(Neu: Schlusskurse)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Flughafenbetreiber Fraport hat die Anleger am Freitag mit einem optimistischen Geschäftsausblick überzeugt. Die im MDax gelistete Gesellschaft setzt auf steigende Passagierzahlen und positive Beiträge von Zukäufen. Die Fraport-Aktien schnellten kurz vor Handelsschluss bis auf 63,58 Euro nach oben. Mehr hatten sie zuletzt im März 2007 gekostet. Letztlich gewannen sie an der Spitze des MDax 4,80 Prozent auf 63,35 Euro.

Getrieben von neuen Billigangeboten und mehr klassischem Linienverkehr soll die Zahl der Fluggäste im laufenden Jahr um 2 bis 4 Prozent steigen. Zudem werde die Übernahme von 14 Flughäfen in Griechenland das Ergebnis befeuern. So hoch wie 2016 dürfte der Gewinn aber nicht ausfallen, da hier eine Entschädigung für das geplatzte Terminalprojekt in Manila einfloss. Die Markterwartungen schienen den Deal in Griechenland offenbar nur teilweise widerzuspiegeln, schrieb Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank in einer ersten Reaktion. Er will seine Schätzungen nun überarbeiten.

GEWINNSPRUNG 2016

Im abgelaufenen Jahr verdiente Fraport dank der Entschädigung für das Terminalprojekt unter dem Strich 375 Millionen Euro und damit 36 Prozent mehr als im Vorjahr. Zudem trieb der Teilverkauf der Beteiligung am Flughafen St. Petersburg das Ergebnis nach oben. Analyst Adrian Pehl von der Commerzbank hob indes hervor, dass der Konzern auch ohne Sondereffekte besser abgeschnitten habe als gedacht. Das gleiche gelte für den Ausblick.

Pehl stellte in seinem Morgenkommentar zudem auf die angekündigte Expansion in Brasilien ab. Dort erhielt das Unternehmen den Zuschlag bei der Privatisierung der Großflughäfen Fortaleza im Nordosten und Porto Alegre im Süden des Landes. Der Commerzbank-Experte bezeichnete dies angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage des Landes als einen mutigen Schritt. Es sei eine Wette auf eine Erholung. Allerdings erscheine zumindest der Preis nicht zu hoch.

REKORDHOCH BALD IN REICHWEITE?

Mit dem Sprung vom Freitag knüpften die Fraport-Papiere an einen positiven Donnerstag an. Da hatte die seit Mitte Februar ins Stocken geratene Kursrally nach einer Empfehlung des Investmenthauses Mainfirst wieder Fahrt aufgenommen. Analyst Tobias Sittig sah infolge der Beilegung des Tarifstreits zwischen dem wichtigen Fraport-Kunden Lufthansa und deren Piloten wieder bessere Perspektiven. Eine wesentliche Sorge für Fraport sei Vergangenheit - weitere Streiks und ein Flottenabbau bei der Kranich-Airline wohl auf Jahre vom Tisch.

Seit dem Mehrjahrestief im vergangenen Sommer haben die Fraport-Aktien rund 40 Prozent zugelegt. Bis zum Rekordhoch bei 67,09 Euro aus dem Jahr 2006 fehlen nur noch annähernd 6 Prozent./mis/ag/stb/gl/das