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FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine pessimistische Studie der Deutschen Bank zu Fresenius Medical Care (FMC) hat die Aktien des Dialysekonzerns am Dienstag weiter zurückgeworfen und auch dem Mutterkonzern Fresenius hohe Kursverluste eingebrockt. Ohnehin seit Mitte August mit schwacher Tendenz, verloren die FMC-Papiere und jene des Medizinkonzerns als schwächste Dax-Werte zeitweise mehr als vier Prozent. Zuletzt belief sich das Minus für Fresenius noch auf 3,9 Prozent und das für FMC auf 2,7 Prozent. Der deutsche Leitindex stieg zuletzt hingegen um rund ein Prozent.

Für beide Titel trübte sich damit das Chartbild erheblich ein. Fresenius rutschten unter die seit einigen Tagen umkämpfte 200-Tage-Linie für den längerfristigen Trend und anschließend auch weiter unter die 21-Tage-Unterstützung, die Hinweise auf den kurzfristigen Verlauf gibt. Sie kosten aktuell mit 40,25 Euro immer noch wesentlich weniger als vor Beginn des Coronacrashs Ende Februar 2020. Der vermeintlich defensive Charakter von Papieren aus dem Gesundheitssektor half ihnen in der Krise kaum.

FMC rissen am Vormittag ebenfalls die 21-Tage-Linie und fielen zeitweise unter die Unterstützung bei 60 Euro. Dies bedeutete ein Tief seit diesem März. Zuletzt kosteten sie wieder etwas über 60 Euro. Von ihren Kursen vor dem Corona-Crash sind sie ebenfalls weit entfernt. Die hohe Übersterblichkeit der Patienten in der Pandemie schlägt bei FMC durch.

Analyst Falko Friedrichs von der Deutschen Bank stellte die Anleger bei FMC auf ein weiteres schwaches Quartal ein und erwartet anschließend deutlich sinkende Markterwartungen. FMC berichtet wie Fresenius am 2. November über das abgelaufene Jahresviertel. Friedrichs senkte sein Kursziel von 67 auf 62 Euro.

FMC spüre weiter kräftigen Gegenwind durch die Pandemie, so Friedrich. Weil im dritten Quartal die Covid-19-Infektionen vor allem in den USA stark gestiegen seien, sieht er nun die Jahresziele in Gefahr - vor allem dann, wenn die Infektionszunahme im Schlussquartal abermals zu einer merklich steigenden Übersterblichkeit führe und zugleich die Kosten im Zusammenhang mit Covid-19 hoch blieben. Das vom Konzern angenommene Szenario, wonach die im ersten Halbjahr noch hohe pandemiebedingte Übersterblichkeit in der zweiten Jahreshälfte wieder ein normales Muster zeige, stelle sich nicht ein.

Bei Fresenius erwartet Friedrichs Ergebnisse, die "ganz ok" ausfallen sollten. Der Konzern bleibe auf Kurs Richtung Jahresziele - aber auch nicht mehr, so der Experte./ajx/la/jha/