FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine Kaufempfehlung von der Investmentbank Goldman Sachs hat am Donnerstag die Aktien von Freenet mit plus 4,34 Prozent auf 24,76 Euro an die MDax-Spitze getrieben. Für Analyst Andrew Lee steht der Mobilfunker deutlich besser da als bisher gedacht. Er biete Anlegern eine seltene Kombination aus Wachstum und hohen Ausschüttungen.

Das Unternehmen profitiere von steigenden Preisen im deutschen Mobilfunkmarkt, während es mit Blick auf den Kostendruck gut abgesichert sei. Zusätzliches Potenzial würde bei einem Geschäftsdeal mit 1&1 entstehen. Vor diesem Hintergrund hob der Experte das Kursziel von 19 auf 30 Euro an und stufte die Papiere doppelt hoch von "Verkaufen" auf "Kaufen".

Mit dem Kurssprung vom Donnerstag notieren die Freenet-Papiere wieder über der 21- und auch über der 50-Tage-Linie als Indikatoren für den kurz- beziehungsweise mittelfristigen Trend. Die Anfang Mai aufgerissene Kurslücke verkleinert sich damit weiter. Da waren die Papiere von 26,36 auf 21,77 Euro eingebrochen, was nur zum Teil am Dividendenabschlag von 1,57 Euro gelegen hatte.

Für realen Druck auf den Kurs hatte eine skeptische Studie der Schweizer Großbank UBS gesorgt. Deren Analyst Polo Tang hatte sich vor allem längerfristig nicht mehr angetan von den Aktien gezeigt und sie von "Neutral" auf "Sell" abgestuft hatte. Als Mobilfunkdiscounter ohne eigenes Netz drohe das Unternehmen ins Hintertreffen zu geraten, hatte Tang argumentiert. Denn die großen Netzbetreiber suchten verstärkt ihr Heil in digitalen und direkten Kanälen, um so Händlergebühren zu vermeiden. Auch der Trend zu immer größeren Datenmengen drohe die Wirtschaftlichkeit des Discounter-Geschäftsmodells zu untergraben./mis/ajx/jha/