Halbjahr 2020 - Dividendenpolitik bestätigt
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freenet Group mit Teilnehmerwachstum und Ergebnisanstieg im 1. Halbjahr 2020 -
Dividendenpolitik bestätigt (News mit Zusatzmaterial)
11.08.2020 / 18:00
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freenet Group mit Teilnehmerwachstum und Ergebnisanstieg im 1. Halbjahr 2020 -
Dividendenpolitik bestätigt
- Umsatz steigt gegenüber 1. Vorjahreshalbjahr um 1,9 Prozent auf 1.271,0
Millionen Euro
- EBITDA ohne regulatorische Effekte/ MOTION TM wächst um 3,3 Prozent auf 223,9
Millionen Euro
- Free Cashflow mit 140,7 Millionen Euro 11,0 Prozent über Vorjahr
- Abo-Kundenstamm steigt um 266,7 Tausend Nettozugänge (+3,2 Prozent)
- Die Ende Februar 2020 abgegebene Prognose und Ausschüttungspolitik von
mindestens 80 Prozent des Free Cashflow wird bestätigt
- Schuldenstruktur durch Begebung eines Schuldscheindarlehens in Höhe von 345,0
Millionen Euro deutlich optimiert
Büdelsdorf, 11. August 2020 - Die freenet AG [ISIN DE000A0Z2ZZ5] hat heute die
Ergebnisse für das erste Halbjahr 2020 bekannt gegeben.
COVID-19 schlägt sich nicht unmittelbar in den Konzernzahlen nieder
In Mio. EUR bzw. lt. Angabe H1/2020 H1/2019 Delta Q2/2020 Q2/2019 Delta
Umsatzerlöse1 1.271,0 1.246,7 24,3 622,1 624,3 -2,2
EBITDA 213,9 215,5 -1,5 109,7 107,5 2,2
davon regulatorische
Effekte:
International Calls/ -10,0 -2,0 -8,0 -5,0 -2,0 -3,0
Roaming
davon MOTION TM --- 0,6 -0,6 --- 0,1 -0,1
EBITDA ohne regulatorische 223,9 216,9 7,1 114,7 109,5 5,2
Effekte/ MOTION TM
Free Cashflow 140,7 126,7 13,9 90,8 81,5 9,3
Abo-Kundenstamm2 (in Tsd.) 8.490,4 8.223,8 266,7 8.490,4 8.223,8 266,7
Das Geschäftsmodell der freenet Group zeigt sich auch unter dem
COVID-19-Stresstest als äußerst robust und intakt. Der strategische Fokus auf
langfristige Kundenbeziehungen sowie eine flexible Kostenstruktur zahlen sich
aus. Die Umsatzerlöse steigen in den ersten sechs Monaten auf 1.271,0 Millionen
Euro und liegen 24,3 Millionen Euro über dem um die verkaufte Gesellschaft
MOTION TM bereinigten Vorjahrsumsatz (H1/2019: 1.246,7 Millionen Euro).
Zurückzuführen ist die positive Entwicklung im Wesentlichen auf das Segment
Mobilfunk. Das EBITDA entwickelte sich im Vergleichszeitraum trotz
nachlaufender regulatorischer Effekte (-8,0 Millionen Euro) sowie dem
weggefallenen Beitrag von MOTION TM (-0,6 Millionen Euro) nahezu stabil. Unter
Herausrechnung dieser Effekte steigt das EBITDA um 3,3 Prozent auf 223,9
Millionen Euro. Die Entwicklung resultiert auch aus Kosteneinsparungen und
konsequenter Kostendisziplin. Der Free Cashflow beläuft sich im ersten Halbjahr
2020 auf 140,7 Millionen Euro, was trotz des herausfordernden COVID-19 Umfelds
einer deutlichen Steigerung um 11,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht
(H1/2019: 126,7 Millionen Euro). Der Zuwachs ist überwiegend auf eine
Verbesserung des Working Capital (+18,2 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr)
zurückzuführen, der die höheren Steuerzahlungen überkompensiert. Dieser
positive Effekt, der zu einem Free Cashflow oberhalb der Quartals-Guidance
führt, sollte sich in der zweiten Jahreshälfte jedoch wieder nivellieren. Der
Abo-Kundenstamm2 verzeichnet im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr
einen Nettozuwachs von 266,7 Tausend Kunden (+3,2 Prozent) auf 8,490 Millionen
Kunden. Mehr als die Hälfte des Wachstums entfällt dabei auf das Wachstumsfeld
TV und Medien.
Postpaid-Kundenbasis wächst trotz vorübergehenden Shop-Schließungen
In Mio. EUR bzw. lt. Angabe H1/2020 H1/2019 Delta Q2/2020 Q2/2019 Delta
Umsatzerlöse1 1.136,8 1.113,6 23,2 554,2 556,5 -2,4
davon Serviceumsätze 758,6 772,5 -13,8 376,2 385,2 -9,1
Postpaid
davon Serviceumsätze 60,1 67,2 -7,1 28,8 33,8 -5,0
NoFrills/ Prepaid
EBITDA 182,6 186,9 -4,3 91,0 90,4 0,6
davon regulatorische
Effekte:
International Calls/ -10,0 -2,0 -8,0 -5,0 -2,0 -3,0
Roaming
davon MOTION TM --- 0,6 -0,6 --- 0,1 -0,1
davon Segmentallokation -4,3 -3,8 -0,5 -2,1 -2,0 -0,2
EBITDA ohne regulatorische 196,9 192,1 4,8 98,2 94,3 3,9
Effekte/ MOTION TM/
Segmentallokationen
Postpaid-Kunden (in Tsd.) 6.939,4 6.834,0 105,5 6.939,4 6.834,0 105,5
Postpaid-ARPU ohne Hardware (in 18,3 18,8 -0,5 18,1 18,8 -0,7
EUR)
freenet FUNK-Kunden (in Tsd.) 41,8 20,4 21,4 41,8 20,4 21,4
Der allgemeine Lockdown in Deutschland, der einherging mit der Schließung einer
Vielzahl von mobilcom-debitel Shops und GRAVIS Stores von Mitte März bis Ende
April sowie der vollständigen Schließung aller MediaMarkt-Saturn Märkte bis
Mitte Mai, stellte die Vertriebsmannschaft vor besondere Herausforderungen.
Infolgedessen wurden die Online-Aktivitäten ausgedehnt und die Kundenbindung
forciert. Erfreulicherweise konnte insbesondere durch die Vertriebsstärke der
online-basierten Absatzkanäle der Bestand an Postpaid-Kunden gegenüber dem
ersten Quartal 2020 um 14,5 Tausend Kunden auf 6,939 Millionen Kunden am Ende
des Berichtszeitraums gesteigert werden. Gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019
wächst der Bestand entsprechend um 105,5 Tausend Kunden und seit Jahresanfang
um 36,6 Tausend Kunden. In einem sehr dynamischen, aber dennoch weiterhin
rationalen Umfeld erweist sich das Geschäftsmodell im Kerngeschäft Mobilfunk
somit als intakt und äußerst krisenfest. Auch der Zuspruch zum bislang nicht im
Postpaid-Bestand gezählten App-basierten Tarif freenet FUNK bleibt erhalten und
kann sogar ausgebaut werden. Der Kundenbestand wächst gegenüber dem Vorquartal
um 18,6 Prozent (+6,5 Tausend Kunden) auf insgesamt 41,8 Tausend Kunden
(30.06.2019: 20,4 Tausend Kunden) und beschleunigt sich damit wieder.
Der Postpaid-ARPU sinkt gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,7 Prozent auf 18,3
Euro (H1/2019: 18,8 Euro). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen Ausdruck
bekannter regulatorischer Effekte (International Calls/ Gebührensenkung [MNP])
sowie einem Corona-bedingten Rückgang beim Roaming (ohne relevanten
EBITDA-Effekt). Korrespondierend sinken die Serviceumsätze Postpaid im
Berichtzeitraum um 1,8 Prozent auf 758,6 Millionen Euro (H1/2019: 772,5
Millionen Euro). In Summe steigen die Mobilfunk-Umsatzerlöse jedoch um 23,2
Millionen Euro auf insgesamt 1.136,8 Millionen Euro (H1/19 (MOTION TM
bereinigt): 1.113,6 Millionen Euro) aufgrund der starken Vertriebsleistung der
GRAVIS-Kette im ersten Quartal, gefolgt von einem nahezu stabilen Umsatzverlauf
im zweiten Quartal. Das EBITDA beläuft sich auf 182,6 Millionen Euro - ein
leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (H1/2019: 186,9 Millionen
Euro). Ohne Berücksichtigung regulatorischer Effekte, des Ergebnisbeitrags von
MOTION TM sowie Segmentallokationen wächst das EBITDA jedoch um 2,5 Prozent auf
196,9 Millionen Euro (H1/2019: 192,1 Millionen Euro). Maßgeblich für diesen
Verlauf sind realisierte Kosteneinsparungsmöglichkeiten, die aber nicht zu
Lasten der (zukünftigen) operativen Leistung gingen.
Segment TV und Medien bleibt auf Wachstumskurs
In Mio. EUR bzw. lt. Angabe H1/2020 H1/2019 Delta Q2/2020 Q2/2019 Delta
Umsatzerlöse 125,9 123,9 2,0 65,2 62,9 2,3
EBITDA 36,5 33,2 3,3 20,9 18,9 2,1
davon Segmentallokation -3,6 -3,5 -0,1 -1,9 -1,8 -0,1
EBITDA ohne Segmentallokationen 40,1 36,7 3,3 22,9 20,7 2,2
waipu.tv Abo-Kunden3 (in Tsd.) 504,1 331,9 172,2 504,1 331,9 172,2
freenet TV Abo-Kunden (RGU) 1.005,0 1.037,5 -32,4 1.005,0 1.037,5 -32,4
(in Tsd.)
Mit einer erfolgreichen "stay@home" Kampagne während des Lockdowns blieb
waipu.tv auch im zweiten Quartal auf Wachstumskurs. Mit über einer halben
Million zahlender Kunden wird ein neuer Höchststand erreicht. Gegenüber dem
Vorjahresquartal steigt die Abo-Kundenzahl um rund 172,2 Tausend (+51,9
Prozent) und gegenüber dem Jahresende 2019 um rund 95,8 Tausend (+23,5
Prozent). Die Zahl der umsatzgenerierenden Nutzer von freenet TV ist, wie
erwartet, leicht auf jetzt 1,005 Millionen Kunden gefallen. Abgeschaltete
Satellitenkunden und ein leichter Anstieg beim Churn wegen der seit 1. Mai 2020
geltenden Preiserhöhung erklären diese Entwicklung. Für das zweite Halbjahr
wird mit einem Anstieg des Churns gerechnet, weil für viele Voucherkunden die
Preiserhöhung erst dann sichtbar wird. Insgesamt zeichnet sich jedoch aus der
bisherigen Kundenreaktion ergebnisseitig eine Vorteilhaftigkeit der
Preiserhöhung ab.
Der Umsatz im Segment TV und Medien steigt gegenüber dem Vorjahr um 2,0
Millionen Euro auf 125,9 Millionen Euro, hauptsächlich getrieben durch die
operative Entwicklung der EXARING AG (waipu.tv). Der positive Trend in den
Umsatzerlösen setzt sich ausgehend von einer nahezu stabilen Kostenbasis auch
auf Ebene des EBITDA fort, welches um 3,3 Millionen Euro auf 36,5 Millionen
Euro (H1/2019: 33,2 Millionen Euro) wuchs. In Summe werden damit die leicht
negativen Effekte aus geringeren Marketing- (Media Barter) und eventbasierten
Umsätzen der Media Broadcast mehr als kompensiert. Aufgrund der seit mehreren
Quartalen vorherrschenden Stabilität der Segmentverrechnungen gilt diese
Entwicklung analog für das um diese Verrechnungen bereinigte EBITDA.
Schuldenstruktur deutlich optimiert
Obwohl COVID-19 zwischenzeitlich die Kapitalmärkte weltweit erschütterte,
blieben sie grundsätzlich intakt. Die freenet Group nutzte daher die sich
bietende Gelegenheit, um Schuldscheindarlehen zu refinanzieren. Am 27. Juli
2020 konnte ein Schuldscheindarlehen mit einem Gesamtvolumen von 345,0
Millionen Euro erfolgreich platziert werden. Das endfällige
Finanzierungsinstrument besteht aus drei Tranchen mit einer 3,5-jährigen (166,5
Millionen Euro), einer 5-jährigen (168,5 Millionen Euro) und einer 6-jährigen
Laufzeit (10,0 Millionen Euro) und wird mit einer durchschnittlichen Marge
(zzgl. 6-Monats-EURIBOR) in Höhe von 1,6 Prozent verzinst. Die zufließenden
Mittel werden direkt mit fälligen bzw. tilgungsfähigen Tranchen verrechnet und
führen zu einer Fristentransformation aus den Jahren 2020/21 in die Jahre
2024/25. Durch diese Transaktion hat sich die Finanzlage der freenet Group
nachhaltig entspannt, weshalb die bereits zum ersten Quartal 2020 bestätigte
Dividendenpolitik, die eine Ausschüttung von mindestens 80 Prozent des Free
Cashflow vorsieht, mit noch mehr Zuversicht bestätigt werden kann.
Guidance 2020 erneut bestätigt
Ausgehend von der aktuellen Entwicklung und der aktuellen Einschätzung der
operativen Trends - auch unter Berücksichtigung von COVID-19 - sieht das
Management der freenet Group weiterhin keine Notwendigkeit die prognostizierten
finanziellen und nichtfinanziellen Leistungsindikatoren anzupassen und
bestätigt den abgegebenen Ausblick für das Geschäftsjahr 2020.
Auch wenn jetzt zwar mehr Klarheit hinsichtlich der (wirtschaftlichen)
Auswirkungen der ersten "Corona-Welle" besteht, ist die Prognose nach wie vor
mit höherer Unsicherheit belegt, als zum Zeitpunkt (Ende Februar) an dem die
Einschätzung vorgenommen wurde. Die Unsicherheit bleibt aufgrund der
Möglichkeit einer zweiten Infektionswelle in Deutschland, deren Auswirkung auf
die Gesamtwirtschaft und Gesellschaft vermutlich noch gravierender ausfallen
könnte.
Internet-Übertragung der Telefonkonferenz
Die freenet AG lädt am 12. August 2020 um 10:00 Uhr (MESZ) zur
Analystentelefonkonferenz ein. Alle Interessierten können die Konferenz per
Webcast (LINK) verfolgen.
Eine Aufzeichnung der Konferenz wird im Anschluss zur Verfügung gestellt.
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1 Der Vorstand beschloss, sich per Ende Dezember 2019 von der 51-prozentigen
Beteiligung an der MOTION TM Vertriebs GmbH, Troisdorf, zu trennen und die
Geschäftsanteile zu einem Verkaufspreis von 7,0 Millionen Euro (davon 0,0
Millionen Euro im Free Cashflow) an die Altgesellschafter zurückzugeben.
Strategische Gründe wie etwa fehlende Einkaufssynergien, größere Ausfallrisiken
verbunden mit der Zunahme des Handelsvolumens und die charakteristische
Margenschwäche des Hardwaregeschäfts haben den Vorstand zu diesem Schritt
bewogen. Der externe Umsatzbeitrag aus dem Geschäft belief sich im ersten
Halbjahr 2019 auf 142,3 Millionen Euro (Q2/2019 74,8 Millionen Euro) und der
EBITDA-Beitrag auf rund 0,6 Millionen Euro (Q2/2019 0,1 Millionen Euro). Zur
Verbesserung der Vergleichbarkeit werden die Vorjahreszahlen für Umsatz und
EBITDA daher um MOTION TM bereinigt dargestellt.
2 Summe aus Postpaid-Kunden, aktiven freenet FUNK-Kunden, freenet TV Abo-Kunden
(RGU) und waipu.tv Abo-Kunden.
3 InklusiveKunden aus der Vertriebskooperation mit Telefónica Deutschland
(gestartet im Mai 2019).
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E-Mail: ir@freenet.ag
https://www.freenet-group.de
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