FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von FMC haben am Donnerstag mit überdurchschnittlichen Kursgewinnen auf aktuelle Geschäftszahlen reagiert. Die Papiere des Dialyse-Anbieters bauten ihre jüngste Erholung um 1,06 Prozent auf 68,80 Euro aus. Die Titel des Mutterkonzerns Fresenius hingegen drehten nach einem anfänglich klaren Kursplus ins Minus und notierten zuletzt 1,05 Prozent tiefer bei 32,02 Euro.

Der Krankenhaus- und Medizinkonzern Fresenius steigerte den Umsatz im dritten Quartal um 1 Prozent. Bereinigt um Währungseffekte wuchs der Erlös um 5 Prozent. Der bereinigte Konzerngewinn lag zwar um 4 Prozent unter dem Vorjahr, Analysten hatten jedoch einen stärkeren Rückgang befürchtet. Fresenius-Chef Stephan Sturm geht davon aus, dass die Corona-Krise auch das Schlussquartal belasten dürfte, bestätigte aber die Jahresziele.

Bei FMC bremsten negative Effekte auch im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie das Wachstum aus. Dennoch konnte die Fresenius-Tochter bei nahezu stabilen Umsätzen ihr Ergebnis überraschend stark steigern.

Analyst Sven Kürten von der DZ Bank sprach mit Blick auf FMC von sehr starken Ergebnissen über den Erwartungen und attestierte Fresenius gleichzeitig ein gutes Quartal. Der bestätigte Ausblick sei positiv, auch wenn noch nicht klar sei, inwieweit die jüngsten Lockdown-Maßnahmen bereits einbezogen sind. FMC zeige sich in der Corona-Krise derweil weiter robust.

Jefferies-Analyst James Vane-Tempest sprach bei Fresenius von gemischten Zahlen. Die Erholung im Krankenhausgeschäft Helios habe die Segmente Kabi und Vamed ausgeglichen. Bei FMC hätten die Umsätze die Erwartungen zwar insgesamt erfüllt, das Wachstum aus eigener Kraft sei aber schwächer gewesen als erwartet. Der operative Ergebnis (Ebit) sei hingegen etwas besser gewesen.

Analyst David Adlington von der US-Bank JPMorgan bemerkte, dass der Nettogewinn von Fresenius gut 2 Prozent über der Konsensprognose liegt. Die Pessimisten am Markt dürften aber vor allem auf das schwache Abschneiden der Nahrungsmittelsparte Kabi abheben. Bei FMC habe der operative Gewinn (Ebit) knapp 2 Prozent höher als vom Markt erwartet gelegen. Der Ausblick impliziere jedoch eine deutliche Abschwächung des Wachstums des Nettogewinns im Schlussquartal.

Die Sorgen der Investoren insbesondere um das Kabi-Geschäft spiegelten sich bereits in der jüngsten Aktienkursentwicklung von Fresenius wider. Vom Corona-Tief Mitte März bei etwas mehr als 24 Euro hatten sich die Papiere zwar bis Ende Juni im Wert fast verdoppelt, doch nur einen Monat später begann der bis heute anhaltende Sinkflug der Aktie. In den vergangenen drei Wochen hat sich das Tempo des Kursrückschlags noch beschleunigt. So rutschten die Titel am Vortag auf das niedrigste Kursniveau seit sieben Monaten. Die bisherige Jahresbilanz lautet minus 36 Prozent. Damit schlägt sich die Fresenius-Aktie an der Börse deutlich schlechter als die Branche und der Dax.

Die Papiere der Dialysetochter FMC verbuchten seit Jahresbeginn einen Gewinn von rund 4 Prozent - die Anleger honorierten in den vergangenen Monaten die vergleichsweise robuste Geschäftsentwicklung. Im Dax gehört FMC damit zu den besten zehn Werten. Allerdings kamen auch die FMC-Aktien zuletzt wegen Sorgen um den Geschäftsverlauf im restlichen Jahr zurück und rutschten zeitweise gar auf das tiefste Niveau seit April./edh/fba