FRANKFURT (dpa-AFX) - Die weiter steigende Risikobereitschaft hat am Donnerstag die Anleger von den bisherigen Profiteuren der Corona-Krise weggelockt. Nachdem die Aktien von Unternehmen wie Delivery Hero, Hellofresh, Teamviewer, Sartorius, Stratec oder Shop Apotheke anders als der Gesamtmarkt in der Krise monatelang immer neue Rekorde geschrieben haben, schwindet seit einigen Wochen das Interesse an ihnen. So wurde am Donnerstag denn auch weiter Kasse gemacht, für die Titel ging es jeweils zwischen 0,8 und 3,4 Prozent bergab.

Auch Drägerwerk zählt zu dieser Klasse, hier fielen die Papiere am Donnerstag um 1,2 Prozent. Anders als bei den vorgenannten Werten hatte es für den Medizintechnik- und Sicherheitskonzern aber im Zuge der Krise nicht für einen neuen Rekord gereicht. Siemens Healthineers fielen außerdem um 3,3 Prozent, dies aber vor allem wegen einer belastenden Kapitalerhöhung.

Ungeachtet des weltweit weiter grassierenden Virus' ist der Dax am Donnerstag auf ein neues Hoch seit Beginn des Corona-Crashs am 24. Februar gestiegen. Immer neue Rekorde an den US-Börsen, der zuletzt wieder sinkende Euro und die steigende Risikobereitschaft gelten dabei als Treiber. Die Sorgen der Viruskrise haben die Anleger damit verdrängt.

Laut Händlern schichten die Anleger jetzt vermehrt um in jene Aktien, die in der Krise abgestraft wurden. Dazu zählen etwa die Reise- und Freizeitwerte, die am Donnerstag europaweit anzogen. Die Papiere des Flughafenbetreibers Fraport, der Lufthansa oder des Flugzeugbauers Airbus und dessen Zulieferer MTU rückten um bis zu 5,4 Prozent vor./tih/ajx/fba