FRANKFURT (dpa-AFX) - Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt wird es zunächst noch keine kostenlosen Corona-Tests für Auslandsurlauber geben. Das Sozialministerium in Wiesbaden prüft nach Angaben einer Sprecherin aber derzeit, welche Anbieter ausreichende Testkapazitäten auch kurzfristig zur Verfügung stellen könnten. Wegen der höheren Passagierzahlen sei die Situation in Frankfurt nicht mit anderen Flughäfen vergleichbar. An Flughäfen in Bayern und Nordrhein-Westfalen werden die Gratis-Tests bereits auf freiwilliger Basis angeboten.

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten in der vergangenen Woche beschlossen, dass sich alle Reisenden aus Risikogebieten nach ihrer Rückkehr in Deutschland künftig kostenlos auf das Coronavirus testen lassen können. Wer keinen negativen Test hat, muss wie bisher für zwei Wochen in häusliche Quarantäne. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will nach eigener Ankündigung verpflichtende Tests für Rückkehrer aus Risikogebieten anordnen.

Am Frankfurter Flughafen gibt es seit knapp einem Monat ein kommerzielles Corona-Testzentrum des Betreibers Centogene, der für einen Schnelltest 139 Euro verlangt. Mit einigem Vorlauf kostet es 59 Euro. Das Unternehmen steht nach eigenen Angaben in Abstimmung mit dem Land Hessen, auch die neuen Testreihen anzubieten. Zudem gebe es Gespräche mit weiteren Flughäfen auch im europäischen Ausland.

Das in Frankfurt etablierte Konzept eines mobilen Testlabors lasse sich auch an anderen Standorten schnell realisieren, erklärte Centogene-Chef Arndt Rolfs. Dem Betreiber zufolge werden derzeit bis zu 1500 Tests pro Tag durchgeführt. Bis Ende vergangener Woche waren etwa 30 000 Menschen untersucht worden, von denen 70 das Virus in sich trugen.

Die Einrichtung steht nicht nur Flugreisenden offen, sondern allen, die ihren aktuellen Covid-19-Status kennen wollen. Eine weitere Testmöglichkeit besteht in der Notfallambulanz des Frankfurter Flughafens. Der Betreiber Fraport verwies am Montag erneut auf ungeklärte Fragen etwa zur Trägerschaft und Kostenübernahme. Man befinde sich in enger Abstimmung mit den Behörden, sagte ein Unternehmenssprecher.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur soll an diesem Dienstag (28. Juli) ein erstes Koordinierungstreffen der beteiligten Stellen stattfinden. Centogene rechnet nicht mit einer schnellen Entscheidung, da der formale Prozess seitens des Gesetzgebung noch nicht definiert sei. "Wir werden die nächsten Tage abwarten müssen", sagte Rolfs./ceb/DP/fba