Von Britta Becks

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Dialysedienstleister Fresenius Medical Care (FMC) hat seine Jahresprognose angesichts des Arbeitskräftemangels in den USA und der hohen Lohnkosten gesenkt. Wie der DAX-Konzern mitteilte, rechnet er im laufenden Jahr währungsbereinigt und vor Sondereffekten nun nur noch mit einem Umsatzwachstum am unteren Ende des zuvor prognostizierten niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereichs und einem Rückgang des Konzernergebnisses im hohen Zehner-Prozentbereich.

Ursprünglich wollte die größte Tochter des Gesundheitskonzerns Fresenius in diesem Jahr zu Gewinnwachstum zurückzukehren und sowohl Umsatz als auch Konzernergebnis im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich steigern.

Darüber hinaus zog Fresenius Medical Care angesichts der Ungewissheiten über die weitere Entwicklung des US-Arbeitsmarktes und des inflationären Umfelds sein Mittelfrist-Ziel bis 2025 zurück. Dieses sah eine durchschnittlichen jährlichen Umsatzsteigerung im mittleren einstelligen Prozentbereich und eine durchschnittlichen jährlichen Steigerung des Konzernergebnisses im hohen einstelligen Prozentbereich vor.

"Am Ende des ersten Quartals haben wir mit einem länger anhaltenden Arbeitskräftemangel gerechnet. Eine so deutliche und schnelle Verschärfung konnten wir damals aber noch nicht absehen", sagte CFO Helen Giza. FMC prüft nach ihren Worten weiterhin Möglichkeiten, das Transformationsprogramm FME25, das sich mit in der ersten Jahreshälfte erzielten Einsparungen von 26 Millionen Euro auf Kurs befinde, zu beschleunigen und auszuweiten.

Im zweiten Quartal legte der Umsatz den weiteren Angaben zufolge um 10 (währungsbereinigt 1) Prozent auf 4,757 Milliarden Euro zu. Operativ verdiente die Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA mit 341 Millionen Euro 20 (währungsbereinigt 27) Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das Konzernergebnis sank um 33 (währungsbereinigt 39) Prozent auf 147 Millionen Euro.

Wie FMC weiter mitteilte, wurde der Start von Carla Kriwet als neue Vorstandsvorsitzende auf den 1. Oktober 2022 vorverlegt. Ursprünglich hätte sie den Posten vom amtierenden CEO Rice Powell erst zum 1. Januar 2023 übernehmen sollen.

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July 27, 2022 17:29 ET (21:29 GMT)