"Das Muster bei Reisen ändert sich. Trotz einer möglichen Rezession ist deshalb jeder relativ optimistisch über das Wachstum der Passagierzahlen", sagte Finanzvorstand Matthias Zieschang am Mittwoch. Das Einkommensniveau sei vergleichsweise gut, bei Zinsen von Null gebe es keinen Anreiz zum Sparen, und Immobilien seien mittlerweile sehr teuer. Deshalb gäben die Menschen mehr Geld für Reisen aus. So seien zusätzlich zum üblichen zweiwöchigen Urlaub Kurzreisen an Wochenenden immer stärker nachgefragt. Durch die wachsende Zuwanderung nehme außerdem der Heimreiseverkehr zu, wobei Flüge wegen der niedrigen Ticketpreise langen Busreisen vorgezogen würden. "Vielleicht werden die Wachstumsraten etwas niedriger, aber wir sehen keinen Abbruch des Trends", sagte Zieschang.

Am Flughafen Frankfurt stieg die Passagierzahl im ersten Halbjahr um drei Prozent auf mehr als 33,6 Millionen Fluggäste. Auch fast alle ausländischen Flughäfen, die Fraport ganz oder teilweise besitzt, zählten mehr Passagiere. Der MDax-Konzern konnte im ersten Halbjahr höhere Erlöse aus Bodenverkehrsdiensten, Flughafenentgelten, Einzelhandel und Parkgebühren erzielen. Bei einem bereinigten Umsatzplus von gut fünf Prozent auf 1,5 Milliarden Euro steigerte Fraport den operativen Gewinn um sechs Prozent auf 512 Millionen Euro.