von Covid-19 sowie aufgrund des Rückgangs der Mitversicherung, die häufigere Entscheidung der Patienten für Tarife mit höheren Selbstbehalten und die unter den Erwartungen liegende Einziehung von älteren Forderungen im Bereich Gesundheitsdienstleistungen - sowie auf geringere Umsätze mit Einwegprodukten für die Behandlung im Dialysezentrum, Dialysegeräten für die Behandlung chronischer Erkrankungen, Arzneimitteln und Produkten für die Heim-Hämodialyse zurückzuführen. Diese Effekte wurden teilweise durch Beiträge aus Akquisitionen ausgeglichen. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz um 10 % auf 6.464 Mio € (+0 % währungsbereinigt, -1 % organisch).

Das operative Ergebnis in Nordamerika sank im zweiten Quartal um 14 % auf 340 Mio € (-24 % währungsbereinigt); dies entspricht einer Marge von 10,3 % (Q2 2021: 13,5 %). Der währungsbereinigte Rückgang des operativen Ergebnisses ist hauptsächlich zurückzuführen auf höhere Personalkosten, die Neubewertung des Anteils an Humacyte, den Rückgang der Mitversicherung, die häufigere Entscheidung der Patienten für Tarife mit höheren Selbstbehalten und die unter den Erwartungen liegende Einziehung von älteren Forderungen sowie auf die Auswirkungen von Covid-19 und höhere Kosten durch Inflation und in den Lieferketten. Dies wurde teilweise durch finanzielle Unterstützung der US-Regierung zum Ausgleich bestimmter Kosten im Zusammenhang mit Covid-19 ausgeglichen. Im ersten Halbjahr sank das operative Ergebnis um 19 % auf 644 Mio € (-26 % währungsbereinigt); dies entspricht einer Marge von 10,0 % (H1 2021: 13,6 %).

Der Umsatz in der Region EMEA stieg im zweiten Quartal um 5 % auf 727 Mio € (+7 % währungsbereinigt, +6 % organisch). Währungsbereinigt war dies vor allem zurückzuführen auf organisches Wachstum bei Gesundheitsdienstleistungen und Gesundheitsprodukten, beides einschließlich der Auswirkungen der Hyperinflation in der Türkei. Das Wachstum im Bereich Gesundheitsprodukte war getrieben durch höhere Umsätze mit Einwegprodukten für die Behandlung im Dialysezentrum, Dialysegeräten für die Behandlung chronischer Erkrankungen und Arzneimitteln. Dies wurde teilweise durch geringere Umsätze mit Produkten für die kardiopulmonale Behandlung ausgeglichen. Im ersten Halbjahr wuchs der Umsatz um 3 % auf 1.401 Mio € (+5 % währungsbereinigt, +4 % organisch).

Das operative Ergebnis in der Region EMEA sank im zweiten Quartal um 19 % auf 60 Mio € (-18 % währungsbereinigt); dies entspricht einer Marge von 8,2 % (Q2 2021: 10,6 %). Währungsbereinigt ist der Rückgang des operativen Ergebnisses hauptsächlich auf inflationsbedingte Kostensteigerungen, die Auswirkungen der Hyperinflation in der Türkei und Kosten im Zusammenhang mit dem FME 25-Programm zurückzuführen, die teilweise durch günstige Währungseffekte ausgeglichen wurden. Im ersten Halbjahr sank das operative Ergebnis um 21 % auf 121 Mio € (-18 % währungsbereinigt); dies entspricht einer Marge von 8,6 % (H1 2021: 11,2 %).

In der Region Asien-Pazifik stieg der Umsatz im zweiten Quartal um 6 % auf 516 Mio € (+2 % währungsbereinigt, +2 % organisch). Währungsbereinigt ist dies hauptsächlich auf das organische Wachstum im Bereich Gesundheitsdienstleistungen zurückzuführen. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz um 7 % auf 1.023 Mio € (+3 % währungsbereinigt, +3 % organisch).

Das operative Ergebnis sank im zweiten Quartal um 16 % auf 71 Mio € (-16 % währungsbereinigt); dies entspricht einer Marge von 13,8 % (Q2 2021: 17,3 %). Währungsbereinigt ist der Rückgang des operativen Ergebnisses vor allem auf ungünstige Auswirkungen des Wachstums in Geschäftsbereichen mit niedrigeren Gewinnspannen und inflationsbedingte Kostensteigerungen zurückzuführen. Im ersten Halbjahr blieb das operative Ergebnis stabil und betrug 170 Mio € (-1 % währungsbereinigt); dies entspricht einer Marge von 16,6 % (H1 2021: 17,7 %).

In Lateinamerika stieg der Umsatz im zweiten Quartal um 21 % auf 207 Mio € (+17 % währungsbereinigt, +18 % organisch), vor allem aufgrund des organischen Wachstums im Bereich Gesundheitsdienstleistungen sowie höherer Umsätze bei Einwegprodukten und Dialysegeräten für die Behandlung chronischer Erkrankungen. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz um 18 % auf 391 Mio € (+16 % währungsbereinigt, +17 % organisch).

Das operative Ergebnis sank im zweiten Quartal auf -6 Mio €; dies entspricht einer Marge von -3,0 % (Q2 2021: 1,5 %). Währungsbereinigt war der Rückgang des operativen Ergebnisses hauptsächlich auf inflationsbedingte Kostensteigerungen und ungünstige Währungseffekte zurückzuführen, die teilweise durch geringere Aufwendungen für Forderungsausfälle ausgeglichen wurden. Im ersten Halbjahr sank das operative Ergebnis um 46 % auf 5 Mio € (-71 % währungsbereinigt); dies entspricht einer Marge von 1,3 % (H1 2021: 2,8 %).

Patienten, Dialysezentren und Beschäftigte5

Zum 30. Juni 2022 behandelte Fresenius Medical Care 345.687 Patientinnen und Patienten in 4.163 Dialysezentren weltweit und beschäftigte weltweit 123.153 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (auf Vollzeitbeschäftigtenbasis), verglichen mit 123.538 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zum 30. Juni 2021.

FME25-Update

Mit den in der ersten Jahreshälfte erzielten Einsparungen in Höhe von 26 Mio € ist Fresenius Medical Care auf dem besten Weg, das Einsparungsziel des Transformationsprogramms FME25 von 40 bis 70 Mio € für das Jahr 2022 zu erreichen. Zu den wichtigsten Erfolgen des ersten Halbjahres zählen die Bekanntgabe der ersten beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands und der entsprechenden Organisationsstruktur sowie die Finalisierung der Country Governance im Einklang mit dem zukünftigen Betriebsmodell. Das Unternehmen hat außerdem erhebliche Fortschritte bei der Umgestaltung globaler Funktionen wie Finanzen, Digital Technology & Innovation sowie Beschaffung erzielt. Zusätzlich zu den laufenden und bereits identifizierten FME25-Maßnahmen prüft Fresenius Medical Care derzeit mögliche weitere Initiativen in den beiden zukünftigen operativen Segmenten (Care Delivery und Care Enablement) als Teil des Transformationsprogramms.

Neue Vorstandsvorsitzende startet früher

Der Start von Dr. Carla Kriwet als Vorstandsvorsitzende von Fresenius Medical Care wurde auf den 1. Oktober 2022 vorverlegt. Rice Powell wird sein Amt als Vorstandsvorsitzender zum 30. September 2022 niederlegen.

Telefonkonferenz

Fresenius Medical Care wird am 28. Juli 2022 um 9:00 Uhr MESZ eine Telefonkonferenz zu den vorläufigen Ergebnissen des zweiten Quartals und des ersten Halbjahres 2022 veranstalten. Diese Telefonkonferenz ersetzt die ursprünglich für den 2. August 2022 geplante Telefonkonferenz. Einzelheiten finden Sie im Bereich "Investoren". Eine Aufzeichnung wird kurz nach der Telefonkonferenz verfügbar sein. Das Unternehmen wird die vollständigen Ergebnisse für das zweite Quartal und das erste Halbjahr 2022 am 2. August 2022 veröffentlichen.

1Zu den Sondereffekten gehören Kosten im Zusammenhang mit dem FME25-Programm, die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, die Auswirkungen der Hyperinflation in der Türkei, die Neubewertung des beizulegenden Zeitwerts des Anteils an Humacyte, Inc. (Neubewertung des Anteils an Humacyte) und andere Effekte, die ungewöhnlicher Natur sind und zum Zeitpunkt der Erstellung der Prognose nicht vorhersehbar waren oder deren Umfang oder Auswirkungen nicht absehbar waren. Diese Effekte werden bereinigt, um die Vergleichbarkeit der vorgelegten Zahlen mit den Finanzzielen des Unternehmens zu gewährleisten, die ohne Sondereffekte festgelegt wurden.

2 Ergebnis, das auf die Anteilseigner der Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA entfällt

3 Ergebnis, das auf die Anteilseigner der Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA entfällt | Die Zahlen für die Jahre 2021 und 2022 enthalten keine Sondereffekte (2021: Kosten im Zusammenhang mit dem FME25-Programm; 2022: Kosten im Zusammenhang mit dem FME25-Programm, Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, Auswirkungen der Hyperinflation in der Türkei, Neubewertung des Anteils an Humacyte

4 Diese Ziele basieren auf den Ergebnissen für 2021 ohne die Kosten im Zusammenhang mit FME25 in Höhe von 49 Mio € (für das Konzernergebnis). Sie sind währungsbereinigt und schließen Sondereffekte aus. Zu den Sondereffekten gehören weitere Kosten im Zusammenhang mit FME25, die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, die Auswirkungen der Hyperinflation in der Türkei, die Neubewertung des Anteils an Humacyte und andere Effekte, die ungewöhnlicher Natur sind und zum Zeitpunkt der Erstellung der Prognose nicht vorhersehbar waren oder deren Umfang oder Auswirkungen nicht absehbar waren.

5 Auf Grundlage vorläufiger Zahlen

Fresenius Medical Care ist der weltweit führende Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Menschen mit Nierenerkrankungen, von denen sich weltweit etwa 3,8 Mio Patienten regelmäßig einer Dialysebehandlung unterziehen. In einem Netzwerk aus 4.163 Dialysezentren betreut das Unternehmen weltweit rund 346.000 Dialysepatientinnen und -patienten. Fresenius Medical Care ist zudem der führende Anbieter von Dialyseprodukten wie Dialysegeräten und Dialysefiltern. Neben seinem Kerngeschäft in der ganzheitlichen Nierentherapie konzentriert sich das Unternehmen auf die Expansion in den Bereichen Unterstützende Geschäftsaktivitäten und Intensivmedizinische Lösungsansätze. Fresenius Medical Care ist an der Börse Frankfurt (FME) und an der Börse New York (FMS) notiert.

Rechtliche Hinweise:

Diese Mitteilung enthält zukunftsbezogene Aussagen, die verschiedenen Risiken und Unsicherheiten unterliegen. Die zukünftigen Ergebnisse können erheblich von den zurzeit erwarteten Ergebnissen abweichen, und zwar aufgrund verschiedener Risikofaktoren und Ungewissheiten wie z.B. Veränderungen der Geschäfts-, Wirtschafts- und Wettbewerbssituation, Gesetzesänderungen, behördlichen Genehmigungen, Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, Ergebnissen klinischer Studien, Wechselkursschwankungen, Ungewissheiten bezüglich Rechtsstreitigkeiten oder Untersuchungsverfahren und die Verfügbarkeit finanzieller Mittel. Diese und weitere Risiken und Unsicherheiten sind im Detail in den Berichten der Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA beschrieben, die bei der U.S.-amerikanischen Börsenaufsicht (U.S. Securities and Exchange Commission) eingereicht werden. Fresenius Medical Care übernimmt keinerlei Verantwortung, die in dieser Mitteilung enthaltenen zukunftsbezogenen Aussagen zu aktualisieren.

Die Umsetzung der hier beschriebenen Maßnahmen steht unter dem Vorbehalt von Informations- und Konsultationsverfahren mit Betriebsräten und anderen Arbeitnehmervertretungen gemäß den lokalen Gesetzen. Solche Konsultationen können zu Änderungen an den vorgeschlagenen Maßnahmen führen.

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FMC - Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA published this content on 27 July 2022 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 27 July 2022 20:56:16 UTC.