Fraport-Konzern-Zwischenbericht für die ersten drei Monate 2020:
Massive Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf Umsatz und Ergebnis
Frankfurt (ots) - Deutlicher Rückgang beim Umsatz / Negatives Konzernergebnis /
Weiterhin keine konkrete Prognose möglich

Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie haben das Geschäft des
Flughafenbetreibers Fraport in den ersten drei Monaten des Jahres massiv
getroffen. Zum ersten Mal seit dem Börsengang im Jahr 2001 war das
Konzern-Ergebnis im ersten Quartal negativ. Die Umsatzeinbußen aufgrund der im
März eingebrochenen Passagierzahlen konnten durch Kostensenkungen nur teilweise
ausgeglichen werden. Im März lag der Rückgang der Passagierzahlen am Flughafen
Frankfurt bei 62 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, in der letzten
März-Woche bei 90 Prozent. Im April ging das Passagieraufkommen auf Wochenbasis
um bis zu 97 Prozent zurück. Auch an allen internationalen Beteiligungsflughäfen
war das Verkehrsaufkommen im März rückläufig. Im April hat sich diese negative
Entwicklung noch verstärkt.

Schulte: "Größte Krise der weltweiten Luftfahrt"

Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG: "Wir befinden uns in
der größten Krise der weltweiten Luftfahrt und unseres Unternehmens. Wir haben
frühzeitig umfassende Kostensenkungen eingeleitet. Dennoch hinterlässt die
aktuelle Situation tiefe Spuren in unserem Unternehmen. Eine konkrete Prognose
für das Gesamtjahr ist derzeit weiterhin nicht möglich. Wir wissen nicht, wie
lange die Reiseeinschränkungen noch andauern, und wie stark die weltweite
Wirtschaft einbrechen wird. Sicher ist: Die Luftfahrt wird danach eine andere
sein. Hierauf bereiten wir unseren Flughafen und unser Unternehmen vor."

Deutlicher Rückgang beim Umsatz - negatives Konzernergebnis

Der Konzernumsatz ging im ersten Quartal um 17,8 Prozent auf 661,1 Millionen
Euro zurück. Bereinigt um Erlöse, die im Zusammenhang mit Ausbauinvestitionen in
den internationalen Konzerngesellschaften stehen (nach IFRIC 12), verringerte
sich der Umsatz um 12,6 Prozent auf 593,2 Millionen Euro. Das Konzern-EBITDA lag
mit 129,1 Millionen Euro um 35,6 Prozent unter dem Wert des Vorjahresquartals.
Das Konzern-EBIT belief sich auf 12,3 Millionen Euro, ein Rückgang um 85,7
Prozent. Das EBT verringerte sich auf minus 47,6 Millionen Euro (Q1 2019: 36,5
Millionen Euro). Das Konzern-Ergebnis lag bei minus 35,7 Millionen Euro
gegenüber einem Plus von 28,0 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Mit Ausnahme
der Beteiligung in Lima lieferten auch alle internationalen Beteiligungen einen
negativen Ergebnisbeitrag.

Umfassende Kostenmaßnahmen umgesetzt

Um die Folgen der COVID-19-Pandemie möglichst abzufedern, hat Fraport frühzeitig
die Kosten reduziert und Kurzarbeit eingeführt. Mehr als 18.000 der rund 22.000
Beschäftigten der Fraport AG am Standort Frankfurt sind derzeit in Kurzarbeit.
Durchschnittlich ist die Arbeitszeit über die gesamte Belegschaft im April und
Mai um rund 60 Prozent reduziert. Auch die Nutzung der luft- und landseitigen
Infrastruktur hat das Unternehmen an die neue Lage angepasst. Die Landebahn
Nordwest sowie die Startbahn West wurden temporär außer Betrieb genommen. Die
Passagierabfertigung wurde auf Terminal 1 Halle A und B konzentriert, Terminal 2
wird bis auf weiteres nicht mehr für Passagierabfertigung genutzt.

Schulte: "Wir bewerten fortlaufend neu, ob die derzeitigen Kostenmaßnahmen
ausreichen, um unser Unternehmen sicher durch diese Krise zu steuern. Dazu
gehört auch, dass unser Personalbedarf zum großen Teil vom Verkehrsaufkommen
abhängt. Je nachdem, wie lange diese Krise noch andauert, wie tief die weltweite
Wirtschaft in eine Rezession abrutscht und auf welchem reduzierten Niveau der
Luftverkehrsmarkt nach der Corona-Krise wieder anläuft, werden auch wir unsere
Materialausgaben und Personalkapazitäten entsprechend reduzieren müssen."

Langfristige Investitionsprojekte werden weiterverfolgt - Liquiditätsreserven
aufgestockt

Auf lange Sicht bleibt Fraport für die Entwicklung des Luftverkehrs positiv
eingestellt und hält an den langfristigen Ausbauprojekten fest. Dazu zählen
insbesondere der Bau von Terminal 3 in Frankfurt sowie die Erweiterungen in
Griechenland sowie Brasilien. Teils ist allerdings die Verfügbarkeit von
Dienstleistern und Subunternehmen eingeschränkt, so dass es zu zeitlichen
Streckungen einzelner Baumaßnahmen wie beim Terminal 3 kommen wird. In Lima
(Peru) wurden die Bauarbeiten im Zusammenhang mit der vorübergehenden Schließung
des Flughafens zunächst gestoppt, auch hier wird es entsprechend zu
Verzögerungen kommen. Dadurch verringert sich der Mittelabfluss im laufenden
Geschäftsjahr gegenüber der ursprünglichen Planung.

Die Fraport AG hat im ersten Quartal des Jahres knapp 900 Millionen Euro an
zusätzlichen Krediten aufgenommen und verfügt zum Stichtag 31. März 2020
über
mehr als 2,2 Milliarden Euro an liquiden Mitteln und zugesicherten Kreditlinien.
Weitere Finanzmittel von über 300 Millionen Euro wurden seit dem Bilanzstichtag
gesichert. Damit kann das Unternehmen die aktuelle Situation auch über viele
Monate durchstehen.

Ausblick

Aufgrund der nach wie vor hohen Unsicherheit kann für das laufende Geschäftsjahr
weiterhin keine konkrete Prognose abgegeben werden. Der Vorstand bestätigt aber
den gegebenen Ausblick, dass sich alle finanziellen Leistungsindikatoren
deutlich negativ entwickeln werden und erwartet für das Geschäftsjahr 2020 ein
negatives Konzern-Ergebnis.

Schulte: "Seit über sechs Wochen sehen wir in Frankfurt praktisch keinen
Passagierverkehr. Dennoch halten wir den Flughafen offen, weil er für die
Versorgung Deutschlands mit dem Fracht- und Warenverkehr von höchster Bedeutung
ist. Die wirtschaftlichen Auswirkungen werden im laufenden Quartal noch massiver
sein als im Berichtszeitraum, in dem wir zumindest in den Monaten Januar und
Februar noch Passagierverkehr auf einem annähernd normalen Niveau hatten. Wir
fokussieren uns derzeit darauf, wie wir als Branche und als Flughafen Frankfurt
ein sicheres Wiederhochfahren des Luftverkehrs gewährleisten können. In einer
globalisierten Welt wird die Luftfahrt weiterhin ein wichtiger Treiber der
wirtschaftlichen Entwicklung und des Wohlstandes sein. Deshalb gehen wir
langfristig weiterhin von Wachstum aus - auch wenn es wohl viele Jahre dauern
wird, bis wir die Passagierzahlen aus dem vergangenen Jahr wieder erreichen."

Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht

Heute veröffentlicht die Fraport AG zudem ihren Nachhaltigkeitsbericht und den
Bericht nach dem Standard der Global Reporting Initiative (GRI) für das Jahr
2019. Beide liefern einen Einblick in die Aktivitäten und Fortschritte im Sinne
verantwortungsvoller Unternehmensführung und lassen sich über
http://www.fraport.de/verantwortung als PDF herunterladen. Der
Nachhaltigkeitsbericht kann per E-Mail an verantwortung@fraport.de als
Druckexemplar bestellt werden.

Weitere Informationen über die Fraport AG finden Sie hier: http://ots.de/Q5nhc .

Pressekontakt:

Fraport AG
Torben Beckmann
Unternehmenskommunikation
Media Relations
60547 Frankfurt am Main
Telefon +49 69 690-70553
t.beckmann@fraport.de http://www.fraport.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/31522/4589412
OTS:               Fraport AG
ISIN:              DE0005773303